Walheim Feuerwehr und ASB vereint aktiv

Von Walter Christ
Das Szenario der Übung: Eine Kollision zwischen einem Motorroller und einem Auto. Foto: /Martin Kalb

 Am Wochenende lockten Tag der offenen Tür, Schauübung, Kirbeparty und rustikales Essen sehr viele Gäste an.

Übers vergangene Wochenende hatten die Freiwillige Feuerwehr und der örtliche Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) alle Hände voll zu tun. Diesmal allerdings nicht wegen irgendwelcher Notfälle, sondern im positiven Sinn: Es gab was zu feiern und zu zeigen. Der „halbe Flecken“ der 3500-Einwohner-Kommune schien vor allem am Sonntag zu Gast zu sein.

Bereits 35 echte Einsätze im Jahr 2025

Nach einer beschwingten Pre-Kirbeparty am Samstagabend im Komplex an der Mühlstraße beeindruckte am Sonntagmorgen eine Feuerwehr-Schauübung, bei der eine Kollision zwischen einem Motorroller und einem Pkw simuliert worden war, Groß und Klein. Für das gut ein Dutzend Einsatzkräfte von Wehr und ASB galt es dabei, im Schulterschluss die beiden verletzten Fahrerinnen zu retten. Das gelang den Feuerwehrleuten und dem Notfall- und Rettungssanitäter-Team des ASB in genau 13 Minuten insbesondere mittels Schneidegeräten und Rettungsspreizern beziehungsweise mit entsprechendem Fachpersonal.

Marko Horwath, Chef der 40 Aktive zählenden Feuerwehr, die in diesem Jahr bereits 35 echte Einsätze zu meistern hatte, konnte zufrieden sein. Das galt auch für die Bewirtung von Hunderten von Gästen in der proppenvollen zweigeteilten Halle der Wehr mit Schlachtplatten, Kuchen und anderem mehr.

Über eine prima Resonanz konnten sich am Sonntag auch der stellvertretende ASB-Landesgeschäftsführer Daniel Groß und Rettungswachenleiter Henning Umbach mit all den 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Walheim freuen. Die 1979 in Besigheim gegründete und im Februar 2025 nach Walheim umgezogene ASB-Außenwache hatte zu einem Tag der offenen Tür eingeladen, was die Bevölkerung offensichtlich gerne honorierte.

Wunsch nach mehr Verständnis für kurzfristige Behinderungen

Das neue, moderne Gebäude ist 600 Quadratmeter groß, kostete rund 3,5 Millionen Euro und wird nun weiter aufgewertet, wenn ab dem 1. November der etablierte 24-Stunden-Rettungswagen mit einem 12-Stunden-Fahrzeug erweitert wird. Aus gutem Grund, wird von hier aus doch fast der gesamte nördliche Landkreis betreut. Und zwar innerhalb von 24 Stunden im Durchschnitt mit zehn bis zwölf Einsätzen – und das jeweils an 365 Tagen im Jahr. Einsätze, bei denen Rettungsdienste inzwischen mit einem raueren Ton konfrontiert werden. „Wir wünschen uns von den Menschen, dass sie bei unseren Einsätzen bei Herzinfarkten und dergleichen mehr Verständnis dafür haben, wenn es kurzfristig mal zu Behinderungen kommen muss“, so die beiden ASB-Sprecher. Zum Einsatzgebiet gehören neben Walheim folgende Orte: Kirchheim, Hessigheim, Löchgau, Bönnigheim, Besigheim, Bietigheim-Bissingen, Mundelsheim, Gemmrigheim, Freudental, Erligheim und laut Henning Umbach sehr oft auch Neckarwestheim und Lauffen.

Vier neue Defibrillatoren in der Kommune

Zu der Feststimmung, die auch ein starkes Walheimer Gemeinschaftsgefühl vermittelte, passte am Sonntag die Übergabe von vier Defibrillatoren mit Zusatz-Equipment. Diese Anschaffung im Wert von 11.000 Euro war – wie der Initiator Bürgermeister Christoph Herre auch angesichts von rund 60.000 Menschen, die in Deutschland jährlich am sogenannten plötzlichen Herztod sterben, betonte – nur deswegen möglich geworden, weil neben den 2000 Euro der monetär gerade klammen Gemeinde Walheim die Kreissparkasse Ludwigsburg 6000 Euro und die VR-Bank Ludwigsburg 3000 Euro beisteuerten.

Die Spendenübergabe hatten neben dem Bürgermeister für die VR-Bank Heiko Herbst und für die Kreissparkasse Franziska Heckler vorgenommen und damit den Feuerwehr-Kommandanten Marko Horwarth besonders erfreut, seien diese Defibrillatoren im Landkreis doch einzigartig, weil sie im Ernstfall dank einer eingebauten SIM-Karte automatisch einen direkten Notruf bei der Leitstelle in Ludwigsburg auslösten und so wertvolle zehn Minuten Zeitersparnis brächten.

Die auch mit Kinder-Elektroden ausgestatteten „Defis“ werden nach den Worten des Bürgermeisters am Feuerwehrhaus, an der Gemeindehalle und an der Alten Kelter im Ortskern angebracht. Eines der Geräte bleibe für Anlässe wie Feste und andere Events mobil.

 
 
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