Besigheim Überwachung des Verkehrs zahlt sich aus

Von Michael Soltys
Von 164 084 durch den mobilen Blitzer gemessene Fahrzeuge waren 1962 zu schnell. Foto: / Helmut Pangerl

Falschparken und zu schnelles Fahren sind in Besigheim die häufigsten Verkehrsverstöße. 

Der Einsatz des Ordnungsdienstes hat sich gelohnt: Durch die Ausstellung von Bußgeldbescheiden hat die Stadt Besigheim im vergangenen Jahr die stolze Summe von rund 214 000 Euro eingenommen. Es sind vor allem zwei generelle Verstöße gegen die Verkehrsvorschriften, für die „Knöllchen“ von den beiden Ordnungshütern der Stadt verteilt wurden: falsches Parken und zu schnelles Fahren. Das geht aus der Statistik hervor, die Gebhard Woll, bei der Stadt zuständig für das Verkehrswesen, am Dienstag im Verwaltungsausschuss vorstellte.

111 000 Euro durch Parksünder

Nach diesen Angaben wurden allein für das Falschparken Bußgelder in Höhe von 111 000 Euro eingenommen. Insgesamt 4780 Mal parkten Autofahrer auf dem Gehweg oder es lag kein gültiger Parkschein hinter der Windschutzscheibe oder es wurde die Parkscheibe vergessen. Unter dem Strich stiegen dadurch die Einnahmen im Vergleich zum Vorjahr alleine wegen der Parkverstöße um 31,4 Prozent, in Summe um rund 27 000 Euro. Dies vor allem deshalb, weil Woll im vergangenen Jahr das Personal wieder häufiger als 2022 einsetzen konnte, als es einen langwierigen Krankheitsfall gab.

Blitzer-Trailer bringt 92 000 Euro

Gelohnt hat sich auch der Einsatz des Blitzer-Trailers und der Tempomessungen mit Hilfe einer Kamera. Jede Woche steht der klobige Trailer an einer anderen Straße in der Stadt. Obwohl er kaum zu übersehen ist, wurden exakt 1962 von 164 084 Autos geblitzt, deren Fahrer zu schnell waren. Das ist eine Quote von 1,2 Prozent. Die Einnahmen: rund 92 000 Euro. Den Aufwand für den Trailer berechnet Woll mit knapp 40 000 Euro. Es lohnt sich also für die Stadtkasse.

Erst seit März vergangenen Jahres setzt die Stadt auch eine Kamera ein, um das Tempo der Autofahrer zu überwachen. Etwa zwei Mal im Monat kommt sie bisher zum Einsatz. Hier ist die „Erfolgsquote“ mit 7,2 Prozent deutlich höher, insgesamt wurden 596 Fahrzeuge geblitzt. In der Regel waren die Autos zwischen 20 und 25 Stundenkilometer zu schnell. Ausreißer nach oben konnten mit der Kamera keine gemessen werden.

Mit dem Trailer wurde in der Turmstraße ein Autofahrer mit 65 Stundenkilometern gemessen. Dort gilt Tempo 30. Für Woll steht fest: Insgesamt konnte durch die Überwachung die Quote an Verstößen gesenkt werden, und generell haben die Autofahrer ihr Tempo gedrosselt, aus Angst erwischt zu werden.

Neben der Stadt überwacht auch das Landratsamt in Besigheim die Geschwindigkeit. Allerdings nicht häufig genug, wie verschiedene Stadträte in der Sitzung bemängelten. Das trifft vor allem auf den stationären Blitzer ortseinwärts aus Richtung Löchgau zu, wo nach ihrer Erfahrung häufig deutlich zu schnell gefahren wird. Lediglich an 20 Tagen war das Blitzgerät dort im Einsatz. Eine hohe Trefferquote mit 11,8 Prozent erzielte das Landratsamt auf dem Kies, wo auf einem kurzen Abschnitt vor der Schule Tempo 30 gilt. Hier wurden 675 Autofahrer geblitzt, der schnellste war mit 91 Stundenkilometern unterwegs.  Michael Soltys

 
 
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