Besigheim Müssen Erstklässler bald nach Ottmarsheim?

Von Helena Hadzic
Der Friedrich-Schelling-Schule droht die Auslagerung einer kompletten Klasse nach Ottmarsheim. Foto: /Martin Kalb

Die Stadt Besigheim befürchtet zu hohe Anmeldezahlen zum neuen Schuljahr an der Friedrich-Schelling-Schule: Eine komplette Klasse könnte nach Ottmarsheim ziehen. Nach Lösungen wird derzeit gesucht.

Die Bauarbeiten am Neubau der Friedrich-Schelling-Schule sind in vollem Gang – bis das Objekt allerdings fertig ist, dauert es noch. Zeit, die die Schule offensichtlich nicht hat. Denn bereits jetzt droht einer kompletten Klasse der Stufe 1 zum neuen Schuljahr der Wegzug nach Ottmarsheim in die Kreuzäcker-Grundschule.

Zu wenig Unterrichtsräume sowie viele potenzielle Erstklässler machen die Schulplanung für das neue Jahr derzeit problematisch, nach Lösungen, wie etwa die Unterbringung in Ottmarsheim, werde gesucht, sagte Bürgermeister Steffen Bühler in der Gemeinderatssitzung Ende Januar.

Zu wenig Platz

„Wir haben ein ganzes Konzept mit dem Ersatz-Schulraum auf den Hoffnungen aufgebaut, dass das Interims-Gebäude und das, was wir an Ersatz-Schulraum haben, reicht – im Moment reicht es vielleicht nicht“, sagt Besigheims Bürgermeister. Wenn es in einer Schule klemme, könne man vielleicht in einer anderen Schule etwas tun, bemerkte er, so sei auch eine Unterbringung in Ottmarsheim möglich.

Entweder müssten also die neuen Erstklässler nach derzeitigem Stand in die sieben Kilometer entfernte Ortschaft, oder eine andere Grundschulklasse muss ihren Platz für die zusätzliche erste Klasse räumen, und das für ein oder zwei Jahre.

Die Stadtverwaltung betonte in diesem Zusammenhang jedoch, dass dies noch nicht feststehe. Die endgültigen Anmeldezahlen der Erstklässler zum neuen Schuljahr seien noch nicht in trockenen Tüchern, diese gebe es erst im März diesen Jahres. Bürgermeister Bühler erklärte in der Gemeinderatssitzung, dass sich der Direktor der Friedrich-Schelling-Schule, Jürgen Ruf, aber mit Sorge an die Stadtverwaltung gewendet habe, nämlich „dass nach den momentanen Planungen er (Ruf) davon ausgehen muss, dass ihm ein Schulraum fehlt für eine weitere Klasse 1“, sagte Bühler. Lediglich durch Wegzüge oder Zurückstellungen würde es platztechnisch wieder passen, hieß es in der Sitzung im Rathaus. Schuldirektor Ruf möchte sich indes nicht zum derzeitigen Stand äußern. Auf Anfrage der BZ hieß es lediglich: „Das ist Sache des Schulträgers.“

Der Schulleiter schweigt

Die geschäftsführende Schulleitung, Sabine Müller, ist bezüglich des drohenden Platzproblems ebenfalls im Gespräch mit Direktor Ruf, bestätigte sie. Mit der Stadtverwaltung habe sie noch nicht gesprochen, denn „das ist alles noch in der Schwebe.“ Konkreter möchte sie noch nichts dazu sagen. Die Stadtverwaltung hingegen bestätigte, dass sie in Kontakt mit der geschäftsführenden Schulleitung stünden, um in Ottmarsheim sowie in Besigheim nach Lösungen zu suchen, sagte Anette Walz von der Stadt.

Wenn sich die Sorge aber bestätigen sollte stehen vor allem die Eltern der betroffenen Schüler vor der Frage, wie ihre Kinder jeden Tag nach Ottmarsheim kommen sollen? Darauf möchte derzeit noch niemand antworten, das werde alles noch geprüft, hieß es von Seiten der Stadtverwaltung.

Bürgermeister Bühler meinte in der Sitzung jedenfalls, dass es keine optimale Lösung sei, die Kinder jeden Tag nach Ottmarsheim fahren zu lassen – aber man hätte im Moment spontan keinen besseren Einfall.

 
 
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