Wiederauftakt in der Dritten Liga Aspacher verlieren erstes Geisterspiel

Von Heiko Schmidt
Schön anzusehen ist die artistische Einlage von Panagiotis Vlachodimos. Am Ende hatte die SG Sonnenhof gegen Unterhaching (hinten Markus Schwabl) aber mit 0:2 das Nachsehen.⇥ Foto: Ralf Poller/Avanti

Wiederauftakt in der Dritten Liga: Die SG Sonnenhof kassiert gegen die Spvgg Unterhaching eine 0:2-Heimniederlage.

Gut gespielt und klare Chancen gehabt – die Drittliga-Fußballer der SG Sonnenhof Großaspach haben beim Re-Start eine ansprechende Leistung gezeigt. Trotzdem kassierten sie gegen den Aufstiegskandidaten Spvgg Unterhaching eine 0:2-Heimniederlage.

Trainer Hans-Jürgen Boysen nahm gleich fünf Veränderungen in der Startelf gegenüber dem letzten Match vor fast drei Monaten – 0:2 beim FC Bayern München II – vor. Neu in der Anfangsformation waren die wiedergenesenen Jonas Meiser als Stürmer – für den 21-Jährigen war es der erste Einsatz in der laufenden Saison – und Korbinian Burger als linker Innenverteidiger. „Sie haben ihre Einsätze durch gute Trainingsleistungen gerechtfertigt“, begründet Boysen, der seinen 63. Geburtstag am Tag der Heimbegegnung feierte. „Die Idee ist es, für die kommenden englischen Wochen gewappnet zu sein. Wir werden alle Spieler brauchen, alle werden genügend Einsatzzeiten bekommen“, ergänzt der Sonnenhof-Trainer nach dem ersten Geisterspiel der SG-Geschichte.

Die Bayern gingen kurz vor der Pause durch Felix Schröter mit 1:0 in Führung und erhöhten gleich nach dem Seitenwechsel durch Stephan Hain auf 2:0. Trotz des Rückstandes war ein Aufbäumen der Schwaben zu erkennen. Und weitere Möglichkeiten zumindest für den Anschlusstreffer waren vorhanden. Die größte davon vergab Dominik Martinovic in der 64. Minute, als er nach einem Patzer von Spvgg-Schlussmann Nico Mantl nur den Innenpfosten traf. Diese Szene war für den 23-jährigen Stürmer, der in dieser Runde schon zweimal erfolgreich war, sinnbildlich, denn der Großaspacher Offensivmann spielte etwas glücklos und wurde in der 70. Minute ausgewechselt. Für ihn kam Routinier Morys.

Mit weiteren frischen Kräften wie Joel Gerezgiher – für den Mittelfeldmann war es nach langer Verletzungspause der erste Saisoneinsatz – sowie Stürmer Kai Brünker und die Defensivspezialisten Julian Leist und Niklas Wilson Sommer versuchten die Aspacher alles. Doch die Bemühungen wurden nicht von Erfolg gekrönt. Es war bereits die 17. Pleite im 28. Saisonspiel für die SG.

Unterhaching schaffte mit dem Dreier den Sprung auf Platz zwei und ist nun sogar punktgleich mit dem Spitzenreiter MSV Duisburg. Während die Spvgg also weiter vom Aufstieg träumen darf, hat sich die Lage für den Sonnenhof nicht viel verändert. Die Großaspacher sind nach wie vor Vorletzter mit 21 Zählern. Der Abstand zum Drittletzten Preußen Münster, der seine Heimpartie gegen den Viertletzten Hallescher FC mit 4:2 gewonnen hat, ist auf neun Zähler angewachsen. Der Rückstand zum rettenden 16. Rang, auf dem Zwickau steht, beträgt allerdings weiter zwölf Punkte. Das ist jedoch ein schwerer Rucksack bei zehn noch ausstehenden Begegnungen in der wahrscheinlich am 4. Juli endenden Saison.

Trainer Boysen macht Mut

Doch Boysen macht sich und seinen Spielern vor den nächsten Aufgaben Mut: „Wir nehmen viel Positives aus der Partie gegen Unterhaching mit. Wir dürfen auch nicht vergessen, dass diese kurze Vorbereitungszeit auch einfach nicht ausreicht, um in Topform zu kommen und dann auch noch gleich gegen einen Topgegner, der uns mehrere Wochen voraus ist, was das angeht.“

Um für die kommenden zehn Partien gewappnet zu sein, trainieren die Aspacher Kicker täglich. Allerdings sind sie alle beim Dorfklub froh, dass das einwöchige Quarantäne-Trainingslager – abgeschottet von der Außenwelt und nur mit telefonischen Kontakt zu anderen Personen – vorbei ist. „Wir sind jetzt endlich wieder zu Hause bei unseren Familien“, sagt Boysen erleichtert. Doch die Belastung der Spieler und der Verantwortlichen bleibt in den nächsten knapp fünf Wochen hoch. Es reiht sich eine englische Woche an die andere – nicht nur für die SG, sondern für alle Drittligisten.

 
 
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