Zukunftswerkstatt Markgröningen Stadtentwicklung im Fokus

Von Michaela Glemser
Auch der Bereich bei der Ziegelei soll bei dem Konzept berücksichtigt werden. Foto: /Oliver Bürkle

Die Markgröninger Gemeinderäte geben bei externen Beratern ein umfassendes Konzept mit Bürgerbefragung und Zukunftswerkstatt in Auftrag.

Die Verantwortlichen der Schäferlaufstadt wollen die Weichen für die Entwicklung der Stadt in den kommenden zehn bis 15 Jahren stellen. Dazu arbeiten sie gerade gemeinsam mit den externen Beratern eines Stuttgarter Büros an der Fortschreibung der Flächennutzungsplanung, bei dem vor allem die Außenentwicklung Markgröningens im Fokus steht.

In ihrer jüngsten Sitzung haben die Stadträte aber auch ein sogenanntes „Integriertes Stadtentwicklungskonzept“ (ISEK) bei einem weiteren Stuttgarter Büro in Auftrag gegeben, das vorwiegend die Innenentwicklung im Auge haben soll.

„Bei der Außen- und Innenentwicklung gibt es zahlreiche Überschneidungspunkte. Wir haben unterschiedliche Büros um die Vorstellung ihrer Konzeptidee gebeten und uns schließlich für eines entschieden“, erklärte Bürgermeister Jens Hübner.

Umfassende Bestandsaufnahme

Expertin Alexandra Ulrich vom beauftragten Büro erläuterte, dass ein integriertes Stadtentwicklungskonzept verschiedene Themen der Stadtentwicklung, aber auch der Sozialplanung miteinander verbinde. „Wir werden in Markgröningen schauen, was bereits in der Vergangenheit erarbeitet wurde, auf das wir aufbauen können. Diese umfassende Bestandsaufnahme der räumlichen und sozialen Infrastruktur ist Teil der Analyse“, sagte Ulrich. Die Experten wollen unterschiedliche Beteiligungsformen der Bürgerschaft speziell für Markgröningen entwickeln.

So wollen sie Anfang kommenden Jahres Aktionen starten, um an Marktständen in der Stadt ganz niederschwellig mit der Markgröninger Bevölkerung ins Gespräch zu kommen. Weitere 3000 Bürger, die per Zufall ausgewählt werden, sollen mit einem persönlichen Anschreiben zur Teilnahme an einer Online-Umfrage motiviert werden. Es ist zudem angedacht, Jugendliche ab 14 Jahren in diese Befragung einzubinden.

Die Ergebnisse der Analyse und der Bürgerbefragung fließen in eine Zukunftswerkstatt ein, an der die Bürger und Vertreter der Stadt teilnehmen werden. „In dieser Ideenschmiede geht es auch darum, bereits konkrete Maßnahmen zu erarbeiten, die im Entwicklungskonzept zusammengefasst werden“, so Ulrich. Dabei werden auch Zeitrahmen und finanzielle Folgen der einzelnen Maßnahmen detailliert beschrieben. „Ein Stadtentwicklungskonzept ist meiner Meinung nach, unerlässlich für die Beantwortung der Frage, wohin sich unsere Stadt in Zukunft entwickeln soll. Auch für die Beantragung bestimmter Städtebau-Fördermittel ist ein Stadtentwicklungskonzept inzwischen Bedingung“, unterstrich Bürgermeister Hübner.

Der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler, Matthias Reutter, stellte fest, dass in seiner Fraktion einige Mitglieder nur wenig begeistert von einem solchen Konzept seien, da sie befürchteten, dass dieses wieder in der Schublade verschwinde. „Dennoch werden wir der Erstellung dieses Konzepts zustimmen, weil es von Anfang an ein großer Wunsch von Bürgermeister Hübner war“, machte Reutter deutlich.

Einbeziehung der Bürger wichtig

Claudia Thannheimer (CDU) verwies darauf, dass bei diesem Projekt Stadtverwaltung, Gemeinderäte und Bürgerschaft gemeinsam eine Vision für die Stadt ausarbeiten können. „Die Einbeziehung der Bürgerschaft ist uns dabei enorm wichtig“, so Thannheimer.

Dass bisher auf diesem Gebiet ein „Flickenteppich“ vorherrsche, den es jetzt zu ordnen gelte, dies unterstrich Pedro Torres Fernandes (SPD). „Wir verzetteln uns bisher dabei im Gremium und einzelne Vorhaben kommen wegen dem fehlenden Gesamtblick nicht voran, und Entscheidungen werden auf die lange Bank geschoben“, so Gemeinderat Fernandes.

Dr. Matthias Röttgermann von der GAL gab zu bedenken, dass der Stadt für viele Maßnahmen schlichtweg die finanziellen Mittel fehlen werden. Schließlich brachte aber doch eine deutliche Ratsmehrheit das Entwicklungskonzept auf den Weg.  

 
 
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