Wasserball, Oberliga Fast unverändert in die Oberliga

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Julius Ulfers (links), hier in der Vorsaison gegen Patrick Schwabbaur von der Erstvertretung der SGW Leimen/Mannheim am Ball, geht auch in der Oberliga auf Torejagd für den SV Bietigheim.⇥ Foto: Jan Simecek

Nach dem freiwilligen Rückzug aus der zweiten Liga hat der SV Bietigheim am Montag sein erstes Spiel in der Oberliga. Der Kader hat sich nur auf wenigen Positionen verändert.

Nach dem Rückzug aus der 2. Wasserballliga Süd tritt der SV Bietigheim in der Saison 2019/2020 wieder in der Oberliga Baden-Württemberg an, der dritthöchsten deutschen Spielklasse.

Die Verantwortlichen der SVBWasserballabteilung hatten es sich im Sommer nicht leicht gemacht, entschieden aber am Ende der vergangenen Saison, dass die erste Mannschaft nach zwei Spielzeiten in der Zweiten Liga in der kommenden Spielzeit wieder in der Oberliga antreten soll. Besonders die finanziellen Belastungen fielen dabei ins Gewicht, aber auch, dass man sich, unter anderem aufgrund fehlender Trainingsmöglichkeiten, nicht im Mittelfeld hatte etablieren können. Nun greift das junge Team von Trainer Markus Köhler wieder in der Oberliga an – mit frischem Elan und auf altbewährte Tugenden setzend.

Besonders wichtig ist Abteilungsleiter Timo Wilhelm dabei ein intensives Wir-Gefühl innerhalb der Abteilung und der Mannschaften: „Ich glaube, wir haben einen für die Oberliga sehr schlagkräftigen und motivierten Kader mit einer guten Mischung aus jungen und sehr erfahrenen Spielern, die sich zu 100 Prozent mit dem Verein und seinen Zielen und Idealen identifizieren.“ Trotz des Abstiegs bleibt der Großteil des Teams dem SVB treu. Ziel soll sein, auf jeden Fall in der Oberliga oben mitzumischen.

Die Bietigheimer Eigengewächse Dennis Wildner, Patrick Stöckermann und Henrik Röckle verlassen aus Studiengründen ihren Heimatverein. Wildner und Stöckermann spielen weiter Zweite Liga, allerdings nahe ihrer Uni-Standorte in Frankfurt und München. Röckle wird sich, wenn möglich, noch in der zweiten Mannschaft des SVB engagieren. Torhüter Nico Huentz und Rechtsaußen Patrick Färber bleiben ebenfalls in der zweithöchsten Spielklasse. Sie wechseln zum SV Cannstatt, der mit zahlreichen Neuzugängen aus Ludwigsburg, Bietigheim und Pforzheim verstärkt, dort um die Spitzenränge mitspielen kann. Oliver Färber verlässt den SVB nach drei Spielzeiten ebenfalls – wohin ist nicht bekannt. Routinier Tino Bernhardt kehrt zurück zum SV Ludwigsburg, wo er die Bezirksligamannschaft und die Masters unterstützen wird. „Wir wünschen den sechs alles Gute für die sportliche und private Zukunft und bedanken uns für ihr Engagement im und am Wasser.“ betont Wilhelm, der aber besonders bei Wildner und Stöckermann weiß, dass es sich bestenfalls um einen Abschied auf Zeit handelt. „Sie haben signalisiert, dass sie dem Verein verbunden bleiben“, so der 40-jährige. .

Verstärkt wird die Bietigheimer Mannschaft fortan von Finn Hillmer und Lukas Manka, die aus der eigenen Jugend und einem erweiterten Kader aufrücken und in Zukunft zum festen Kern gehören sollen. Köhler ist überzeugt von den beiden und ihrem Spiel. „Finn hat Spielwitz und Zug zum Tor und Lukas wird uns durch seine Schnelligkeit helfen“, berichtet der Bietigheimer Coach und ergänzt: „In der Oberliga ist der Druck auf die jungen Spieler nicht so hoch wie in der Zweiten Liga. Auch werden sie mehr Spielzeiten erhalten, als das in Liga zwei noch der Fall war.“.

Auch der Ex-Bietigheimer Hannes Harms hat bereits signalisiert, dass er im Zuge der kommenden Wechselphase im Januar an die Enz zurückkehren will. Weiterhin kann sich Köhler über die Unterstützung von Tom Barth (Jahrgang 1997) freuen. Der ehemalige Jugendnationalspieler hat im Großraum Stuttgart bereits für alle Topvereine gespielt und bringt Erst- und Zweitliga-Erfahrung aus Esslingen, Cannstatt und Ludwigsburg mit. Barth, der aktuell aufgrund einer Ellenbogenverletzung noch nicht am Trainingsbetrieb teilnimmt, hat bereits in Ludwigsburg mit Robert Bölke und Sebastian Rasch gespielt. Letzterer weiß daher was der SVB an seinem Neuzugang hat: „Wir freuen uns, dass Tom für uns ins Wasser steigt. Sein aggressives Spiel und seine Qualitäten als Rückraumschütze geben uns auf jeden Fall zusätzliche Durchschlagskraft im Angriff.“

Erstes Spiel am Montag

Die Bietigheimer Wasserballer erwartet in der Oberliga ein starkes Zehnerfeld, außer dem SVB mischen die Erstligareserve des SSV Esslingen und die Zweitligareserve der SGW Leimen/Mannheim, die ehemaligen Zweitligisten SSV Freiburg, 1. BSC Pforzheim, SSV Ulm und PSV Stuttgart, sowie der SSV Zuffenhausen, die SGW Durlach/Ettlingen und der Aufsteiger VfL Kirchheim im Oberligageschehen mit. Die Runde hat bereits begonnen, die Bietigheimer steigen am 9. Dezember das erste Mal ins Wasser. Sie gastieren dann im gleichzeitig letzten Spiel des Jahres 2019 in Leimen.

„Die Besten aus der Oberliga sind ähnlich gut, wie die Mannschaften am Tabellenende der Zweiten Liga, weshalb die Saison keinesfalls ein Spaziergang wird. Wir freuen uns auf die Herausforderung Oberliga. Die Jungs haben Bock zu spielen und gemeinsam an einem Strang zu ziehen, das sieht man bereits. Das wird, glaube ich, eine richtig gute Saison“, resümiert Coach Köhler mit einem Grinsen.

 
 
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