WFV-Pokal Abwehrpatzer sorgen für das Pokal-Aus des Favoriten

Im wichtigsten Spiel der Saison bringt der Regionalligist SGV Freiberg seine Qualitäten nicht auf den Platz und verpasste das große Ziel, das Finale im WFV-Pokal am 24. Mai. Lange bewahrte Torhüter Michael Gelt den Favoriten vor einem Rückstand, dann patzte die Abwehr zweimal und Balingen gelang mit einem Doppelschlag das 2:0.

Klostermann trifft gegen Ex-Klub

Das erste Tor ging auf das Konto des Ex-Freibergers Simon Klostermann, das zweite erzielte Amney Moutassime nach einem Konter (73./76.). Die Gäste hatten in Hälfte zwei nur eine Torchance, aber TSG-Kapitän Matthias Schmitz klärte in der Nachspielzeit bei einem Kopfball von Yannick Osée auf der Linie. Den Schlusspunkt setzte Ivo Colic mit einem direkt verwandelten Freistoß aus 25 Metern (90.+4). „Es war eines unserer schlechtesten Spiele der Saison. Balingen hat gut Fußball gespielt und klar verdient gewonnen. Ich kann es mir nicht erklären, wir hätten uns mit dem Finale für eine grandiose Saison belohnen könne“, zog SGV-Trainer Kushtrim Lushtaku ein ernüchterndes Fazit. „Das ist bitter, damit ist eine ganze Saison kaputt. Wir haben hinten nicht konsequent verteidigt, hatten keine gute Absicherung und haben zu viele Chancen zugelassen“, meinte der enttäuschte Freiberger Abwehrspieler Yannick Osée. Sein ehemaliger Mitspieler, der Ludwigsburger Simon Klostermann, der im Januar nach Balingen gewechselt war, meinte: „Es war für mich ein sehr besonderes Spiel. Nach meinem Tor sind die Emotionen rausgekommen, ich habe mich total gefreut. Es ist einfach geil, dass wir im Finale stehen.“

Die TSG Balingen startete forsch in die Partie, betrieb Pressing und kam auch zu Chancen, bei denen Freibergs Torhüter Michael Gelt gefordert war. Ivo Colic schoss einen Freistoß aus spitzem Winkel direkt aufs Tor, Gelt ließ den Ball abprallen (3.). Mit einer Glanzparade nach einem Schuss von Ole Deininger rettete der SGV-Keeper sein Team vor einem Rückstand (12.). Auch bei einem Abschluss von Klostermann nach einem Konter war Gelt zur Stelle (26.). Zu diesem Zeitpunkt hatten sich der Regionalligist über Ballbesitz und geduldigem Spielaufbau mehr Spielanteile verschafft.

Nicht zwingend genug

Ab der 30. Minute nahm die Dominanz des Favoriten zu. Heraussprangen allerdings keine zwingenden Torchancen. Die TSG-Defensive stand sicher. Kurz nach der Pause bot sich erneut Deininger nach einem Konter eine dicke Gelegenheit. Im Laufduell mit David Pisot kam er zum Abschluss, scheiterte aber an einer weiteren Parade von Gelt. Balingen verteidigte mit Leidenschaft und setzte auf schnelle Gegenangriffe. Dabei bot sich dem kurz zuvor eingewechselten Amnay Moutassime die Riesenchance zum 1:0, aber Gelt veränderte noch die Flugbahn des Balles, der knapp am Tor vorbeistrich (56.). Der nächste Konter der TSG brachte dann die verdiente Führung. Nach einem Zuspiel von Colic drehte sich Klostermann an der Strafraumgrenze um Pisot und schob den Ball ins lange Ecke (73.). Der Doppelschlag erfolgte umgehend: Gegen die erneut unsortierte Freiberger Defensive setzte sich der wendige Moutassime elegant durch und schloss zum 2:0 ab (76.). Als dem Freistoßtor von Colic der Schlusspfiff folgte, brach im Lager der Balinger unbeschreiblicher Jubel aus.