Schwerpunkt Fasching Närrischer Treffpunkt für Generationen in Erligheim

Von Jürgen Kunz
Dichtes Gedränge herrschte am 11. Februar 1996 vor der Bühne in der August-Holder-Halle beim Erligheimer Kinderfasching, der in diesem Jahr zum 45. Mal veranstaltet wird.⇥ Foto: Guido Sawatzki

Zum 45. Mal veranstaltet der SKV Erligheim am 16. Februar die Kinderfasnet in der August-Holder-Halle. Mehrere Nachfolgergenerationen führen die Idee von Johann „Jo“ Pirgl fort.

Wenn am Sonntag, 15. Februar, Mütter und Väter, Tanten und Onkel ihre kleinen Clowns und Prinzessinnen, Piraten und Ritter, Cowboys und Indianer zum Kinderfasching in die Erligheimer August-Holder-Halle begleiten, ist dies für viele eine Reise in die eigene Kindheit. Wenn man von einer Tradition schreiben will, dann zu Recht bei diesem närrischen Treiben für die Jüngsten, schließlich organisiert der SKV Erligheim den Kinderfasching in diesem Jahr zum 45. Mal.

Johann Pirgl war nicht nur Familienvater von sieben Kindern, er war auch umtriebiger Vorsitzender des Erligheimer Sport- und Kulturvereins. Zusammen mit seiner Ehefrau Anna begleitete er Ende der 1960er- und Anfang der 1970er-Jahre seinen Nachwuchs zum Kinderfasching, der damals in Bönnigheim von der katholischen Kirchengemeinde veranstaltet wurde – und Johann Pirgl hatte eine Idee: „Das können wir auch in Erligheim machen.“ Zunächst hat er diesen in Kooperation mit dem Kindergarten organisiert, „ein, zwei Mal“, wie sich sein Sohn Klaus Pirgl, der heutige SKV-Vorsitzende, im Gespräch mit der BZ erinnert. 1975 dann wurde der Kinderfasching eine alleinige Veranstaltung des SKV, vorbereitet und organisiert von der Familie Pirgl und moderiert von „Jo“ Pirgl auf der Bühne. Im Februar 1997 war Johann Pirgl nochmals als „Jo“ zum letzten Mal auf der Faschingsbühne, im darauffolgenden Juni starb er unerwartet im Alter von 58 Jahren. In 22 Jahren, in denen Pirgl den Kinderfasching organisierte, fiel die Veranstaltung nur einmal aus – 1991 während des Golfkriegs.

Zäsur nach Johann Pirgl

Die Töchter von Johann Pirgl hielten zunächst die väterliche Faschingstradition aufrecht, bis im Jahr 2000 dann Tom Quabeck, Marion Braun und Rocco Di Viesti federführend die Veranstaltung übernahmen und „neuen Schwung in den Kinderfasching brachten“, wie Klaus Pirgl erklärt. Der Ablauf, den bereits Johann Pirgl initiiert hatte, blieb dabei erhalten: viele Spiele, Kostümprämierung und die beliebte Hitparade, die von den Kindern bestimmt wird.

Nach zehn Jahren der nächste Wechsel: Steff Leis, Susanne Zimmermann und Oliver „Fred“ Wolf waren ab 2010 die „Vorturner“, immer in den gleichen Kostümen auf der Bühne, Corinna Abele-Schleicher war in der Organisation engagiert. „Die haben richtig Gaudi auf der Bühne gemacht“, sagt SKV-Vorsitzender Klaus Pirgl. Gab es in der Zeit von „Jo“ Pirgl noch Livemusik, etwa vom legendären „Hansen-Duo“, dröhnte nun die Musik aus der Konserve.

Aus dem Trio „Leis, Zimmermann, Wolf“ wird in diesem Jahr ein Quartett. Beim diesjährigen Kinderfasching am 16. Februar gehören zum neuen „Bühnenteam“ Oliver „Fred“ Wolf, Andi Schwarz, Johannes Rotter und Harry Popowicz. Natürlich gibt es dann auch wieder Spiele, Kostümprämierung und Hitparade, und wie von Beginn an viele Süßigkeiten und Leckereien für die kleinen Narren. Klaus Pirgl: „Ohne die Unterstützung des örtlichen Gewerbes und von Privatpersonen wäre die nicht möglich.“ Die ist 2020 unerlässlich, so wie es schon beim ersten Mal 1975 bei „Jo“ Pirgl war.

Info: Der Erligheimer Kinderfasching in der August-Holder-Halle beginnt am Sonntag, 16. Februar, um 13.59 Uhr (Saalöffnung 12.59 Uhr). Das Team der Kesselschenke bewirtet, auch mit Kaffee und selbst gebackenen Kuchen.

 
 
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