In den Beeten II in Ingersheim Weitere Planung fürs Baugebiet

Von Jörg Palitzsch
Ingersheim
Zukünfftiges Baugebiet in den Beeten II Foto: Martin Kalb

Mit dem Neubaugebiet „In den Beeten II“ geht es voran. Der Bau eines Nahwärmenetzes wurde an eine Stuttgarter Firma vergeben.

Mit drei Beschlüssen hat der Ingersheimer Gemeinderat am Dienstag den Weg für das sechs Hektar große Neubaugebiet „In den Beeten II“ an der Besigheimer Straße weiter geebnet. Mit großer Mehrheit wurde zunächst der Abschluss eines Vertrages zur Planung, Bau und Betrieb eines Versorgungsnetzes für Nahwärme für das Gebiet mit 170 Wohneinheiten beschlossen. Den Zuschlag im Konzessionsverfahren erhielt die Firma KWA Contracting AG aus Stuttgart.

Die Ausrüstung der Heizzentrale soll ein erdgasbetriebenes Blockheizkraftwerk, ein Holzpellets-Heizkessel und ein Gasbrennwertkessel beinhalten. Durch die Vergabe der Konzession wird der Haushalt der Gemeinde nicht belastet, allein Planungs- und Beratungskosten von rund 30 000 Euro fallen an. Die Gemeinde räumt dem Konzessionär ein Wege- und Nutzungsrecht der Straßen und Wege ein, der im Gegenzug das Versorgungsnetz aufbaut.

Hauseigentümer werden gesondert informiert

Die KWA Contracting AG will Hauseigentümer in einer gesonderten Veranstaltung über Anschlüsse, Preise und Förderungsmöglichkeiten informieren, hieß es in der Sitzung. Angestrebt wird auch der Anschluss an die bestehende Bebauung. Entsprechende Trassen sollen in die Forststraße gelegt werden, möglich wird dies durch den Neubau eines Kreisverkehrs an der katholischen Kirche.

Ein weiterer Beschluss im Gemeinderat war die Festschreibung des Bieterverfahrens für die Bauplatzvergabe im Neubaugebiet für gewerbliche Bauträger und natürliche Personen. Mit dem erstplatzierten Bieter bei den gewerblichen Bauträgern sollen nach dem Verfahren Kaufverträge für die acht gemeindeeigenen Bauplätze abgeschlossen werden. Für dieses Bieterverfahren sind sieben Gebote eingegangen. Eine Veröffentlichung des Bauträgers soll nach der Benachrichtigung des Erstplatzierten und dessen Bestätigung eines Erwerbswunsches erfolgen.

Für natürliche Personen gab es für sieben Bauplätzen ebenfalls ein Bieterverfahren. Dafür sind 47 Gebote eingegangen. Im Rahmen eines Kriterienvergabeverfahrens wurden nach dem sogenannten „Einheimischenmodell“ weitere zwölf Bauplätze für private Eigenheime vergeben. Für dieses Verfahren gingen 52 Bewerbungen ein. Ausgenommen sind bislang noch die Grundstücke für den Geschosswohnungsbau, die in einem gesonderten Verfahren vergeben werden. Insgesamt rechnet die Gemeinde, wie in der BZ berichtet, bei den normalen Grundstücken und bei den Geschossbauten mit Erlösen von rund 14 Millionen Euro – zum allergrößten Teil jedoch erst im kommenden Jahr.

Ingersheim muss im Haushalt nachbessern

Aus diesem Grund fiel es der Mehrheit im Gremium auch leicht, einem Nachtragshaushalt 2021, wie vom Verwaltungsausschuss empfohlen, mit der Umwandlung eines Kassenkredits in einen „normalen Kredit“ in Höhe von sieben Millionen Euro zuzustimmen. Der Grund: Die Gemeinde musste, wie berichtet, die Beteiligten der Umlegung des neuen Wohngebietes ausbezahlen, kann ihre Bauplätze aber nicht so schnell verkaufen wie geplant.

Durch die Kreditumwandlung steigt die Finanzlast der Gemeinde auf insgesamt 8,5 Millionen Euro, geplant waren zum Jahresanfang noch 1,45 Millionen Euro. Der Kredit könne durch Sondertilgungen kurzfristig wieder abgelöst werden, so Kämmerin Helen Bauer zuversichtlich. Angesichts der kommenden Einnahmen durch die Grundstücksverkäufe „In den Beeten II“ warnte Bürgermeisterin Simone Lehnert jedoch vor all zu viel Euphorie. Man müsse an der Haushaltskonsolidierung festhalten.

 
 
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