Vier Fragen an Kickers-Trainer Ramon Gehrmann Ausnahmsweise nicht Favorit

Von Andreas Eberle
Kickers-Trainer Ramon Gehrmann trifft auf den Ex-Klub. ⇥⇥ Foto: Helmut Pangerl

Ramon Gehrmann kehrt am Samstag als Trainer der Stuttgarter Kickers an seine langjährige Wirkungsstätte zurück. Kurz vor dem Oberliga-Hit gegen den SGV Freiberg sprach die BZ mit dem 47-jährigen Fußballlehrer.

Ramon Gehrmann kehrt am Samstag als Trainer der Stuttgarter Kickers an seine langjährige Wirkungsstätte zurück. Kurz vor dem Oberliga-Hit gegen den SGV Freiberg sprach die BZ mit dem 47-jährigen Fußballlehrer.

Ihre Kickers haben das Auftaktspiel gegen den FC Astoria Walldorf II überraschend verpatzt. Sehen Sie sich und das Team nun im Topspiel schon richtig in Zugzwang?

Ramon Gehrmann: Es geht zunächst mal um drei Punkte. Die Meisterschaft wird auf anderen Sportplätzen und in anderen Spielen entschieden – und nicht in den beiden direkten Duellen gegen Freiberg. Das Spiel ist natürlich ein Highlight und vielleicht die einzige Partie in der Saison, in der wir nicht als Favorit antreten. Das macht es für uns etwas leichter.

Befürchten Sie Unruhe im Umfeld der Blauen, wenn auch das zweite Spiel verloren geht, was ja durchaus möglich erscheint?

Ich wäre ein schlechter Trainer, wenn ich mir jetzt schon Gedanken über das machen würde, was passiert, wenn das Spiel negativ läuft. Wir haben selbst einen guten Kader, gehen das Duell mit einem guten Plan an und sind in der Lage, in Freiberg zu punkten. Am Ende ist es aber auch nur eines von 38 Spielen.

Mit zwei Jahren Abstand – wie viele Emotionen spüren Sie noch, wenn Sie das Wasenstadion betreten?

Jedes Mal, wenn ich dort bin – zuletzt beim Vorbereitungsspiel gegen Großaspach –, treffe ich viele Leute, die mich wahnsinnig herzlich begrüßen. Ich habe noch viele Freunde beim SGV, etwa Betreuer „Musti“ Günbele. Er ist für mich das Gesicht des Vereins und war schon da, als ich 2011 nach Freiberg gekommen bin – und wird wahrscheinlich auch noch in zehn Jahren da sein. Dann gibt’s Spieler wie Marcel Sökler oder David Müller, die ich lange trainiert habe – oder auch Christian Werner, mit dem ich eine super Zeit hatte, auch wenn es aufgrund der Konkurrenzsituation aktuell etwas schwierig ist.

Der SGV hat im Sommer für den Aufstiegskampf noch mal nachgerüstet. Wie beurteilen Sie die Personaloffensive beim Aufstiegsrivalen?

Das ist der Wahnsinn. Schon die bisherige Mannschaft hat in der vergangenen Saison mit großem Vorsprung  die Tabelle angeführt und viele Spiele eindeutig gewonnen – man denke an das 7:0 in Göppingen. Und dann holt der SGV mit Sökler noch mal einen weiteren hochkarätigen Stürmer, einen Zweitliga-Spieler und zwei gestandene Drittliga-Spieler. Es ist fast schon beängstigend, wenn man sieht, was davor da war und was zu dieser Saison noch dazugekommen ist.

 
 
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