Walheim Zukunftsprojekte Kelterumfeld soll Begegnungsort werden

Von Gabriele Szczegulski
Noch steht die denkmalgeschützte Kelter im Walheimer Ortskern leer. Ein neues Stadtentwicklungskonzept für 2025 sieht vor, dass sie erhalten bleibt und zum Begegnungsort umgebaut wird. Foto: / Richard Dannenmann

Ein Punkt des Gemeindeentwicklungsgesetz der Gemeinde ist die Aufwertung der Dorfmitte.

Mit einem Gemeindeentwicklungskonzept 2035 will Walheim die wichtigsten Ziele und Strategien für die Zukunft vorgeben. Dazu haben sie ein Konzept von der Reschl Stadtentwicklung GmbH erstellen lassen, das nun vom Gemeinderat diskutiert und in seiner letzten Sitzung mit kleinen Änderungswünschen abgesegnet wurde. Es liegt nun als 100-seitige Broschüre vor. Sie soll eine Art „Fahrplan für die nächsten 15 Jahre sein“, so heißt es in der Einführung.

Als Grundlage dienten dem Büro Reschl Zahlen und Informationen der Gemeindeverwaltung sowie eine repräsentative Bürgerbefragung. Die Bürgerbeteiligung ist laut Bürgermeisterin Tatjana Scheerle ein wichtiger Faktor in der Zukunftsgestaltung. Handlungsfelder sind in dem Konzept der demografische Wandel, der Landschafts- und Naturschutz sowie das Wohnen, die Versorgung der Bürger durch die Ansiedlung eines Supermarkts. Letzter Punkt – das Defizit an Einkaufsmöglichkeiten – soll nun von der Verwaltung konkret angegangen werden. Aber es soll nicht nur ein Nahversorger im Außenbereich Walheims gefunden werden, sondern auch ein Nahversorger. Hier strebt die Gemeinde die Unterstützung des Tante-M-Ladens und der landwirtschaftlichen Hofläden an.

Aber auch die Bildung und Betreuung ist ein wichtiger Punkt neben dem Thema Kultur und Begegnungsstätte. Daneben stehen aber auch der Ausbau zur seniorengerechten Gemeinde sowie die Sicherung der ärztlichen Versorgung. Hier sollen frühzeitig Gespräche geführt und geeignete Räumlichkeiten gefunden werden. Das Jugendhaus Dschunke, das jahrelang nicht in Betrieb war, soll reaktiviert werden. Fachpersonal soll eingestellt und der Diskurs mit den Walheimer Jugendlichen gesucht werden. Die Gründung eines sozialen Netzwerkes in Walheim mit interkommunalem Ansatz in Kooperation mit Verwaltung, Schule, Vereinen und anderen Beteiligten solle eine bessere Vernetzung und mehr Angebote bewirken.

Auch das Thema Mobilität wird im Konzept konkretisiert: Mehr Elektroladestationen sind geplant, ein Bürgerbus soll eingerichtet, die Radverkehrsstruktur ausgebaut werden.

Kulturelle und gastronomische Nutzung für Kelter gesucht

Mit dem Thema städtebauliche und identitätsstiftende Gestalt der Dorfmitte wird vom Büro Resch ein Schwerpunkt geschaffen. Das seit 2017 ausgewiesene Sanierungsgebiet „Kelterumfeld/Hofener Straße“ soll nun in die Endphase gehen. Hier entsteht durch Freilegung und Umnutzung neuer Wohnraum im alten Ortskern. Die denkmalgeschützte Kelter soll erhalten und als Begegnungsort umgebaut werden.

Hierbei folgt das Büro auch den Anregungen aus der Bürgerbefragung und sieht ein großes Potenzial in Gestaltungsmaßnahmen des Gebiets „Kelterumfeld“. Der Zustand der Straßen in der Ortsmitte wurde in der Befragung bemängelt, die ungenügende Sanierung ältere Gebäude sowie der Leerstand der Kelter. Hier können sich die Befragten eine kulturelle Nutzung mit gastronomischem Angebot vorstellen – ähnlich, wie es übergangsweise der Verein Bricklebrit, der mittlerweile in Erligheim beheimatet ist, machte.

Ortseingänge sollen neu gestaltet werden

Der Gemeinderat hat deshalb die Aufwertung des Kelterumfeldes als Priorisierung ausgegeben. Aber auch die Ortseingänge zum historischen Ortskern, so der Gemeinderat, sollen aufgewertet werden. Hierfür soll ein Belags- und Begrünungskonzept erstellt werden. Das Gemeindeentwicklungspapier soll bis 2035 der Bürgermeisterin, der Verwaltung und dem Gemeinderat als Arbeitspapier. Ein Handlungsprogramm soll Aussagen zur zeitlichen Priorität der Projekte treffen.

 
 
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