Verkehr in Sachsenheim Weiterer Zebrastreifen gefordert

Von Martin Hein
Rund 7300 Fahrzeuge passieren täglich die Oberriexinger Straße. Auf Höhe der Kindergärten ist aber keine Querungshilfe vorhanden. Foto: /Martin Kalb

Schulen, drei Kindergärten, Sportpark, Hallenbad und Sporthallen liegen alle an der stark befahrenen Oberriexinger Straße in Sachsenheim. Eltern fordern aus Sicherheitsgründen im oberen Bereich eine weitere Querungshilfe. Das Rathaus macht bislang wenig Hoffnung.

Kein Zweifel, die Oberriexinger Straße in Großsachsenheim, ist stark befahren und – es gibt nur den einen Zebrastreifen beim Kulturhaus. Nach Ansicht von vielen Eltern, deren Kinder jeden Tag auf dem Weg zur Schule die Straße queren müssen, eine ständige Gefahrenquelle. Zu diesen besorgten Eltern, gehört auch der Großsachsenheimer Tobia Puglisi. Seine beiden Kinder besuchen die Grundschule und müssen die Straße queren. Puglisi sieht die ständige Gefahr, dass etwas passieren könnte und – er weiß wovon er spricht. Er selbst ist im Februar 2021 dort von einem Fahrzeug angefahren worden.

Tobia Puglisi weist auf das hohe Verkehrsaufkommen in der Oberriexinger Straße hin. Außer der Gesamtschule, Eichwaldrealschule, Kraichertschule, sind die Kindergärten Kinderhaus Mobile, Klopferle und Pfiffikus, das Hallenbad und der Sportpark auf der einen Straßenseite und nur ein einziger Zebrastreifen als Querungshilfe unten beim Kulturhaus.

Zu wenig, findet Tobia Puglisi, der vor allem an die Kinder denkt, die oben in einen der Kindergärten gehen. Puglisi will nicht länger tatenlos zusehen und abwarten, bis womöglich ein Kind angefahren wird.

Zebrastreifen bei m Parkplatz

Er hat die Initiative ergriffen und möchte dass eine weitere Querungsmöglichkeit geschaffen wird. Er fordert, dass idealerweise beim Kulturhaus eine Fußgängerampel installiert wird, und bei den Parkplätzen an der Bushaltestelle ein Zebrastreifen hinkommt. So wäre in unmittelbarer und gut einsehbarer Nähe bei den Kindergärten, eine sicherere Querungshilfe vorhanden. Er hat Kontakt mit Bürgermeister Holger Albrich aufgenommen und sein Anliegen vorgetragen. Die Antwort, die er erhalten hat, sei unbefriedigend, sagt Tobia Puglisi.

Der Bürgermeister habe ihm zwar versichert, dass man sich seitens der Stadtverwaltung immer für eine Verbesserung der Verkehrssituation auf Schulwegen einsetze. Bei mehreren Verkehrsschauen, so Albrich weiter, habe man festgestellt, dass aus verkehrsrechtlichen Gründen dort keine weiteren Überwege möglich seien. Der vorhandene Überweg entspreche voll und ganz den rechtlichen Vorgaben. Seither sei nichts passiert, so Puglisi. Er lässt nicht locker. Er hat den Wunsch nach einer Fußgängerquerung im September beim Ideenmelder als „Mein sicherer Schulweg“ auf der Homepage der Stadt eingetragen. Aktuell hat er für diese Idee bereits 472 Befürworter.

Puglisi betont, dass er nichts gegen Autofahrer habe, was ihn jedoch störe, sei die gefühlte Untätigkeit der Verwaltung. Er bietet Bürgermeister Albrich einen runden Tisch an, an dem auch Schulleiter und Eltern teilnehmen würden, um die Situation zu erörtern.

Eltern, die am Zebrastreifen beim Kulturhaus parken um ihre Kinder dort aussteigen zu lassen, oder auf ihre Kinder dort warten, kritisiert Puglisi ebenfalls. Er sieht darin weitere Gefahrenquelle. Die Verkehrssituation sei dann noch unübersichtlicher und gefährde zusätzlich querende Kinder. „Das muss aufhören“, fordert Puglisi und regt verstärkte Kontrollen am Zebrastreifen an. Dort könne man auch Poller anbringen um das Parken zu verhindern.

Auf Anfrage der BZ wies Bürgermeister Holger Albrich darauf hin, dass man in der Vergangenheit mehrere Anläufe beim Landratsamt unternommen habe, in der Oberriexinger Straße weitere Überwege einzurichten. Die verkehrsrechtlichen Voraussetzungen für weitere Fußgängerüberwege seien dort nicht erfüllt gewesen. Ob die Voraussetzungen nach den neuen Richtlinien für die Anlegung von Fußgängerüberwegen geben sind, werde man mit der Verkehrsbehörde besprechen.

Die Idee, beim Parkplatz eine Fußgängerquerung einzurichten, ist nicht neu. Die Stadt habe mit dem Landratsamt und dem Regierungspräsidium als zuständigem Straßenbaulastträger, bereits vor 20 Jahren geprüft, im Bereich des Parkplatzes auf Kosten der dortigen Bushaltestelle eine Mittelinsel als Querungshilfe einzubauen. Die Pläne wurden verworfen, weil trotz Einbeziehung der Haltestelle, die Straßenbreite dafür nicht ausreichend wäre. Eine Mittelinsel muss, so Albrich, eine ausreichende Aufstellfläche haben, damit Radfahrer oder Kinderwagen beim Warten nicht in die Fahrbahn ragen.

Täglich 7300 Fahrzeuge

Das hohe Verkehrsaufkommen in der Oberriexinger Straße bestätigt das Landratsamt. Im Zusammenhang mit dem Lärmaktionsplanung wurde nach Auskunft von Pressesprecher Dr. Andreas Fritz von der Stadt Sachsenheim im Bereich der Oberriexinger Straße der Verkehr zuletzt 2015 erhoben. Damals wurde das tägliche Verkehrsaufkommen bis zur Hauptstraße mit 7300 Fahrzeugen angegeben. Es werden regelmäßig Verkehrskontrollen durchgeführt.

2022 waren es 28 Kontrollen, hauptsächlich zu den Uhrzeiten, zu denen die Kinder üblicherweise in die Kindergärten gebracht oder von dort abgeholt werden. Die Überschreitungsquoten seien unauffällig so Fritz. Die höchste gemessene Überschreitung betrug nach Abzug der Toleranz 60 Stundenkilometer. Dabei handele es sich um einen Ausreißer. Der Großteil der Überschreitungen bewege sich im Verwarnungsbereich, so Pressesprecher Fritz. Es sind weiterhin regelmäßige Kontrollen auf der Oberriexinger Straße eingeplant.  

 
 
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