Schiller-Areal Ludwigsburg Ein Beitrag zur Attraktivität der Stadt

Von Jennifer Stahl
Links der Neubau am Schillerplatz, auf 8000 Quadratmetern sollen hier unter anderem Büros und Wohnungen Platz finden. Als Nächstes wird das Bestandsgebäude rechts davon saniert. Foto: /Martin Kalb

Der Neubau an der Schillerstraße ist fertig, die Fassadenrenovierung steht nun an. Neben der Tiefgarage finden medizinische Leistungen und Wohnungen im zehnstöckigen Gebäude Platz.

Getreu der Redensart ‚Was lange währt, wird endlich gut’ blicken wir mit viel Freude und Bestätigung auf die Fertigstellung des großen Bauprojekts“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse Ludwigsburg, Dr. Heinz-Werner Schulte, beim Pressegespräch anlässlich des Neubaus des Schiller-Areals an der Ludwigsburger Schillerstraße. Das Projekt bezeichnete er als größte Investition in der bisherigen Unternehmensgeschichte, „nach den Neubauten der Filialdirektionen in Marbach, Vaihingen und Kornwestheim haben wir nun auch erneut in den Standort Ludwigsburg investiert“, meinte er. Knapp fünf Jahre nahm die Bauzeit in Anspruch, rund 79 Millionen Euro wurden in den Standort investiert.

Die Überwindung der Corona-Pandemie sowie der Materialengpässe bezeichnete Schulte als „anstrengende Zeiten“, umso schöner sei es nun, dass die Sparkasse mit gutem Vorbild vorangehe und sich zur Präsenz vor Ort bekenne.

Gebäude mit zehn Stockwerken

„Hauptziel war, ein Gebäude zu schaffen, das der Stadt und der Kreissparkasse von Nutzen ist“, meinte Architekt Wolfgang Lutz von KBK Architekten. 2017 und 2018 fand ein Ideenwettbewerb für die Zukunft des Standorts am Schillerplatz statt, 2019 wurde dann die Baugenehmigung eingeholt. Im Januar darauf konnte schließlich mit den Arbeiten begonnen werden.

Das Schiller-Areal bietet nun rund 8000 Quadratmeter Nutzfläche, zehn Stockwerke sind es insgesamt. Im vierten Untergeschoss befindet sich die Gebäudetechnik, die Untergeschosse eins bis drei sind mit der Tiefgarage öffentlich nutzbar. 145 Parkplätze stehen hier zur Verfügung, laut Baubürgermeisterin Andrea Schwarz wurde Wert darauf gelegt, dass keine Parkplätze verloren gehen, die gleiche Anzahl an Parkplätzen fällt nämlich durch die Umgestaltung des Arsenalplatzes weg. „Die Parkgebühren unterscheiden sich nicht von den bestehenden SWLB-Garagen in Ludwigsburg“, meinte Christian Schneider, Geschäftsführer der Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim (SWLB).

Über die Gartenstraße erfolgt die Einfahrt direkt in das dritte Untergeschoss, von dort aus begibt man sich Etage für Etage nach oben, um anschließend in der Ausfahrt Schulgasse das Gebäude wieder zu verlassen. „Uns war wichtig, die Garage hell zu gestalten“, meinte Schneider. So habe man aufgrund guter Lichtverhältnisse nicht das Gefühl, ins dritte Untergeschoss hinabzufahren.

Garage mit moderner Ausstattung

Eine digitale Kennzeichenerkennung sowie 20 Ladesäulen für Elektroautos gehören ebenfalls zur Ausstattung der Tiefgarage. Im Erdgeschoss des Neubaus ist Platz für Ladenflächen, am 18. April eröffnete Alnatura eine Filiale im Schiller-Areal. „Wir sind sehr glücklich über den Standort, die Eröffnung vergangene Woche war eine unserer erfolgreichsten Eröffnungen“, berichtete Valentin Fuchs von Alnatura.

Auf rund 750 Quadratmetern Verkaufsfläche finden die Kunden hier ein umfang- und abwechslungsreiches Bio-Vollsortiment. „Die Reaktionen waren sehr positiv. Und gerade die Parkmöglichkeiten in der Tiefgarage erleichtern den Großeinkauf“, freut sich Fuchs. Im ersten bis dritten Obergeschoss sollen Praxen und Büroflächen Platz finden. „Voraussichtlich diesen Sommer wird die Augenarztpraxis von Dr. Kortüm eröffnen. Im Frühjahr 2025 ist die Eröffnung eines AOK-Kunden- und Gesundheitszentrum geplant“, meinte der KSK-Vorstandsvorsitzende Schulte.

Anschließend sollen im dritten Obergeschoss Büros von Fachabteilungen der Kreissparkasse bezogen werden. Im vierten bis fünften Obergeschoss sind elf Mietwohnungen mit Balkonen und Dachterrassen vorgesehen, voraussichtlich ab kommenden Herbst sollen diese bezogen werden können.

Was als Nächstes ansteht? „Von April bis Ende 2025 finden die Sanierungsarbeiten der Fassade statt. Das Bestandsgebäude soll nun an den Neubau angepasst werden“, erklärte Schulte.

Neubau nachhaltig gebaut

Das Schiller-Areal gehe als gutes Beispiel für nachhaltiges Bauen voran. „Es wurde mit recycelbaren Materialien gearbeitet, zudem wird das Gebäude über den Fernwärmeanschluss des Holzheizkraftwerks der SWLB CO2-neutral beheizt“, erklärte Schulte. Weiterhin sollen die Dach- und Wandflächen sowie die Innenhöfe begrünt werden und eine Photovoltaik-Anlage mit 65 kWp Gesamtleistung befindet sich auf 310 Quadratmetern Dachfläche. Diesen erzeugten Strom nutzt die Kreissparkasse laut Schulte zu 100 Prozent selbst.

Auch Landrat Dietmar Allgaier zeigte sich zufrieden: „Auf das Ende dieses großen Bauprojekts haben wir so lange hingefiebert“, sagte er. Durch das markante Bauwerk verändere sich das Gesicht der Stadt und trage maßgeblich zur Attraktivität bei. „Gerade die Kreissparkasse Ludwigsburg als regionale Dienstleistung vor Ort kommt an, die Menschen kennen und schätzen das Finanzinstitut“, führte er weiter aus. Baubürgermeisterin Andrea Schwarz betonte die Herausforderung einer Baustelle mitten im Herzen der Stadt, vor allem mit dem herausfordernden Verkehrsknoten direkt vor dem Neubau. „Mit dem Schiller-Areal haben wir einen großen Nutzungsmix zwischen Bahnhof, Marktplatz und Arsenalplatz. Auch die Schaffung von Wohnraum trägt einen wichtigen Beitrag zur Attraktivität und Förderung der Stadt Ludwigsburg bei“, sagte sie.

 
 
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