Basketball-Champions League Riesen kommen erneut unter die Räder

Von Simon David
Trotz der 16 Punkte von Jayvon Graves (am Ball) verloren die Riesen Ludwigsburg ihr erstes Spiel in Murcia deutlich. Zu selten setzten sie sich gegen die Spanier durch. Foto: Imago/Pascu Mendez

Ludwigsburg unterliegt bei der heimstarken UCAM Murcia im ersten Champions-League-Viertelfinale deutlich mit 72:98 (33:44). Dabei bleiben zu viele Chancen, besonders aus der Distanz, ungenutzt

Bereits im Vorfeld des ersten Spiels im Viertelfinale der Basketball-Champions-League bei UCAM Murcia war den MHP Riesen Ludwigsburg bewusst, dass die Aufgabe bei den heimstarken Spaniern alles andere als einfach werden würde. Dass die Barockstädter beim 72:98 aber derart unter die Räder kommen würden, hätten sie sich sicher nicht ausgemalt. Besonders das erste Viertel erinnerte stark an die klare Derby-Niederlage gegen Ulm am Sonntag.

Es dauerte lange, ehe die Gäste zu ihrem Spiel fanden. Wiederholt leisteten sie sich Ballverluste und Fehlwürfe. Bereits nach knapp zweieinhalb Minuten sah sich Riesen-Coach Josh King veranlasst, die erste Auszeit der Begegnung zu nehmen. Zu diesem Zeitpunkt lagen die Barockstädter bereits mit 0:9 zurück. Erst nach rund drei Minuten erzielte Jayvon Graves mit einem Distanztreffer die ersten Ludwigsburger Punkte.

Im weiteren Verlauf holten sich die Gäste zwar den ein oder anderen Rebound, ließen aber dennoch zu viel liegen. So spielten sich die Gastgeber eine komfortable 27:14-Führung nach zehn Minuten heraus.

Riesen lassen zu viel liegen

In den folgenden Durchgängen präsentierte sich Murcia keineswegs als Über-Mannschaft. So ließen sie gerade im zweiten und dritten Viertel selbst einige Punkte liegen. Die Riesen schafften es jedoch nicht, daraus Kapital zu schlagen, da sie besonders aus der Distanz ein ums andere Mal scheiterten. Immerhin verkürzten sie den Rückstand bis zur Pause beim 33:44 auf elf Punkte.

Aufgrund der zahlreichen Fehlwürfe war dem Bundesligisten jedoch klar, dass in der zweiten Hälfte eine deutliche Leistungssteigerung erforderlich sein würde, um sich im Kampf um den Final-Four-Einzug einen Vorteil zu verschaffen. So übernahm Desure Buie im Halbzeitinterview gar die Verantwortung für den deutlichen Rückstand, zeigte sich aber auch kämpferisch. „Wir sind stark genug, das Spiel noch zu drehen“, sagte er vor dem Gang in die Kabine. Tatsächlich sah es dann jedoch nur in den ersten Minuten nach dem Seitenwechsel so aus, als würden die Ludwigsburger zur großen Aufholjagd blasen. Mehr als zu einem 4:0-Start reichte es aus Riesen-Sicht nicht. Zwar gelang es den Spaniern nicht, sich bereits jetzt entscheidend abzusetzen, doch trafen sie jeweils zum richtigen Zeitpunkt, um eine eventuell aufkeimende Hoffnung der Gäste wieder zu schmälern.

Beim 55:71 nach 30 Minuten war den Ludwigsburgern bewusst, welch dickes Brett sie würden bohren müssen, um in der Viertelfinal-Serie mit einem Sieg zu starten. Dies gelang ihnen nicht. Denn obwohl die Gastgeber zu Beginn des Schlussviertels selbst den ein oder anderen Wurf liegen ließen, nutzten die Ludwigsburger nicht einmal einfachste Chancen. So scheiterte Yorman Polas Bartolo zwei Mal von der Freiwurflinie.

Entscheidung im Schlussviertel

Spätestens mit Nemanja Radovics Treffer zum 78:58 sechseinhalb Minuten vor dem Ende war klar, dass die Messe gelesen war. Letztlich stellte sich nur noch die Frage, wie hoch der Sieg der Spanier ausfallen würde. Dreistellig machten sie ihre Punkteausbeute am Ende zwar nicht, dennoch werden die Riesen nun einiges aufzuarbeiten haben, um den Negativlauf nach zwei deutlichen Niederlagen in Folge zu beenden. Für die Barockstädter geht es nächste Woche nun darum, im zweiten Spiel gegen die auswärts anfälligen Murcier auszugleichen.

 
 
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