WFV-Pokal Der Verbandspokal kommt für die Trainer noch zu früh

Von Niklas Braiger
In der vergangenen Saison war im Landesliga-Derby zwischen Löchgau und Pleidelsheim mächtig Würze drin. Tom Kühnle (Mitte) sah damals Rot, jetzt fehlt er verletzt beim Pokalspiel. Foto: Ralf Poller/Avanti

In der ersten Runde müssen der FV Löchgau, GSV Pleidelsheim und NK Croatia Bietigheim ran. Es ist der Pflichtspielauftakt der neuen Saison.

Seit eineinhalb Monaten haben die Amateurfußballer aus dem Bezirk kein Pflichtspiel mehr bestritten. Den Saisonabschluss machten die letzten Ligapartien in der Bezirks- und Landesliga am 1. Juli. Seitdem war wenig auf den Sportplätzen los, erst vor rund zwei Wochen ist der Trainingsbetrieb wieder gestartet. Da ist es suboptimal, dass an diesem Samstag bereits das erste Pflichtspiel der neuen Saison ansteht, der Auftakt im WFV-Pokal. Für den GSV Pleidelsheim und den FV Löchgau geht es im Nachbarschaftsduell der Landesligisten direkt gegeneinander, auch der Aufsteiger und amtierende Bezirkspokalsieger NK Croatia Bietigheim ist vertreten und reist zur SKV Rutesheim. Beide Partien starten jeweils um 15.30 Uhr.

Balcik hadert über die Ansetzung

„Grundsätzlich finde ich es beknackt, dass das Pokalspiel so früh schon kommt. Wir hatten am 8. Juli unseren Auftakt und bisher nur ein Testspiel“, bemängelt Croatia-Coach Tugrul Balcik. So hatte der frühere Co-Trainer, der nach dem Abgang von Daniel Zmpitas nun in der Hierarchie aufgestiegen ist, kaum Zeit, um die Neuzugänge adäquat einzubauen, auch wenn er das kaum brauchte: „Sie haben sich mega eingelebt. Es sind fast ausnahmslos alles Bietigheimer Jungs. Unser Vorteil ist, dass sich die Spieler untereinander schon kannten, daher ist das sehr leicht gefallen“, berichtet er.

Auch am bekannten System hat der 25-Jährige mit seinem neuen Assistenten Tyrone Reyinger wenig umgestellt. Balcik: „Ich war ein großer Fan davon, wie Daniel Zmpitas Fußball spielen hat lassen. Es wäre blöd, das Rad neu zu erfinden. Wir haben die Neuzugänge in das laufende System integriert, taktisch ist die Mannschaft eingespielt und bleibt so bestehen.“

Nicht auf alle Spieler wird er aber zum Auftakt zurückgreifen können. „Aus dem Vollen schöpfen können wir nicht. Im Urlaub ist Fabian Streicher, der von Nullacht zu uns gewechselt ist. Aber wir haben ein paar Spieler, die verletzt oder krank sind“, erzählt Balcik. Namentlich sind das Zvonimir Zivic, Wissem Aouadi und Mario Teutsch. Doch auch, wenn es mit dem Einzug in die zweite Runde nicht klappen sollte, wäre es für den Coach kein Weltuntergang. „Das Spiel kommt viel zu früh, es gibt noch zu viel aufzuholen“, erklärt er. „Rutesheim ist auch kein Gegner, der nur daher gelaufen kommt, es ist eine gestandene Landesliga-Mannschaft und ein guter Test für uns, wie wir mit solchen etablierten Teams mithalten können.“

Auch Zmpitas ist nicht zufrieden

Ähnlich geht es auch seinen früheren Chef, Daniel Zmpitas. Der 32-jährige Grieche hat den NK Croatia in Richtung FV Löchgau verlassen und steht nun vor dem Derby mit dem GSV Pleidelsheim vor seinem Pflichtspieldebüt bei den „Roten“. Auch er hat bereits in den ersten Trainingseinheiten seine Lehren gezogen. „Positiv ist, dass wir nicht so lange gebraucht haben, um gewisse Inhalte auf den Platz zu bekommen“, resümiert er über die Premierenwoche. Doch auch er findet, dass das Pokalspiel zu früh kommt. „Wir werden am Samstag nicht so weit sein, wie ich die Mannschaft sehen will“, ist er sich sicher und ergänzt: „Viele Teams werden zu dem Zeitpunkt noch nicht die volle Fitness und alle Inhalte haben. Da kann man die Dinge nicht einfach so bewerten und muss es etwas einordnen.“ Doch auch er vertritt die gleiche Meinung, wie sein letztjähriger Assistent: „Es ist trotzdem noch ein Pflichtspiel, das wir gewinnen wollen, um eine Runde weiterzukommen.“

Für ihn lief der Übergang zum neuen Klub reibungslos. „Es waren zum Glück nicht viele im Urlaub, sodass wir immer mindestens 20 Spieler im Training hatten. Es ist enorm wichtig, dass jeder alles gleich aufsaugt.“ Mit welcher Taktik und Philosophie Zmpitas am Samstag ins Derby geht, will er aber noch nicht verraten. „Ich kann den Fußball nicht neu erfinden, aber ich habe eine andere Idee. Das werden die anderen Mannschaften aber irgendwann selbst erfahren“, sagt er.

Drei Spieler fallen aus

Am Wochenende wird er allerdings auf drei Akteure verzichten müssen: Tom Kühnle hat sich nach einem Bänderriss zum Ende der abgelaufenen Saison ein Ödem zugezogen und wird daher noch ausfallen. „Das kann dauern“, befürchtet Zmpitas. Zudem kommt für Paul Haile und Fabian Gurth, die beide an muskulären Problemen laborieren, die Partie noch zu früh. „Der Kader ist aber trotzdem so breit, dass wir das kompensieren können“, sagt der Coach klar.

 
 
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