Gute Stimmung macht uns froh“, begrüßte Prinz Kim I. am vergangenen Samstag seine Gäste. Und aus der ganz in Rot-weiß geschmückten Bietigheimer Kelter scholl ein dreifaches „Narri-Narro“ zurück. Es war die Prunksitzung der Wobachspatzen, die für ein volles Haus sorgte.
Wobachspatzen Bietigheim Ausgelassene Stimmung in der rot-weißen Kelter
Die Bietigheimer Wobachspatzen feierten ihre Prunksitzung in vollem Saal und mit vielen Programmpunkten.
Spätzle und Minigarde entführen in die Märchenwelt
Prinzessin Leonie I. und Kim I. stehen der diesjährigen Kampagne der Wobachspatzen vor und sind auch außerhalb der Fünften Jahreszeit verheiratet – sie tanzt schon lange im Verein und brachte auch ihn zum Karneval und schließlich in sein royales Amt.
Nach der königlichen Begrüßung kam die Garde der Prinzen auf die Bühne: In ihren roten Kleidern zeigten sie eine Polka. Und schon waren dann die Jüngsten dran: Mit ihrem Schautanz nahmen die Spätzle (drei bis fünf Jahre alt) und die Minigarde (sechs bis neun Jahre alt) die Zuschauer mit in die Welt von Rapunzel. Es folgte die Jugendgarde, traditionell in hellblau, auch sie mit einer Polka.
Wie im vergangenen Jahr war auch die „Schwäbische Saugosch“ wieder Gast auf der Bühne der Wobachspatzen: Markus Zipperle erzählte von Frauen, die nach vermeintlichen Schönheitsoperationen vom Museumsordner für Exponate der „Körperwelten“ gehalten wurden, einem Betrunkenen, der den Ausweg aus einem Kreisverkehr nicht fand und denkwürdigen Begegnungen von Schwaben und Badenern in der Kneipe.
Und auch die Politikprominenz kam an dem Abend nicht ganz ungeschoren davon: „Keine Büttenreden“, hatte Präsident Michael Molnar den anwesenden Bürgermeister Michael Wolf, Landtagsabgeordneten Tobias Vogt und Bundestagsabgeordneten Fabian Gramling wohl versprochen – ohne die Gelegenheit, sich zum Narren zu machen, wollte er sie dann aber doch nicht gehen lassen. Nachdem er ihnen zuerst gedroht hatte, den Auftritt von Stadtnarr und Vizepräsident nachmachen zu müssen, der eindrucksvoll die Karbatsche knallen ließ, beließen es die Wobachspatzen dann doch bei einer ungefährlicheren Herausforderung für die Politiker – die aber nicht weniger Körpereinsatz erforderte: Bei der Pantomime mussten sie für das Publikum unter anderem „Stadtnarr“ und „Luftschlange“ mimen.
Die große Kunst der Fahnenschwinger
Davor hatte noch die Kindergarde auf der Bühne gestanden: In hellgrün, ebenfalls mit einer Polka. Und nach ihnen die Backhausgeister aus Heimerdingen, gute Freunde der Wobachspatzen.
Dann ging das Licht aus: Die Fahnenschwinger zeigten ihre Kunst, die ihre Wurzeln weit in der Vergangenheit hat: Im Mittelalter wurde während der Schlacht mit geschwungenen Fahnen kommuniziert. Die Fahnenschwinger der Wobachspatzen haben sich aber eher auf die moderne Form des inzwischen staatlich anerkannten Sports spezialisiert und zeigten in einer Schwarzlichtshow mit den maximal ein Kilogramm schweren Fahnen verschiedene Figuren – geschwungen und geworfen. Nach dem „Auftritt“ der Ehrengäste aus der Politik traten das Gardetanz-Duo Lena und Julia Haas auf: Die Schwestern tanzten zu einem Lazy Town Medley – und fielen sich, kaum von der Bühne, vor Freude über den gelungenen Auftritt in die Arme.
In der zweiten Hälfte des Abend standen Kinder- und Jugendgarde gemeinsam auf der Bühne, mit ihrem Tanz inspiriert von „König der Löwen“ - eine besondere Herausforderung in der diesjährigen Kampagne, da nicht nur zehn, sondern doppelt so viele Kinder und Jugendliche auf der Bühne performten. Disziplin und Kooperation war besonders wichtig bei den vielen Hebefiguren.
Den Abschluss macht die Guggenmusik
Auch das Männerballett, bestehend aus 16 Tänzerinnen und Tänzern jeden Alters aus der Guggenmusik, Garde, Fanfarenzug, Vorstand, Stadtnarren, Fahnenschwinger, Elferrat, zeigte sein Können. Den Abschluss des Abends machten spät in der Nacht Immortalis mit der Guggenmusik der Wobachspatzen.