Was bringen Labels für Nachhaltigkeit? Vertrauen der Kunden statt besonderer Programme

Bei Joker Jeans in Bönnigheim fährt man eine eigene Strategie, was Nachhaltigkeit angeht. „Nachhaltigkeit ist ein Schlagwort; Ehrlichkeit ist ein Wert, und diesen Wert füllen wir seit 1975 mit Leben“, wird Gründer Jürgen Bernlöhr auf der Homepage der Modefirma zitiert. Seine Haltung will Bernlöhr aber auf keinen Fall als Kritik an Labels oder gar Olymp verstanden wissen, so der Firmenchef gegenüber der BZ. Das Unternehmen wurde 1975 in Wüstenrot gegründet, zog erst nach Ilsfeld und vor mehr als 20 Jahren nach Bönnigheim um.

Umwelt- und ressourcenschonend zu fertigen, sei erste Prämisse bei Joker. Dazu beitragen sollen ressourcenschonende Produktion, umfassende Maßnahmen zur Energie-Einsparung und faire Bedingungen für alle Mitarbeiter. Alle Schritte bei der Jeans-Herstellung werden in eigenen Produktionsstätten ausgeführt. Am Firmensitz in Bönnigheim werden die Jeans gefärbt, gebleicht und veredelt. Gebleicht werde ohne Chlor und das Abwasser mit Ozon gefiltert.

Beim Schuhhersteller Sioux aus Walheim verweist man darauf, dass man schon vor Jahrzehnten nachhaltige Produktlinien eingeführt habe. Nachhaltigkeit sei aus ihrer Sicht kein (und vor allem kein kurzfristiger) Trend, sondern Grundlage für die Unternehmens- und Produktphilosophie, erklärt Sprecher Reiner Pfeiffer. „Der mündige Verbraucher weiß aus unserer Sicht zu beurteilen, was werthaltig oder aber lediglich Etikett ist. Wir bei Sioux setzen dabei vor allem auf (Produkt-)Inhalt“, so Pfeiffer.

Auch wenn man in Walheim wenig von Labels hält, ist man Gründungsmitglied einer Kooperation der Schuhindustrie, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, gefährliche Substanzen in Schuhen zu verhindern. Zudem verpflichte Sioux Partner schriftlich, einen umfassenden Katalog an Umwelt-, Arbeits-, und Sozialstandards einzuhalten.