Vorschläge für die Entwicklung in Walheim Viele Ideen für den Ortskern

Von Roland Willeke
Für die Kelter und das frühere Feuerwehrmagazin ist ein Kulturraum im Gespräch.⇥ Foto: Helmut Pangerl

Häuser in der Hauptstraße, Kelter, Kleintierzüchterheim: Bürgermeisterin Tatjana Scheerle legte eine Reihe von Vorschlägen vor. Doch der Gemeinderat sieht weiteren Informationsbedarf.

Schon seit Jahren beschäftigt man sich im Walheimer Rathaus mit dem Sanierungsgebiet Kelterumfeld/Hofener Straße. Seit dem Jahr 2014 hat die Gemeinde mehrere Gebäude im geplanten Sanierungsgebiet erworben. Das Gebiet umfasst Objekte im Ortskern von Walheim, die zum Teil Hunderte von Metern voneinander entfernt sind.

Unlängst erst hatte der Gemeinderat Bürgermeisterin Tatjana Scheerle schriftlich angemahnt, Vorschläge für eine Sanierung vorzulegen. Diesem Wunsch ist Scheerle jetzt nachgekommen. Sie legte im Gemeinderat eine Präsentation vor, in der sie für jedes der fünf Teilgebiete die derzeit kursierenden Lösungsvorschläge aufführte, mit dem Ziel, vom Gemeinderat eine Aussage zu bekommen, in welche Richtung die Entwicklung gehen sollte. Grundlage sind die vom Stuttgarter Planungsbüro Reschl Stadtentwicklung in einer Bürgerbefragung 2020 gewonnenen Erkenntnisse.

Für Asylbewerber?

Für das der Gemeinde gehörende Objekt Hauptstraße 106 und 108, an der Einmündung Bachstraße/Hauptstraße, mit einer Fläche von 200 Quadratmetern schlägt die Bürgermeisterin die Nutzung als Wohnraum für Asylbewerber, den Bau von Parkplätzen, den Verkauf an einen Bauträger oder Abbruch und Neubau im Eigentum der Gemeinde vor. Für das Areal Hauptstraße 19 und 21 mit einer Gesamtfläche von knapp 1600 Quadratmetern kann sich Tatjana Scheerle folgende Nutzungsmöglichkeiten vorstellen: Wohnraum für Senioren und/oder Familien, Erweiterung des angrenzenden Pflegeheims, einen Spielplatz als Ergänzung des nahe gelegenen Bürgergartens, Parkplätze oder den Verkauf an einen Bauträger für Wohnbebauung. Über Räumlichkeiten für eine Arztpraxis könne nachgedacht werden, so die Bürgermeisterin weiter.

Für das Umfeld der Kelter und das frühere Feuerwehrmagazin mit einer Gesamtfläche von rund 2500 Quadratmetern schlägt die Bürgermeisterin eine Nutzung als „Kulturraum für Veranstaltungen und Vereine“, gastronomische Nutzung oder die Aufwertung vorhandener Parkplätze vor. „Auch über einen Hotelbetrieb kann vielleicht nachgedacht werden“, schreibt Tatjana Scheerle in ihrer Vorlage an den Gemeinderat. Das Backhaus in der Wörthstraße soll an die Hauptstraße versetzt werden.

Für das am Dammweg gelegene frühere Kleintierzüchterheim mit einer Fläche von 422 Quadratmetern stehen die Nutzung durch Vereine, gastronomische Nutzung oder der Bau von Parkplätzen zur Diskussion. Letzteren hat der Gemeinderat bereits im Mai 2020 den Vorzug gegeben.

Der im Eigentum der Pfarreistiftung der Evangelischen Landeskirche in Württemberg befindliche und als Spielplatz genutzte ehemalige Pfarrgarten könnte weiterhin Spielplatz bleiben oder gemäß einer Planung der Pfarreistiftung aus dem Jahre 2018 teilweise mit Wohnhäusern überbaut werden. Bei Wegfall des Spielplatzes könnte Ersatz im Gebiet Hauptstraße 19 und 21 geschaffen werden.

Besichtigung gewünscht

Der Gemeinderat sah sich außerstande, die von der Bürgermeisterin gewünschte Richtungsentscheidung zu treffen. Lediglich für die Gebäude Hauptstraße 106 und 108 zeichnete sich eine Tendenz zur Veräußerung an einen privaten Bauherrn ab. Gemeinderat Markus Schott setzte sich dafür ein, dort Asylbewerber unterzubringen, um das in einem desolatem Zustand, so Schott, befindliche Haus Heilbronner Straße 2, zu entlasten.

Einig war man sich im Gremium, man müsse die Bürger beteiligen, zum Beispiel mit einer Präsenzveranstaltung. Außerdem wünschte der Gemeinderat dringend eine Besichtigung der Sanierungsobjekte. Darauf schlug Tatjanas Scheerle die Vertagung vor. Sie arbeite bereits an einem Termin für eine Versammlung von Bürgern unter Einbeziehung des Büro Reschl, teilte sie mit.

 
 
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