Viertklässler haben wieder Unterricht Mit Disziplin in die Schule

Von Gabriele Szczegulski
Geregelter Ablauf: Die vierten Klassen der Grundschulen beginnen wieder mit dem Unterricht, hier in der Sandschule, wo die Schüler zeitversetzt beginnen.⇥ Foto: Helmut Pangerl

Gruppenweise und  nur für 105 Minuten am Tag kommen die Viertklässler wieder zum Unterricht.

In Reih und Glied, hintereinander, mit viel Abstand zueinander, stehen die ersten 28 Schüler vor der Sandschule Bietigheim-Bissingen. Es ist ruhig, nichts im Vergleich zu dem lauten Lachen, dem Kreischen, der Heiterkeit auf dem Schulhof, wenn einige Hundert Kinder montags das Schulgebäude erobern. Es wurden mit roten Klebeband Gassen auf den Boden des Schulhofs markiert, in diesen dürfen sich die Kinder vor Schulbeginn aufhalten, Abstand ist vorausgesetzt.

Komisches Gefühl

Drei vierte Klassen mit insgesamt an die 90 Schüler dürfen ab heute wieder in die Schule. „Ich freue mich drauf, aber es ist schon komisch, dass wir nicht richtig miteinander spielen dürfen“, sagt Tim. Die Kinder sind überdiszipliniert. „Meine Eltern haben gesagt, ich soll aufpassen und niemandem zu nahe kommen“, so eine Viertklässlerin. Jede Klasse wurde laut Schulleiterin Isolde Steigelmann in zwei Gruppen mit maximal 14 Schülern aufgeteilt. Die Gruppen kommen versetzt in die Schule, die letzten beiden um 10.30 Uhr, erklärt Konrektor Sven Schneider. Die Landesregierung hat verfügt, dass die Viertklässler zehn Stunden à 45 Minuten in der Woche Unterricht haben. „In der Stadt Bietigheim-Bissingen“, so Schneider, „haben sich alle Grundschulen auf 105 Minuten Unterricht für jeden Schüler am Tag verständigt“. Zu drei verschiedenen Zeiten werden sie unterrichtet.

An diesem ersten Tag, so Schneider, werden wohl erst einmal die Schutzmaßnahmen und -regelungen im Fokus des Unterrichts stehen und der Abgleich des Lernstands der Schüler. Zudem, so sagt er, sei es wichtig, mit den Schülern über die schulfreie Zeit und Corona zu sprechen.

Als alle Schüler diszipliniert auf dem Schulhof stehen, werden sie von ihren Lehrerinnen abgeholt. Und der Gang geht zuerst zum Desinfektionsspender. Jedes Kind muss sich gründlich die Hände desinfizieren. Es gibt keine Probleme, alles läuft geregelt ab. „Wir haben schon beim Schulbeginn für die Acht- und Neuntklässler gesehen, dass die Schüler sehr, sehr diszipliniert sind, das ist einerseits gut, andererseits fehlt ein bisschen die Lockerheit und die Fröhlichkeit“, sagt Rektorin Isolde Steigelmann.

Besonderer Bedarf

Neben den Viertklässlern befinden sich in der Grundschule, in der Primarstufe, so Steigelmann, außerdem die Kinder der ganztägigen Notbetreuungsgruppen und – an der Sandschule – auch zwei Gruppen mit Kindern, die einen besonderen Bedarf haben.

Schon lange darauf vorbereitet, habe man sich, dass die Viertklässler wieder mit dem Unterricht starten, sagt auch Bernhard Dietrich, Schulleiter der Gemeinschaftsschule Sachsenheim. „Wir haben alles in trockenen Tüchern“, sagt er. Im Prinzip werden alle Schüler in Gruppen aufgeteilt, die in seiner Schule durch drei Eingänge versetzt durchgeschleust werden. 50 Viertklässler haben am Montag mit dem Unterricht begonnen, 120 Minuten werden sie in zwei Gruppen zeitversetzt unterrichtet. Zudem gibt es die Notbetreuung an seiner Schule mit 30 Schülern von 7.30 bis 12.30 Uhr. 15 Grundschüler werden einzeln gefördert, das heißt, so erklärt er, diese Schüler waren nicht erreichbar, es gab keinen Kontakt zu den Eltern. „Da besteht die Gefahr, dass diese Kinder abrutschen, deswegen bekommen sie je nach Bedarf Einzelförderung“, sagt Bernhard Dietrich. Er ist vorbereitet, wenn nach den Pfingstferien auch die anderen Klassen in Teilzeitunterricht kommen.

 
 
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