Die Abfallverwertungsgesellschaft des Landkreises Ludwigsburg (AVL) hat die Wertstoff- und Abfallbilanz für das Jahr 2023 vorgestellt. Im vergangenen Jahr unterlagen die Mengen der verwertbaren Abfälle und der Abfälle zur Beseitigung gewissen Schwankungen. Das Verhältnis dieser beiden Arten ist aber im langjährigen Verlauf ziemlich konstant, der Anteil der verwertbaren Abfälle liegt zwischen 67 und 69 Prozent und der Anteil der Beseitigungsabfälle zwischen 31 und 33 Prozent. Das Berichtsjahr weist nicht davon ab, denn 2023 gab es einen Verwertungsanteil von 67,6 Prozent, der Anteil der Beseitigungsabfälle lag bei 32,4 Prozent.
Wertstoff- und Abfallbericht der AVL Nach Corona gibt es weniger Müll
Die Abfallverwertungsgesellschaft (AVL) gibt einen Überblick über die Mengenentwicklung der Abfälle und Wertstoffe für den Kreis Ludwigsburg im Jahr 2023.
Mengenrückgang stabilisiert sich
„Das Jahr 2023 ist geprägt von einer Stabilisierung des Mengenrückgangs bei den meisten Abfallfraktionen nach der Corona-Zeit“, heißt es in der Vorlage. 2020 und 2021 wurde wohl deutlich mehr weggeschmissen als zuvor, „dies ist auf den vermehrten Aufenthalt zu Hause, verbunden mit einem verstärkten ‚Ausmisten’ zurückzuführen.“ 2023 sei die Menge wieder gesunken, bereits im Jahr zuvor sei der Müll bei einigen Fraktionen unter das Niveau vor den Lockdowns gefallen. Wie sich diese Menge in den nächsten Jahren entwickelt, bleibe abzuwarten.
Die Menge an organischen Haushaltsabfällen ist ab dem Jahr 2015 stark gestiegen, 2022 ist sie zum ersten Mal wieder gesunken. „Auch 2023 bleibt die Biomüllmenge annähernd auf dem geringeren Niveau und in etwa auf dem Vor-Corona-Stand“, heißt es vonseiten der AVL. 2023 wurden bei den Haushalten im Landkreis 31.368 Tonnen Biomüll eingesammelt. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem leichten Minus von 0,3 Prozent.
Auch die Altpapiermenge hat deutlich abgenommen. 2023 sind 30.936 Tonnen Altpapier einer Verwertung zugeführt worden – die Menge ist damit um 6,7 Prozent gesunken. Die AVL begründet diesen Abwärtstrend zum einen mit der Änderung der Zusammensetzung hin zu einem steigenden Anteil an Kartonagen. Weiterhin soll auch eine Qualitätssteigerung des Altpapiers mit weniger Störstoffen und weniger Bestandteilen, die früher in der Flach-Tonne noch zugelassen worden waren, eine Rolle spielen.
Wieder mehr wilder Müll
2022 ist die Menge der Abfälle, die nicht mehr verwertet werden können, nach einem Anstieg in den Jahren 2020/2021 um 6,6 Prozent gesunken. 2023 ist dieser Wert konstant geblieben. Der Anteil nicht verwertbarer Abfälle am Gesamtaufkommen liegt laut AVL bei 32,3 Prozent.
Die Restsperrmüllmenge aus der Abrufsammlung ist 2023 deutlich um 23,8 Prozent auf 3205 Tonnen gesunken. 2022 wurden hingegen 4207 Tonnen verzeichnet. Entsprechend ist die Holzsperrmüllmenge aus der Abrufsammlung um 20,7 Prozent gestiegen. „Diese Zunahme der Altholzmenge und die parallel dazu abnehmende Restsperrmüllmenge ist auf eine striktere Getrennthaltung der beiden Abfallfraktionen bei der Abrufsammlung zurückzuführen.“ Laut AVL gibt es im Landkreis Ludwigsburg eine Vielzahl an Entsorgungsmöglichkeiten, „welche in der Regel auch sehr gut angenommen werden.“ Trotzdem gebe es weiterhin wilde Müllablagerungen, die in den vergangenen Jahren immer mehr zunahmen. 2023 wurde wieder mehr wilder Müll abgelegt, 343 Tonnen waren es im Vergleich zu 300 Tonnen im Vorjahr. Auch die Menge an wilden Ablagerungen, die von Vereinen im Rahmen von Markungsputzeten eingesammelt wurden, hat sich von 7 im Jahr 2022 auf 15 Tonnen im Berichtsjahr quasi verdoppelt.
Deponiemengen werden weniger
2023 sind dafür die Deponiemengen deutlich zurückgegangen. Als Beispiel wird die Deponie Burghof in Vaihingen genannt, dort sind 162.832 Tonnen angeliefert worden. 2022 waren es 264.101 Tonnen. „Die rückläufigen Mengen lassen sich insbesondere mit der schwächelnden Baukonjunktur begründen“, heißt es vonseiten der AVL. Gleichwohl habe dies keine Auswirkungen auf den Deponiebetrieb, geplante Baumaßnahmen konnten dennoch umgesetzt werden. Jennifer Stahl