Vor der EM SG-Kapitänin hat mit deutscher Auswahl bei EM viel vor

Von Sebastian Klaus
Die Kapitänin der deutschen Nationalmannschaft, Kim Naidzinavicius, peilt bei der EM in Dänemark das Halbfinale an.⇥ Foto: Marco Wolf

Lange hatten sie sich gedulden müssen, doch am vergangenen Montag hatten die Nationalspielerinnen des Bundesligisten SG BBM Bietigheim endlich Gewissheit: Die Handball-Europameisterschaft findet statt.

Lange hatten sie sich gedulden müssen, doch am vergangenen Montag hatten die Nationalspielerinnen des Bundesligisten SG BBM Bietigheim endlich Gewissheit: Die Handball-Europameisterschaft findet statt. Nach einigem Zögern hatte die dänische Regierung, die nach der kurzfristigen coronabedingten Absage von Co-Gastgeber Norwegen das Großturnier plötzlich alleine stemmen sollte, zu Beginn der Woche endlich grünes Licht gegeben. „Die Freude war groß, als verkündet wurde, dass wir die EM spielen dürfen, es gab vorher eine gewisse Unwissenheit, ob die EM abgesagt würde. Aber uns blieb ja nichts anderes übrig als zu warten, das bringt die aktuelle Situation so mit sich. Nun sind wir überglücklich, dass wir hinfahren dürfen, und wollen jedes Training nutzen“, so DHB- und SG BBM-Kapitänin Kim Naidzinavicius.

Neben der dänischen Stadt Herning, wo bereits das Finale der Männer-WM 2019 ausgetragen wurde, wurde als Ersatz für das norwegische Trondheim die dänische Hafenstadt Kolding gefunden. In der dortigen Sydbank Arena treffen Naidzinavicius und Co. in der Vorrundengruppe D auf Rumänien (3. Dezember), Norwegen (5. Dezember) und Polen (7. Dezember). Die besten drei Mannschaften qualifizieren sich für die Hauptrunde. Mögliche Hauptrundengegner sind Weltmeister Niederlande, Serbien, Kroatien und Ungarn. Das Ziel der deutschen Mannschaft ist das Halbfinale, wie Naidzinavicius verriet. Doch die Vorzeichen für die sechs von Bundestrainer Henk Groener nominierten DHB-Spielerinnen – neben Naizinavicius stehen Amelie Berger, Xenia Smits, Antje Lauenroth, Luisa Schulze und Julia Maidhof im vorläufigen 18er Kader – sind schwierig. So war Bundestrainer Henk Groener positiv auf das Covid-19-Virus getestet worden. Erst am heutigen Donnerstag kann der Niederländer zum Team stoßen, dass sich in Frankfurt auf das Turnier vorbereitet. Auch Groeners Assistent Alexander Koke musste aufgrund eines positiven Tests im beruflichen Umfeld zunächst passen.

Trainiert wurde die deutsche Mannschaft in der Zwischenzeit von André Fuhr – also ausgerechnet jenem Trainer, der mit seinem Team Borussia Dortmund den Bietigheimer Auswahlspielerinnen die einzige Saisonniederlage in der Liga beigebracht hatte. Doch nicht nur der Trainerstab ist derzeit noch nicht komplett, auch einige Spielerinnen fehlten bis Donnerstag. So waren die Ex-Bietigheimerinnen Ann-Kathrin Giegerich, Dinah Eckerle und Julia Behnke sowie Emily Bölk mit ausländischen Vereinen noch am Wochenende im Einsatz.

Kapitänin zählt auf Xenia Smits

Bis zum kommenden Dienstag will die Mannschaft noch in Frankfurt bleiben, dann geht es los nach Dänemark. Die Tage in Hessen will die Auswahl nutzen, um sich einzuspielen, auch wenn dies ohne Trainingsspiele schwierig wird. „Wir müssen von allem noch ein bisschen erarbeiten. Natürlich kommt es auf eine sehr gute Deckung und die Torfrau an, dann unser Tempospiel. Im Angriff hatten uns in Japan Ideen und Alternativen gefehlt, dafür ist es super, dass jetzt Xenia Smits wieder dabei ist. Nun müssen wir viele Abläufe immer wieder wiederholen“, erklärt Naidzinavicius. „Ich habe keine Sorge, mich beim Turnier anzustecken. Die Gefahr im normalen Alltag ist sogar größer. Die Hygienekonzepte sind bis ins kleinste Detail aufgearbeitet. Die sportlichen Voraussetzungen sind nicht optimal für ein Turnier, aber mit diesen Problemen haben alle Mannschaften zu kämpfen. Wir müssen sehen, was möglich ist und die Vorbereitungszeit nutzen.“

 
 
- Anzeige -