Erligheim Rathaus wird barrierefrei

Von Yannik Schuster
Das rund 30 Jahre alte Erligheimer Rathaus wurde ohne Rücksicht auf die Barrierefreiheit errichtet. Das soll sich nun durch einen Aufzug ändern. Foto: /Oliver Bürkle

Ein Aufzug soll künftig dafür sorgen, dass auch in ihrer Mobilität eingeschränkte Personen unkompliziert das Rathaus besuchen können.

Nicht nachvollziehbar sei, warum das Erligheimer Rathaus vor rund 30 Jahren nicht schon barrierefrei geplant und gebaut wurde, sagte der stellvertretende Bürgermeister und Gemeinderat Joachim Obert (FEW). Dieses Versäumnis soll nun aus der Welt geschaffen werden. Ein Aufzug soll her und das Rathaus künftig barrierefrei zugänglich machen. Bislang hatte Bürgermeister Rainer Schäuffele eingeschränkt mobile Personen im Erdgeschoss empfangen und Rathausmitarbeiter vorübergehend aus deren Büros vertreiben müssen.

Die zuständige Architektin Sonja Herrmann präsentierte dem Gemeinderat in dessen Sitzung am 16. November zwei mögliche Varianten. Die erste sähe einen Aufzug direkt im Foyer des Rathauses, neben dem Treppenaufgang vor. Ein Eingriff in das Fundament sei nicht möglich, erklärte sie. „Wir können an der gegebenen Situation nichts ändern.“

Keine perfekte Lösung

Problematisch an dieser Lösung ist dabei, dass diverse bauliche Eingriffe im Inneren des Gebäudes nötig wären. So würde auf jeder Etage eine Toilette entfallen. Im Untergeschoss müsste man in den Mehrzweckraum eingreifen, im Dachgeschoss käme man mit dem Aufzug mitten im Pausenraum an.

Eleganter wäre daher Variante B, die den Aufzug im Flur des Rathauses, hinter dem Treppenhaus verortet. Hier wären keinerlei Umbaumaßnahmen im Inneren notwendig, allerdings greife man direkt in die Optik der Glasfassade im Foyer ein. Der Aufzugschacht läge im direkten Blickfeld des Besuchers. Der Aufzug könne dabei ebenfalls aus Glas gestaltet werden oder ein anderes gestalterisches Element einbringen.

Die Kostenprognose liegt bei 244 401,01 Euro und damit rund 40 000 Euro unter der ersten Variante. Weiter stelle sich die Frage einer möglichen Sanierung der Glasfassade. Angesichts deren Zustands müsse man sich früher oder später sowieso darum kümmern.

Möglich wäre jedoch auch, nur das Glasdach des Treppenhauses zu sanieren und mit der Anbringung eines leichten Dachs zu schließen. So könne extremer Hitze im Sommer vorgebeugt und möglicherweise gar eine energetische Verbesserung erreicht werden.

Mögliche Fördermittel

Der barrierefreie Umbau war im Gremium unstrittig. Der Gemeinderat sprach sich einstimmig für Aufzugvariante B aus. Ralf Frank (FEW) erkundigte sich, ob Fördermittel für die Maßnahme beantragt werden können. Kämmerer Markus Klein sagte, da das Rathaus im Sanierungsgebiet des Ortskerns liege habe man die Pläne bereits an die STEG Stadtentwicklung geschickt. Jetzt müsse man die Antwort abwarten.

Ob nur das Glasdach oder die ganze Fassade saniert werden soll, blieb zunächst offen. Abhängig davon steigen die Gesamtkosten dann um weitere 115 986,92 Euro bis 252 404,95 Euro.

 
 
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