Freibad Besigheim Planschbecken leckt

Von Michael Soltys
Das Planschbecken im Besigheimer Freibad verliert Wasser und kann deshalb nicht effizient beheizt werden. Es ist deshalb für die Kinder zu kalt. Foto: /Oliver Bürkle

Die Gemeinderäte haben sich im Freibad ein Bild davon gemacht, welche Investitionen in nächster Zeit getätigt werden müssen.

Fast eine Stunde nahmen sich die Besigheimer Stadträte am Dienstag vor der letzten Gemeinderatssitzung Zeit, um aktuelle Schäden im Freibad zu begutachten und das weitere Vorgehen zu beschließen. Schon seit Monaten ist klar: Die Stadt will den Energieverbrauch im Freibad optimieren. Deshalb soll das Schwimmerbecken nachts mit einer Folie abgedeckt werden, um die Verdunstung von Wasser zu verhindern.

Mit dem Einbau einer Wärmepumpe soll künftig das Wasser erwärmt werden können, ohne dass dazu fossile Brennstoffe nötig sind. Die Wärmepumpe soll im bestehenden Heizungsraum installiert und an die Badewassertechnik angeschlossen werden. Die entsprechenden Beschlüsse hatte der Gemeinderat bereits im April gefasst.

Hohe Kosten für Investitionen machen Gemeinderäten Sorgen

Allein diese beiden Investitionen werden hohe Summen erfordern. Für die Abdeckung mit Folie sind vorerst 174 000 Euro kalkuliert. Diese Kosten sollen sich allerdings bereits nach etwas mehr als vier Jahren wegen der Einsparungen an Wasser und Energie amortisieren. Rund 250 000 Euro dürfte die Wärmepumpe kosten, sie sich allerdings bereits nach knapp zwei Jahren amortisiert hat. Ob diese Zahlen sich bestätigen, dürfte sich im November erweisen, wenn die Gewerke vergeben werden.

Schwieriger ist die Entscheidung, wie es mit dem maroden Planschbecken weitergehen soll. Es verliert Wasser, pro Stunde etwa einen Kubikmeter. Als Folge kann das Wasser in dem Kinderbecken nicht effizient geheizt werden, es ist schlicht zu kalt.

Neubau oder Sanierung ist hier die Frage

Für Stadt und Gemeinderat stellt sich deshalb die Frage, was sinnvoller ist: Sanierung oder Neubau? Denn die Kosten sind enorm. In einem ersten Bauabschnitt rechnet Stadtbaumeister Janssen für die Sanierung des Beckens mit rund 600 000 Euro, plus einer Million Euro für die Modernisierung von Gebäude und Technik. Ein Neubau, ob mit einem oder sogar zwei Becken, ist vorerst mit einer Summe von 2,2 Millionen Euro veranschlagt. Im Gespräch ist auch ein Vorschlag, das Planschbecken zu erneuern, aber die vorhandene Technik weiter zu nutzen. Alle diese Fragen sollen jetzt in Zusammenarbeit mit einem beauftragten Büro geprüft werden. Für alle drei Maßnahmen will die Stadt eine Aufnahme in ein Förderprogramm des Bundes beantragen, bei dem es Zuschüsse in Höhe von 45 Prozent für energetische Verbesserungen gibt. Bei Besuchen nahe gelegener Freibäder will sich die Stadt über mögliche Gestaltungen des Kinderbeckens informieren, um bei der Sitzung im November zu weiteren Entscheidungen zu kommen.

 
 
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