Bietigheim-Bissingen Startschuss für Tribünendach im Ellental-Stadion

Von Uwe Mollenkopf
Das Stadion im Ellental soll eine Überdachung erhalten, die vor Sonne und Regen schützt. Foto: /Archiv/Martin Kalb

Der Bietigheim-Bissinger Gemeinderat hat dem Vorhaben einstimmig, bei einer Enthaltung, zugestimmt. Ein neuer Umkleidetrakt soll später folgen.

Wir fangen mit etwas Kleinerem an“, erklärte Oberbürgermeister Jürgen Kessing am Dienstag bei der Beratung des Gemeinderats über den Bau einer Tribünenüberdachung im Ellentalstadion. Wobei klein relativ ist: 800 000 Euro sind für die Baumaßnahme im Haushalt eingeplant. Doch eine größere Summe wird für einen neuen Umkleidetrakt fällig, der zu einem späteren Zeitpunkt folgen soll. Das Gremium gab einstimmig, mit einer Enthaltung, den Startschuss für den Wetterschutz, nicht ohne Mahnungen, eine neue Umkleide ebenfalls rasch in Angriff zu nehmen.

Schutz vor Regen und Sonne

Als sinnvoll bezeichnete Stephan Muck (Freie Wähler) die Überdachung, kritisierte allerdings, dass nicht alle Vereine, namentlich der SV Germania Bietigheim, bei den Planungen von der Stadt mit einbezogen worden seien. Von „einer guten Sache“ sprach Uwe Careni (SPD). Dadurch müsse man dort keinen „mobilen Sonnen- und Regenschutz“ mehr dabei haben. Wünschenswert sei eine Photovoltaikanlage auf dem Dach, so Careni weiter. Das sah auch Attila Tür (GAL) so. Für ihn hatte das vergangene sonnige Wochenende gezeigt, dass ein Sonnenschutz dringend notwendig sei.

Die Überdachung die Sportler und Zuschauer auf den rund 300 Sitzplätzen der vorhandenen Tribüne an der Südostseite des Stadions im Ellental vor Wind und Wetter schützen. Zusätzlich gibt es dadurch geschützte Ablagefläche für Taschen und Ausrüstung während des Wettkampfes oder des Spielbetriebs. Dies sei aktuell nicht gegeben, da die Räumlichkeiten im Umkleidetrakt nicht ausreichend und je nach Bedarf zu weit entfernt seien, heißt es in der Ratsvorlage. Die Aufenthaltsqualität werde so verbessert.

Bei der baulichen Ausführung müssen die vorhandenen Tribünenstufen sowie Bäume, Grün- und Sportflächen berücksichtigt und möglichst von Beeinträchtigungen freigehalten werden. Zudem soll ein weitgehend stützenfreier Blick auf das Spielfeld und die Leichtathletikanlagen erreicht werden. Oberbürgermeister Kessing sprach die Hoffnung aus, über Sponsoren und Namensrechte die Kosten für die Tribünenüberdachung zu reduzieren. Mit den Planungsleistungen wurde vom Gemeinderat das Ingenieurbüro Matthies aus Bietigheim-Bissingen beauftragt.

Entwurf bis zum Herbst

Ziel ist es laut Stadtverwaltung, im dritten Quartal 2024 eine fertige Entwurfsplanung mit fundierter Kostenberechnung zu erarbeiten, um einen Baubeschluss im Gemeinderat herbeiführen zu können. Die weiteren Termine der Genehmigungsplanung, Ausschreibung, Vergabe und Bauausführung sollen ebenfalls im Rahmen der Entwurfsplanung ermittelt und zum Baubeschluss dargestellt werden. Da die Anlage beim Pferdemarkt gebraucht werde, ergebe sich beim Bau eine „zeitliche Herausforderung“, so Kessing.

Sowohl Careni als auch Muck forderten, dass der Bau eines neuen Umkleidetrakt nun ebenfalls bald umgesetzt werden sollte. Die Zustände dort müssten zeitnah behoben werden, so Muck. Das sah auch Götz Noller (FDP) so, der auf einen entsprechenden Antrag der Liberalen verwies, der schon sechs Jahre alt sei. Die Duschen und Umkleiden dort „waren schon vor 40 Jahren ekelhaft“, sagte Noller.

Wunsch nach neuen Umkleiden

Die Realisierung des Umkleidetrakts vor der Überdachung wäre wünschenswert gewesen, befand Claus Stöckle (CDU), nachdem die Reihenfolge jetzt anders sei, sollten die Umkleiden aber relativ zeitnah folgen.

Laut Stadt wird für die Errichtung eines neuen Umkleidetrakts für das Stadion derzeit von der Verwaltung in Absprache mit den Vereinen der Flächen- und Raumbedarf erhoben. Für den Umkleidetrakt ist ein einzelner Neubau geplant. Gleichzeitig sollen die bestehenden Lager- und Geräteflächen beibehalten oder vergrößert werden. Die Verwaltung will dem Gemeinderat in einer der nächsten Sitzungen einen entsprechenden Ansatz sowie Standortoptionen für den Neubau zur Beratung vorlegen.

 
 
- Anzeige -