Bönnigheim Eltern müssen tiefer in die Tasche greifen

Von Birgit Riecker
Die Kosten für das Mittagessen in den Kitas und Mensen steigen nun an. Foto: imago images//Monkey Business 2

Das Mittagsessen in Kindertagesstätten und Mensen wird nun teurer. Auch die Kita-Gebühren steigen.

Teurer wird das Mittagessen in der Mensa und in den Kindertagesstätten entschied der Verwaltungsausschuss des Gemeinderats. Tobias Bergmann, der stellvertretende Leiter des Fachbereichs Finanzen und Liegenschaften, legte hierzu eine detaillierte Kalkulation vor.

Zusammen mit der Fachbereichsleiterin für Innere Dienste, Bildung und Ordnung, Alexandra Kindler, entwickelte er auch Vorschläge für Einsparungen: Eine strukturelle Änderung des Essensangebots ist demnach die Folge.

Ein fleischhaltig und ein vegetarisches Gericht

Künftig gibt es ein fleischhaltiges und ein vegetarisches Essen mit Suppe und Nachtisch zum gleichen Preis. „Wir hoffen, dass dadurch Essensreste verringert werden und dass die Organisation vereinfacht wird“, erklärte Alexandra Kindler. Denn bislang gab es sieben Varianten zu unterschiedlichen Preisen. Würde nun von den Eltern der vollständige Preis verlangt werden, müssten sie 12,95 Euro bezahlen. „Wir schlagen daher vor, 35 Prozent der Kosten auf die Eltern umzulegen“, erklärte Tobias Bergmann. Das entspricht ungefähr dem Materialanteil und einem kleinen Teil der Kosten der Küche.

Die Personalkosten bleiben an der Stadt hängen. Die neuen Preise legte der Verwaltungsausschuss auf 4,50 Euro pro Schüler und 5,90 Euro pro Erwachsenem fest. Stadträtin Dorothea Bechtle-Rüster (SPD) forderte mehr Flexibilität und damit die Möglichkeit auf Vor- oder Nachspeise zu verzichten und dafür einen geringeren Preis zu bezahlen. Bürgermeister Albrecht Dautel sagte zu, den Vorschlag bei einem demnächst stattfinden „Runden Tisch“ mit den Beteiligten einzubringen und zu diskutieren.

Gebührenerhöhung und der Unmut mancher Eltern

Weniger harmonisch verlief die Diskussion des Ausschusses um die Erhöhung der Gebühren für die Kindertagesstätten. Zum einen stand der Vorschlag der kommunalen und kirchlichen Spitzenverbände für eine Erhöhung der Sätze um 8,5 Prozent zur Debatte. Zum anderen stand der Unmut mancher Eltern im Raum, die Randzeiten in der flexiblen Betreuungszeit gebucht haben und diese ihrer Meinung nach zu oft ausfallen mussten. Während die Vertreter der SPD und der Grünen sich in Richtung der kostenfreien Bildung bewegen wollten, hielt die Mehrheit dem entgegen, das sei nur möglich, wenn das Land seinen Verpflichtungen nachkommen würde. „In der jetzigen Situation bleibt dann alles im städtischen Haushalt hängen“, erklärte Bürgermeister Albrecht Dautel.

Alexandra Kindler und Albrecht Dautel verteidigten die Entscheidungen der Kita-Leitung: Es gäbe einfach unvorhersehbare und plötzliche Personalengpässe, sei es durch ein Beschäftigungsverbot wegen Schwangerschaft oder Krankheit. Dann müsse reagiert werden. Und dann werde nicht die Betreuungszeit für eine gesamte Gruppe gestrichen, sondern der Ausfall auf eine Randzeit beschränkt. „Wenn es schlimmer wird, müssen wir uns überlegen, diese nicht mehr anzubieten“, fügte Kindler an. Die Erhöhung der Kita-Gebühren wird also gegen die Stimmen von Dorothea Bechtle-Rüster, Marcus Bachmann (beide SPD) und Karin Brenzke-Rösinger (Grüne) zum 1. September erfolgen. Bei den U3-Kindern wird die Erhöhung in zwei Stufen erfolgen, wobei die zweite Stufe für den 1. März 2024 geplant ist.

Einstimmig entschied der Ausschuss, dass ab dem kommenden Musikschuljahr das Instrumentenlernen um acht Prozent pro Monat teurer wird. Birgit Riecker

 
 
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