WK 13: Landtagskandidaten der kleinen Parteien Umwelt, Bildung, Gesundheit

Von Mathias Schmid
Das Landtagsgebäude bei Schnee. Auch viele Parteien, die nicht im Landtag vertreten sind, kämpfen mit ihren Kandidaten um den Einzug ins Parlament. Foto: Landtag von Baden-Württemberg

Zahlreiche Parteien, darunter auch neue Gruppierungen, wollen am 14. März in den Landtag einziehen. Die BZ stellt die Kandidaten für den Wahlkreis 13 Vaihingen vor.

Auch im Wahlkreis Vaihingen haben sich zahlreiche Parteien, die aktuell noch nicht im Landtag vertreten sind, in Stellung gebracht. Die Themenschwerpunkte der hiesigen Kandidaten sind dabei oft brandaktuell. Wer sind die Kandidaten und wofür stehen sie?

Die Linke

Stephan Ludwig, 33, ist in Murr aufgewachsen. Der studierte Physiker will in diesem Jahr seine Promotion abschließen. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder. Bei den Linken ist er Kreisschatzmeisters und für die Kommunikation mit den Mitgliedern zuständig. Zudem ist er Landesparteitagsdelegierter und Mitglied im Landesausschuss. Neben einem massiven Ausbau des ÖPNV und der Fahrrad- und Fußweginfrastruktur plädiert er auch für autofreie Innenstädte. Seine „Bildungsoffensive“ sieht es vor, mehr Lehrer einzustellen, bei höherem Gehalt. Für gebührenfreie Kitas will er sich ebenso einsetzen wie für „massive Investition in den sozialen Wohnungsbau“ sowie einen Mietendeckel.

ÖDP

In Guido Klamt tritt ein ÖDP-Schwergewicht an. Der 50-Jährige ist in der dritten Periode Vorsitzender des Landesverbands. Seit 2019 ist er Mitglied der Regionalversammlung. Der Chemotechniker entwickelte lange Batterien für die Elektromobilität. Seit 2018 ist er freigestellter Betriebsrat. „Bei der Landtagswahl steht für mich politisch das Erreichen der Klimaziele als oberstes Ziel fest“, betont er. Für ihn stehe dabei langfristig „die Verkehrsvermeidung im Mittelpunkt“. Bis dahin müsse der Fokus auf der Stärkung des ÖPNV und dem Radverkehr sein. Weiterer Schwerpunkt ist für ihn die Landwirtschaft: „Die landwirtschaftlichen Familienbetriebe haben nur eine Überlebenschance, wenn die Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt rückt.“

Die Partei

Für die Satiriker tritt im Wahlkreis Tobias Schmidt an. Der 26-Jährige ist Elektriker im Maschinenbau. Er ist Gründungsmitglied des Partei-Ortsverbands Hemmingen und dort stellvertretender Vorsitzender. Er stehe „für mindestens genauso inhaltslose Politik und Populismus wie alle anderen Kandidaten“.

Freie Wähler

Wie bereits berichtet, geht für die FW der ehemalige Generalstaatsanwalt Klaus Pflieger ins Rennen. „Es besteht aus meiner Sicht eine ordentliche Chance, dass die Freien Wähler die Fünf-Prozent-Grenze überwinden und erstmals in den Stuttgarter Landtag einziehen“, gibt er sich zuversichtlich. Der 47-Jährige wohnt mit seiner Familie in Sersheim. Auf seiner Agenda steht ganz oben der Umwelt- und Naturschutz, bei gleichzeitiger Sicherung der Arbeitsplätze. Außerdem will er sich für Wasserstoff als „Energiequelle der Zukunft“ einsetzen. Auch die verstärkte Steuerung der Zuwanderung und Ausweitung der Entwicklungshilfe schreibt er sich auf die Fahnen.

dieBasis

Randolf Knapp, 54, ist Musiker und Komponist. Seit 1992 leitet er eine Musikschule in Leonberg. Beruflich ist er daher sehr stark von der Corona-Pandemie betroffen, und nicht zuletzt deshalb ein großer Kritiker der getroffenen Maßnahmen zur Eindämmung des Virus. „Einschränkungen der Grundrechte darf es nur geben, wenn eine breite wissenschaftliche Evidenz vorliegt“, sagt er unter anderem. Auch für eine Anpassung des Gesundheitssystems ist er: „Wir müssen Anreize schaffen, die Menschen gesund zu erhalten.“

Klimaliste Baden-Württemberg

Magnus Rembold steht neben dem Wahlkreis Vaihingen auch in Ludwigsburg zur Wahl. Der 51-Järige ist diplomierter freiberuflicher Softwareentwickler und Ex-Dozent. „Ich habe mich der Weiterentwicklung der Demokratie verschrieben“, sagt er. Und weiter: „Ich will Bürger*innen zu mehr Beteiligung und Mitwirkung aktivieren. Dafür setze ich auf die Kraft des Dialogs, der Kommunikation im Netz und der Toleranz.“

WIR2020

Eine gebürtige Allgäuerin tritt für WIR2020 im Wahlkreis an: Claudia Fritsche, Jahrgang 1966. Die Diplom-Betriebswirtin und selbstständige Yogalehrerin und -therapeutin lebt mit ihrem Mann und den beiden erwachsenen Kindern seit 2001 im Kreis Ludwigsburg. Zur Partei haben sie „die unverhältnismäßigen Maßnahmen der Corona-Politik ohne erkennbare Logik mit massiven Eingriffen in unsere Grundrechte und auch in unser Wirtschafts- und Sozialleben“, gebracht. Besonders will sie sich „im Bereich des Gesundheitswesens“ engagieren.

Volt

Mit 21 Jahren wurde Zahra Boussata im Dezember zur Volt-Kandidatin für den Wahlkreis 13 gewählt. „Baden-Württemberg hat das Potenzial aber auch Verantwortung im Klimaschutz als Vorreiter voranzugehen, um schlimme Folgen für die Natur und Gesundheit abzuwenden und Lebensräume zu bewahren” sagt die Projektkoordinatorin im Bereich Governance. Nachholbedarf sieht sie auch bei Bildung und Digitalisierung. Konzepte gebe es bereits in ganz Europa: „Wir müssen im Ländle endlich lernen, auch mal über Grenzen hinauszuschauen.“

 

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