Wir haben das Steuerrad fest im Griff“, sagte der Vorstandsvorsitzende der VR-Bank Ludwigsburg, Timm Häberle, am Donnerstag bei der Bilanz-Pressekonferenz in Benningen. Auf der MS Weinkönigin konnte der Vorstand mit 5,8 Milliarden Euro eine Bilanzsumme verkünden wie in 2022. Das Betriebsergebnis vor Bewertung habe mit 51 Millionen Euro den Planansatz von 47 Millionen Euro übertroffen. Trotz Zinsanstieg, Fachkräftemangel, Kriegen und Inflation sieht sich die VR-Bank damit als „Stabilitätsgarant“ in der Region.
VR-Bank Ludwigsburg Mehr Dividende für Mitglieder
Die VR-Bank Ludwigsburg sieht sich trotz Inflation auf stabilem Kurs. Der Vertreterversammlung will der Vorstand eine Dividendenausschüttung von vier Prozent vorschlagen.
Einsparungen durch Fusion
Der Zinsanstieg habe den Banken richtig weh getan, die Geldbeschaffung sei teurer geworden. Doch die Stärkung des Eigenkapitals habe dazu geführt dass die Bank die Entwicklung gut gemeistert habe, sagte Vorstandsmitglied Frank Kraaz. Das Kundenkreditgeschäft sei im Vergleich zu 2022 um 0,2 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro gewachsen. Auch wenn die Inflation dazu geführt habe, dass Sparer weniger Geld zurückgelegt hätten als in der Vergangenheit, konnte die VR-Bank beim Kundenanlagevolumen ein Plus von 0,5 Prozent auf 7,4 Milliarden Euro verzeichnen. Dabei seien bei den Kunden vor allem festverzinsliche Wertpapieranlagen beliebt gewesen.
Auch wenn die Baubranche zum Teil zum Erliegen gekommen sei, bewege sich das Bausparvolumen von 200 Millionen Euro auf einem neuen Rekordwert, die Bank belege damit einen Platz unter den Top 10 in Deutschland. Das Provisionsgeschäft der VR-Bank betrug 2023 45,1 Millionen Euro (2022: 43,2 Millionen Euro). Laut Kraaz belegen diese Zahlen den weiterhin hohen Stellenwert der eigenen vier Wände.
Vorstandsmitglied Heiko Herbst hob hervor, dass die durch die Fusion erwarteten Einsparungen wie geplant umgesetzt werden konnten.
Über die Cost-Income-Ratio von 0,60 (2022: 0,61) zeigte er sich „sehr zufrieden“. Das Betriebsergebnis von 51 Millionen Euro und der Jahresüberschuss von 6,9 Millionen Euro (2022: 6,3 Millionen Euro) falle erfreulich aus. Das Eigenkapital der Bank umfasst 553 Millionen Euro. Der Vertreterversammlung möchte der Vorstand aufgrund der guten Ergebnisse eine Dividendenausschüttung von vier Prozent vorschlagen. Die granulare Geschäftspolitik verhindere, dass sich Insolvenzverfahren wie bei der Paulus Wohnbau auf die Geschäftszahlen der VR-Bank auswirkten, sagte Häberle.
Bei den 173 000 Kunden gibt es laut Vorstandsmitglied Joachim Sandner einen „Trend zum bargeldlosen Zahlen“. An Automaten und in Filialen habe es in 2023 rund 49 500 weniger Bargeldtransaktionen gegeben. Elf Millionen Bezahlvorgänge seien elektronisch erfolgt (2022: 1,4 Millionen Vorgänge). Die Besuche in Filialen seien um fast zehn Prozent zurückgegangen.
Das interaktive Beratungssystem VR-Sisy an zwölf Standorten im Kreis werde oft genutzt, in 2023 habe es 7200 Beratungen darüber gegeben. Kern bleibe mit 62 Filial- und SB-Standorten jedoch „die Nähe zu den Menschen“, sagte Sandner. Diese Standorte sollen aus heutiger Sicht und aufgrund der Frequentierung durch die Kunden in naher Zukunft bestehen bleiben.
670 Mitarbeiter
Bei der Fusion der drei Häuser stehe die Bank besser da als geplant. Dem Fachkräftemangel könne die Bank als größeres Haus besser begegnen. Die Zahl der Mitarbeiter von 670 werde sich aufgrund von Ruhestandsregelungen nur leicht verringern. „Wir gehen mit einem guten Gefühl ins Jahr 2024“, sagte Timm Häberle.