Verkehrssicherheitszentrum für den Landkreis Ludwigsburg in Asperg Übungsgelände für 130 Schulklassen

Von Frank Ruppert
Spatenstich für das neue Verkehrssicherheitszentrum in Asperg mit vielen Unterstützern. ⇥ Foto: Werner Kuhnle

Auf einem alten Verkehrsübungsplatz entsteht das neue Zentrum für Verkehrssicherheit im Kreis. Neben der Verkehrserziehung ist dort ab Sommer 2022 auch die Landesverkehrswacht untergebracht.

Mit einem feierlichen Spatenstich hat am Donnerstagnachmittag in Asperg der Bau des neuen Verkehrssicherheitszentrums des Kreises begonnen. Auf dem Gelände des jetzigen Verkehrsübungsplatzes soll für 2,3 Millionen Euro bis August 2022 ein zentraler Ort für die Verkehrserziehung von Kindern, Jugendlichen aber auch Senioren entstehen. „Als ich vor zwölf Jahren mein Amt antrat, stand ein solches Zentrums für mich unter der Überschrift ,eventuell/nicht realisierbar’“, sagte Jutta Kuhn, Vorsitzende der Kreisverkehrswacht Ludwigsburg.

Neue Schulungsräume

Dass es nun doch so weit kommt, liegt nicht zuletzt an Kuhn, die lange Jahre schon dafür kämpfte, aber auch an Polizeipräsident Burkhard Metzger, den sie vor einigen Jahren als Mitstreiter gewinnen konnte. Metzger ist mittlerweile Präsident der Landesverkehrswacht, die ebenso wie die Kreisverkehrswacht Büros auf dem Gelände beziehen wird. 800 Quadratmeter Büroflächen und vor allem Schulungsräume entstehen auf dem schon mehr als 55 Jahre alten Verkehrsübungsplatz.

Bei der Feier waren auch eine ganze Reihe von Sponsoren vertreten. Unter anderem die Kreissparkasse, die Volksbank Ludwigsburg, die Bäckerei Katz, die Beitigheimer Wohnbau und Frank Hofmeister. Sie spielen bei der Realisierung eine zentrale Rolle.

Sieben Kommunen beteiligt

Obwohl die beteiligten Gemeinden Asperg, Bietigheim-Bissingen, Ditzingen, Gerlingen, Hessigheim, Ludwigsburg und Tamm sowie der Landkreis Geld beisteuern, wäre eine Realisierung ohne private Mittel wohl nicht möglich gewesen. Deswegen haben Metzger und Kuhn auch viele Firmen in den vergangenen Jahren abgeklappert. „Das macht er wirklich sehr gut“, sagte Hofmeister mit Blick auf die Überzeugungskraft von Metzger.

Für den Polizeipräsidenten geht nach eigenem Bekunden mit dem Bau des Verkehrssicherheitszentrums ein Traum in Erfüllung. Schon als Vizepräsident im Präsidium hatte er sich der Prävention verschrieben. Angesichts des immer größer werdenden Verkehrsaufkommens und auch der lautloseren Varianten durch die E-Mobilität sei Umsicht im Verkehr enorm wichtig.

Bisher werden Schüler im Kreis häufig auf Schulhöfen oder anderen mehrfach genutzten Flächen auf ihren Rädern ausgebildet. Verfügbare Plätze dafür sind rar, wie auch Bietigheim-Bissingens OB Jürgen Kessing bestätigt. Immerhin gibt es in der Stadt derzeit ein sogenanntes teilstationäres Übungsgelände, das aber wie andernorts nur zur Überbrückung dienen soll. „Wir haben leider in Bietigheim-Bissingen nicht die Flächen für eine solche Anlage. Mit dem Zentrum hier in Asperg fahren wir aber gut, weil es für unsere Schüler sehr nah ist“, sagte das Bietigheim-Bissinger Stadtoberhaupt.

Start zum Schuljahr 2022/23

130 Schulklassen aus den involvierten Kommunen sollen ab dem Schuljahr 2022/2023 in Asperg ihre Verkehrserziehung erhalten. Metzger betonte aber, dass auch andere Zielgruppen Trainings erhalten sollen. Etwa Pedelec-Fahrer oder E-Scooter-Nutzer.

Für Aspergs Bürgermeister Christian Eiberger sei es eine Ehre, künftig Standort der Kreis- und Landesverkehrswacht zu sein. Auch wenn in seiner Stadt die Flächen spärlich gesät seien, ist er glücklich über die Lösung. So erhalte der alte Übungsplatz eine enorme Aufwertung.

Landrat Dietmar Allgaier hob hervor, dass der Platz an den Wochenenden in seiner bisherigen Bestimmung als Übungsplatz für Autofahranfänger erhalten bleibt. „Ich habe da selbst gute Erfahrungen, bei meinen Töchtern ist es noch gar nicht so lange her, dass sie hier unterwegs waren.“

 
 
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