Erste Bundesliga der Lateinformationen Größter Erfolg der Vereinsgeschichte

Von Sandra Bildmann
Die Lateinformation der TSG Bietigheim begeistert in der Ludwigsburger Rundsporthalle mit ihrer temporeichen Choreografie „Heart and Soul“ die Juroren. Foto: /Martin Kalb

So gut wie in Ludwigsburg war die TSG Bietigheim noch nie: In der Rundsporthalle tanzt das Team von Trainer Cramer beim Bundesliga-Turnier der Lateinformationen auf den dritten Platz.

Als die Wertung für die TSG Bietigheim verkündet wurde, brachen im Bietigheimer Fanblock alle Dämme: Grenzenloser Jubel schallte durch die Ludwigsburger Rundsporthalle. Und auch die Tänzerinnen und Tänzer waren nach dem dritten Platz im vorletzten Saisonturnier der Ersten Bundesliga der Lateinformationen ganz aus dem Häuschen. „Von der Gefühlslage und den Emotionen her ist der heutige Erfolg mit unserem Aufstieg in die Erste Liga vergleichbar“, sagte die Team-Kapitänin Jana Novotny-Quarthal an ihrem 32. Geburtstag und schwärmte: „So wie das Publikum uns getragen hat, habe ich es noch nie erlebt.“

Gefühltes Heimspiel für die TSG

Wahrlich: Zahlreiche Fans der TSG waren ins benachbarte Ludwigsburg gekommen und machten das Quasi-Heimspiel zu einem gefühlten Heimspiel. Lautstarke Anfeuerungsrufe und tosender Applaus hatte die TSG bereits in der Vorrunde zu einer glänzenden Leistung gepusht. Für das Finale hatte die Startnummernauslosung die für den Spannungsbogen des Abends ultimativ beste Reihenfolge ergeben: Die Bietigheimer mussten als letzte Formation auf die Fläche und setzten mit ihrer temporeichen und mitreißenden Choreografie „Heart and Soul“ dem großen Finale die Krone auf.

Die bislang stets direkt vor ihnen platzierte TSG Bremerhaven hatte keine fehlerfreie Leistung gezeigt, und dank ihrer Nervenstärke wusste die Bietigheimer Tanzsportgemeinschaft die Vorlage zu nutzen. Erwartet hatte im Vorfeld kaum jemand, dass sie in die Phalanx der großen Drei vorstoßen könnte. „Die Teams, die vor uns in der Tabelle sind, stehen dort schon sehr lange“, erzählte Novotny-Quarthal unmittelbar nach der Siegerehrung. „Aber heute hat es sich von vorne bis hinten gut angefühlt.“

Stark macht die TSG derzeit nicht nur ihre Konstanz, sondern auch der Teamgeist. „Wir arbeiten als Team wahnsinnig gut zusammen, können uns gemeinsam pushen und gegenseitig hochziehen“, erklärte Novotny-Quarthal. Geschenkt bekommen haben die Bietigheimer ihren ersten Podestplatz in der Eliteklasse aber nicht: Den größten Erfolg der Vereinsgeschichte haben sie sich hart erarbeitet und verdient. „Ausschlaggebend war die Leistung, das war heute unsere beste Saisonleistung“, sagte der sichtlich stolze Trainer Stefan Cramer. Hatte beim Turnier vor zwei Wochen in Kiel nur ein Wertungsrichter von sieben die Bietigheimer vor den Bremerhavenern gesehen, waren es diesmal gleich fünf.

Residenz verpasst großes Finale

Für den TSC Residenz Ludwigsburg reichte es vor heimischer Kulisse erneut nur zum kleinen Finale, in dem sie sich jedoch souverän vor den Formationen aus Bochum und Kiel behaupteten und Sechste wurden.

Im Vergleich zu den bisherigen Turniertagen hat es in der Rundsporthalle einige durchaus überraschende Veränderungen gegeben: Lag der Grün-Gold-Club Bremen bislang unangefochten auf Rang eins, bröckelte die Dominanz nun ein wenig: Zwei Juroren sahen den deutschen Vizemeister Blau-Weiß Buchholz diesmal vor dem amtierenden Weltmeister. Auf das Saisonergebnis wird dies aber aller Voraussicht nach keine Auswirkungen haben. Platz eins ist den Weltmeistern, die im vergangenen Dezember in Hongkong ihren Titel mit der Choreografie „Freedom and Peace“ verteidigten, kaum noch zu nehmen.

Und auch am Tabellenende ist Bewegung drin: Zwar liegt dort in Summe aller vier Turniertage nach wie vor die Tanzsportabteilung des VfL Bochum – und es ist davon auszugehen, dass es auch in der Endabrechnung so bleiben wird. Doch zumindest in der Tageswertung gab das Team aus dem Ruhrpott die rote Laterne an das 1. Latein Team Kiel ab.  

 
 
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