Belgische Nationalmannschaft in Ludwigsburg/Freiberg Bei den Gastgebern der belgischen Elitekicker herrscht Vorfreude

Von Claus Pfitzer
Die Vorbereitungen sind in vollem Gange: Vorne links wird die belgische Nationalmannschaft trainieren, hierfür wurde der Rasen schon extra neu eingesät. Foto: /Martin Kalb

 Die Stadt Freiberg und das Schlosshotel Monrepos bereiten sich für den Aufenthalt der belgischen Nationalmannschaft während der Europameisterschaft 2024 in Deutschland vor.

Damit sich die belgischen Fußball-Nationalspieler und die Delegation um Nationaltrainer Domenico Tedesco im Schlosshotel Monrepos und auf dem Trainingsgelände auf dem Freiberger Wasen wohlfühlen und sich mit optimalen Rahmenbedingungen auf die Spiele bei der Europameisterschaft (EM) in Deutschland einstimmen können, laufen die Vorbereitungen.

Vom 12. Juni an und bis zum Finale oder dem vorherigen Ausscheiden bezieht die belgische Nationalmannschaft im Schlosshotel Quartier und trainiert in Freiberg auf zwei Rasenspielfeldern. Zu den Gruppenspielen in Frankfurt, am 17. Juni gegen die Slowakei, in Köln, am 22. Juni gegen Rumänien, und in Stuttgart, am 26. Juni gegen die Ukraine, sowie allen weiteren möglichen Partien im Turnierverlauf reisen die Belgier jeweils aus Ludwigsburg an, außer nach Stuttgart jeweils einen Tag früher.

Rasen wurde neu eingesät

Auf dem Fußballplatz hinter der Tribüne in Freiberg sind die Sanierungsmaßnahmen in vollem Gange: Der vorhandene Rasen wurde abgefräst, der Untergrund gelockert und Samen eingebracht. Nach dem letzten Punktspiel des Regionalligisten SGV Freiberg am 18. Mai gegen den VfR Aalen wird das Hauptspielfeld im Wasenstadion saniert.

Die Arbeiten übernimmt eine vom Europäischen Fußballverband (UEFA) beauftragte Spezialfirma. Mittlerweile steht auch fest, dass das Medienzentrum in der Tennishalle in der Wasenstraße installiert wird. Damit sind die Pläne, ein Medienzelt auf dem Gelände des Festplatzes in der Talstraße aufzustellen, vom Tisch.

Die Zufahrten rund um den Stadionbereich sind frei befahrbar, zumal sich dort Gaststätten und ein Häckselplatz befinden. Die Trainingsplätze werden mit einem Sichtschutz versehen, um Spione anderer Nationen von den taktischen Übungseinheiten der Belgier fernzuhalten. „Wir sind dran, dass es ein öffentliches Training in Freiberg geben wird. Das wäre vor allem auch für Kinder und Jugendliche wichtig, wenn sie die Topstars aus der Nähe sehen könnten und vielleicht auch Autogramme bekommen“, sagt Stefan Kegreiß, Erster Beigeordnete der Stadt Freiberg. Bei ihm laufen im Rathaus alle Fäden bezüglich der Organisation und der Kontakte mit der UEFA, dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) und dem Belgischen Verband zusammen. „Für uns als Stadt ist es toll, da macht man das gerne. Es ist eine Hauruck-Aktion, denn wir mussten innerhalb kurzer Zeit alles auf die Beine stellen. Es herrscht eine große Vorfreude, denn so etwas wird man in den nächsten Jahrzehnten nicht mehr haben. Wir werden dadurch eine noch attraktivere Stadt.“

Kürzere Anfahrtswege gewünscht

Ursprünglich war das Stadion am Bruchwald, die Heimstätte des FSV 08 Bietigheim-Bissingen, als Trainingsgelände für EM-Teilnehmer, die im Schlosshotel Monrepos zu Gast sind, geplant. Doch kürzere Anfahrtswege und vor allem von den Belgiern gewünschte zwei Rasenplätze für die Trainingseinheiten gaben den Ausschlag für die Stadt Freiberg, die sich nicht beworben hatte. Die Fußballer des SGV Freiberg absolvieren ihre Saisonvorbereitung ab dem 20. Juni auf dem dritten Rasenplatz neben dem Stadion. Auch für den Übungsbetrieb anderer Vereine wurden Lösungen gefunden. Die gibt es auch mit dem Kulturministerium für das Sport-Abitur am Freiberger Gymnasium.

Für Ruhe und eine optimale Vorbereitung auf die Spiele und das Training sorgt das mondäne Schlosshotel Monrepos mit seiner idyllischen Umgebung. „Wir haben hart darum gekämpft, dass eine Mannschaft bei uns zu Gast sein wird und freuen uns riesig, dass es Belgien geworden ist“, sagt Hoteldirektor Felix Sommerrock.

Er erinnert sich gerne an die Weltmeisterschaft 2006 und die Spiele in Stuttgart. „Wir hatten damals mit der Traube Tonbach im Mercedes-Benz-Museum das VIP-Catering übernommen“, erzählt er von der Atmosphäre, die er hautnah miterlebt hat. Das Schlosshotel Monrepos ist vom Hotel Traube Tonbach gepachtet, für die Sommerrock in Ludwigsburg die Hotelleitung übernommen hat. Erfahrungen mit Spitzensportlern hat das Vier-Sterne-Hotel, denn dort sind immer wieder Profiteams vor Spielen in der Region zu Gast, wie die Basketballteams von Alba Berlin und dem FC Bayern München. „Da sind die Abläufe auf diesem Spitzenniveau relativ ähnlich.“

Chefkoch und belgische Mitarbeiter

Für das leibliche Wohl sorgen während des Aufenthalts neben dem hauseigenen Küchenchef auch ein Chefkoch sowie zwei Mitarbeiter vom belgischen Fußballverband. Gebucht sind ab dem 12. Juni sämtliche 77 Zimmer. Für Abwechslung und zur Regeneration stehen der Golfplatz, der See und die Spazierwege am Monrepos zur Verfügung, zudem wird am Hotel auf Wunsch der Belgier ein Außenpool angelegt.

„Es gibt Standards von der UEFA mit einem Konzept, der belgische Fußballverband muss über weitere Maßnahmen entscheiden, wer zusätzliche Sicherheit benötigt“, sagt Sommerrock. Das Gelände rund um das Monrepos kann weiterhin angefahren werden, und der Golfplatz, das Schlosshotel, die Gutsschenke und die Gartenwirtschaft mit Kiosk können weiter besucht werden.

 
 
- Anzeige -