Wenn Glühweinduft über den Äußeren Schlosshof in Großsachsenheim weht, die festlich geschmückten Buden in Lichterglanz erstrahlen und weihnachtliche Klänge zu hören sind, hat der alljährliche Weihnachtsmarkt seine Tore geöffnet und lädt Besucher aus der gesamten Stadt zu gemütlichem Beisammensein ein. „Die Advents- und Weihnachtszeit ist die Zeit der Gemeinschaft, die Zeit, in der wir sehen, was wirklich wichtig ist und was wir aneinander haben. Auf unserem Weihnachtsmarkt feiern wir unsere Gemeinschaft und verbringen schöne Stunden miteinander“, sagte Bürgermeister Holger Albrich bei der feierlichen Eröffnung mit dem Musikverein Stadtkapelle Sachsenheim.
Weihnachtmarkt Sachsenheim Budenzauber vordem Wasserschloss
40 Aussteller bieten beim Weihnachtsmarkt kulinarische und dekorative Raritäten
Honig und Olivenöl aus dem französischen Valréas
Eine feste Gemeinschaft mit Sachsenheim bildet auch Valréas, die Partnerstadt aus Frankreich, aus der alljährlich eine Delegation am Marktgeschehen teilnimmt. Neben Imker Serge Bompard war auch Sibylle Geneston bereits zum sechsten Mal auf dem Sachsenheimer Weihnachtsmarkt vertreten. Sie bot Olivenöl aus der Provence, französische Kräuter, Marmeladen und Fruchtaufstriche an. „Für mich ist es sehr wichtig, die Partnerschaft zwischen unseren beiden Städten zu pflegen und sich gegenseitig zu besuchen. Der Weihnachtsmarkt in Sachsenheim gehört inzwischen einfach zur Vorweihnachtszeit bei mir dazu“, erzählte Geneston, deren leckere Mandeln besonders gefragt waren. Sie gehören zu den 13 Desserts, die in Frankreich am Weihnachtsabend verzehrt werden, um an Jesus und seine Apostel zu erinnern.
Acht Wochen dauern die Vorbereitungen
Süße Naschereien gab es auch am Stand des Liederkranzes Großsachsenheim, wo nicht nur Kaffee und Kuchen auf die Besucher warteten, sondern auch selbst gebackene Plätzchen. „Wir sind rund acht Wochen mit den Vorbereitungen für den Weihnachtsmarkt beschäftigt. Wir backen, stricken und basteln, denn der Markt ist eine sehr wichtige finanzielle Einnahmequelle für unseren Verein“, so die Vorsitzende des Liederkranzes, Daniela Koch.
Erste unternehmerische Erfolge auf dem Weihnachtsmarkt sammelten Fabian Bernhart und Finn Kossmann von der Schülerfirma „Phonecasey“ des evangelischen Lichtenstern-Gymnasiums. „Die Handyhüllen aus Silikon gibt es in vielen unterschiedlichen Farben. Sie haben eine kleine Tasche für Kleingeld und andere Utensilien. Wir können diese Hüllen für jedes Handymodell anfertigen“, so die beiden Schüler, die den Gewinn ihrer Schülerfirma dem Hospiz in Bietigheim-Bissingen zugutekommen lassen wollen.
Neben allerlei weihnachtlichen Dekorationsartikeln wie Holzfiguren, handgemachte Kerzen, Wichteln aus Wolle oder kunstvollen Gestecken zeigte Polina Prokhorovych aus der Ukraine auch originelle Figuren und Anhänger aus Keramik. „Ich bin von der Ukraine nach Sachsenheim gekommen und habe den Weihnachtsmarkt kennengelernt. Inzwischen lebe ich in Ulm, aber zum Weihnachtsmarkt kehre ich gerne nach Sachsenheim zurück“, so die Hobbykünstlerin.
Die festlichsten Buden werden prämiert
Die Buden selbst waren kleine Kunstwerke. Im Rahmen eines Prämierungswettbewerbs kürten unter anderen Bürgermeister Albrich und Ordnungsamtsleiterin Cordula Allgaier-Burghardt die Stände, deren Schmuck am festlichsten war. Die insgesamt 40 Marktbeschicker verwöhnten die Besucher mit den unterschiedlichsten Leckereien.
Die Jugendfeuerwehr lockte mit dampfendem Kesselgulasch, der Trägerverein Schloss-Freibad mit Burgern, bei der Ski- und Snowboard-Abteilung des TV Großsachsenheim gab es Flammkuchen, bei den Sportschützen Kleinsachsenheim Schützenwurst und bei den Royal Rangern im Schlossgarten Stockbrot am Lagerfeuer. Fleißig in der vorweihnachtlichen Backstube waren auch Semih Ösclemis und Mertkan Kizilirmak vom Türkisch-Islamischen Kultur- und Sportverein, die selbst gebackene Plätzchen auf dem Sachsenheimer Weihnachtsmarkt verkauften.