Axl Jansen ist vor 58 Jahren in Bönnigheim geboren, in Besigheim aufgewachsen und zur Schule gegangen, in Bietigheim-Bissingen war er in den 1980er-Jahren in der Musikszene um Camouflage, in Ludwigsburg hatte er ein Atelier, er wohnte einige Zeit in Kirchheim – kurzum – er ist ein Kind der Region und wie er selbst sagt, „hier immer noch sehr stark vernetzt und verwurzelt“. Er wurde unter anderem durch eine Kampagne des Stuttgarter Magazins Lift in Zusammenarbeit mit dem Journalisten Arne Braun und stadtbekannten Gesichtern wie Rezzo Schlauch, Michael Gaedt und den Fantastischen Vier bekannt. Axl Jansen ist in Deutschland, Frankreich und darüber hinaus für Modelabel wie Chanel, Yamamoto, Dior, Damir Domar, Lutz Hülle und Jean Paul Gaultier tätig.
Besigheimer Fotograf Über Paris und Berlin zurück in den heimischen Garten
Der international tätige Musik- und Modefotograf Axl Jansen stellt sein Elternhaus in der Wartturmsiedlung am Montag im SWR vor.
In der Fernsehsendung „Garten und Lecker“ vertreten
Er fotografierte zahlreiche Musiker wie Freundeskreis, Tic Tac Toe, Thomas D, Falco, die Leningrad Cowboys, Nina Hagen und Moby. Sein Beruf führten ihn in alle Welt. Er lebte in Hamburg, Paris und zuletzt in Berlin, wo er noch immer eine Wohnung hat. In letzter Zeit arbeitet er vor allem an Konzepten für nachhaltige Mode, machte Fotos für Heilbronns Klimakampagne, Lifestyle-Magazine in Frankreich. Aber seine Heimat ist Besigheim, genauer im elterlichen Haus auf der Wartturmsiedlung, noch genauer im 800 Quadratmeter großen Garten. „So richtig weg war ich noch nie, aber seit dem Tod meiner Mutter vor drei Jahren verbringe ich den Großteil meiner Zeit hier“, sagt Axl Jansen.
Er erinnert sich an die ungeliebte Aufgabe, den Rasen im vom Vater angelegten Garten zu mähen. „Als ich ein Bub war, schenkte mir mein Vater ein Spezialmesser, mit dem man Löwenzahn stechen konnte“, sagt er. Als Jugendlicher war es ihm wichtiger, in der wachsenden Bietigheim-Bissinger Musikszene als Gitarrist und mit seiner Band vertreten zu sein.
Mit seinem Garten hat er es auch geschafft, in der SWR- und WDR-Serie „Garten und Lecker“ mitzumachen. Sechs Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtner treten in einem Garten-Wettbewerb an und laden sich gegenseitig zum Gartenfest ein. Nach jeder Party ziehen sie Bilanz. Jansens Garten wird am kommenden Montag im Mittelpunkt stehen.
In der Mitte von Axl Jansens Gartens steht ein Kirschbaum, er ist Dreh- und Angelpunkt. Und er hat einen Stamm, den sich schon Gärtner erstaunt angeschaut haben, denn er hat einen eigenartigen, riesigen, verknäulten Stamm. „Viele wollen, dass ich ihn absäge und als Tisch benutze, aber er ist so außergewöhnlich“, sagt Jansen.
Überhaupt ist sein Gartenmotto im in den 1970ern angelegtem Grundstück: „nachhaltige, aber sanfte Veränderung“. Das gilt auch für sein Elternhaus, das noch so eingerichtet ist wie zu Mutters Zeiten. Nur seine Fotos zieren die Wände. Diese kamen gerade von seiner Einzelausstellung „Ding“ in Esslingen zurück, wo er 19 Räume der Villa Merkel mit 3500 Fotos zierte. Die Ausstellung schlug so ein, dass sie ab 4. September in der Landesvertretung Baden-Württemberg in Berlin zu sehen ist.
Aber zurück in den Garten: Es gibt auch einen Gemüsegarten, den Jansen ständig erweitern will. „Kohlrabi wächst hier super“, sagt er. Als für die Sendung des SWR 2023 gedreht wurde, konnte er Kohlrabi ernten und machte im Kochteil ein Kohlrabicarpaccio zu Saltimbocca vom Gartengrill. Alphornbläser spielten auf dem Dach seines Bungalows. Ein Party-Highlight war ein Foto-Shooting, für das sich seine Gäste mit Blumenschmuck aufhübschen durften.
Für die Sendung wurde ein Stück Rasen für Moderator Björn Kroner zum Experiment. „Der Rasen ist mein größtes Problem“, sagt Jansen, denn der ist sehr vermoost. Inspiriert wurde Jansen von einem Mitstreiter bei „Garten und Lecker“, der 400 Dahlien in seinem Garten züchtet. „Ein paar hätte ich auch gerne“, so Axl Jansen. „Der Garten war immer ein Ruhepol in meinem Leben. ‚Heimat’, finde ich, beschreibt es ganz gut“, sagt der dreifache Vater, der sich freut, dass auch seine beiden Töchter und sein Sohn immer wieder den Weg nach Besigheim finden und ihm im Garten helfen.
