Wieder Kunst in die Ganerbenstadt? Kunst-Agentur will ins Schloss

Von Jürgen Kunz
Nach dem Auszug der Sammlung Zander hat eine weltweit agierende Kunst- und Künstler-Agentur aus Hamburg Interesse gezeigt, das Bönnigheimer Schloss für Kunstausstellungen zu nutzen. ⇥ Foto: Martin Kalb

Pashmin Art aus Hamburg hat sich bei der Stadt beworben, um im Schloss bis zu fünf wechselnde Ausstellungen im Jahr zu organisieren. Bürgermeister: Beratungsbedarf im Gemeinderat.

Mitte Mai war Direktor Nour Nouri zu einem Gespräch mit Bürgermeister Albrecht Dautel vor Ort in Bönnigheim, und hat dabei auch das Schloss besichtigt“, sagte Nicole Rietbrock, Sprecherin von Pashmin Art Consortia, auf Nachfrage der BZ. Die 1990 in Hamburg von Nour Nouri gegründete Kunst- und Künstleragentur hat sich beworben, um künftig, das nach Auszug der Sammlung Zander leer gewordene Stadionsche Schloss für Ausstellungen zu nutzen. Dies teilte das Unternehmen am Mittwoch mit.

Schultes Albrecht Dautel bestätigte im Gespräch mit der BZ das Treffen Mitte Mai. Dabei habe Nouri erklärt, er könne sich ein kurzfristiges Engagement in Bönnigheim vorstellen. „Einen internen Schnellschuss wird es aber nicht geben“, sagte Dautel am Mittwochnachmittag. Für die Pläne im Bönnigheimer Schloss von Pashmin Art Consortia müsse die Stadt durchaus auch in finanzielle Vorleistungen gehen. Dazu gebe es natürlich Beratungsbedarf im Gemeinderat. Dies habe er in einem Brief, der am Dienstag verschickt wurde, Nouri mitgeteilt.

Pashmin Art Consortia hat nach eigenem Bekunden seit vielen Jahren museale Ausstellungen deutschlandweit, europaweit, in Amerika und auch in Asien mit vielen deutschen, europäischen, amerikanischen und asiatischen Künstlern organisiert und veranstaltet. „Wir suchen seit geraumer Zeit unter anderem Schlösser und Museen in Deutschland“, so Rietbrock. Aus mehreren Pressemitteilungen habe man über den zukünftigen Leerstand des Bönnigheimer Schlosses erfahren, und so „haben wir in unserem Team seit einigen Monaten Planungen diesbezüglich angestrebt“, betonte die Unternehmenssprecherin.

Nach dem Gespräch von Direktor Nouri mit Bürgermeister Dautel, warte man nun auf Antwort aus Bönnigheim. Pashmin Art strebe an, so Rietbrock, mindestens fünf wechselnde Kunstausstellungen im Jahr zu zeigen. Zusätzlich seien musikalische und andere kulturelle Veranstaltungen geplant. Diese sollen im engen Kontakt mit der Bevölkerung und dem Rat der Gemeinde abgestimmt werden, heißt es in der Mitteilung. Ebenso sollen Workshops mit den Schulen und Kindergärten veranstaltet werden. Die Kunst-Management-Agentur plant zunächst für die nächsten fünf Jahre, eine Verlängerung sei aber möglich. Rietbrock: „Wenn die Stadt und auch Pashmin Art diese fünf Jahre als kulturelle Bereicherung erfahren konnten, wird auf weitere Jahre geplant.“

Pashmin Art betont weiter, dass bereits in diesem Jahr „eine großartige Ausstellung“ mit Werken von Künstlern aus Europa und weltweit organisiert werden könnte, auf der bedeutende Kunstsammlungen, Presse und Konsulate aus mehreren Städten und Ländern anwesend sein werden. „Da wir ein großes Team mit viel Kraft sind und viele kulturelle Gremien verbinden können, ist dies eine große Chance für die Stadt Bönnigheim wirtschaftlich zu wachsen“ merkt die Unternehmenssprecherin an. Es sei auch angestrebt, das Pashmin Art Consortia fünf neue Arbeitsplätze in der Stadt schaffe.

 
 
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