Freiberg Millionenausgaben für Energie

Von Jörg Palitzsch
Die Fläche auf der die neue Energiezentrale Wasen in Freiberg geplant ist. Foto: Werner Kuhnle

Die Stadt entwickelt ihre Wärmenetze weiter, was Auswirkungen auf den Bezugspreis haben wird. Die größte Investition verursacht die Energiezentrale Wasen, für die jetzt der Baubeschluss erfolgte. Veranschlagt sind dafür rund 5,4 Millionen Euro, bei 2,1 Millionen Euro Zuschüssen.

Der Freiberger Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig rund 4,9 Millionen Euro für die Weiterentwicklung der Energieversorgung und Wärmenetze freigegeben. Gerechnet wird mit 2,6 Millionen Euro an Zuschüssen.

Die größte Investition verursacht die Energiezentrale Wasen, für die jetzt der Baubeschluss erfolgte. Veranschlagt sind dafür rund 5,4 Millionen Euro, bei 2,1 Millionen Euro Zuschüssen. Die technischen Anlagen schlagen mit rund 3,7 Millionen Euro zu Buche, darin erhalten sind 200 000 Euro für die Brunnenbohrung zur Nutzung des Grundwassers. Hinzu kommt für die Energiezentrale eine Photovoltaikanlage (PV) für 1,1 Millionen Euro, die nicht bezuschusst wird. Gleichwohl sei die PV-Anlage ein wesentlicher Teil des Konzeptes, sagte Wolfgang Schuler, Firmengründer des in Bietigheim-Bissingen ansässigen IBS Ingenieurbüros Schuler GmbH, der Eckdaten und Vorgehensweise zur Entwicklung des Wärmenetzes im Gemeinderat vorstellte.

Weitere PV-Anlagen

So sollen weitere Flächen für eine Freiflächen-PV-Anlage im Zuge der Arbeiten dann mit Kosten in Höhe von 235 000 Euro dem Eigenbetrieb Stadtentwässerung zugeordnet werden, um den Energiebedarf der Kläranlage noch stärker mit eigenerzeugtem Strom decken zu können. Um den sich verändernden Anforderungen an die Wärmeversorgung hinsichtlich einer Wärmewende gerecht werden zu können, müsse man das Gesamtsystem in der Stadt so aufbauen, um sowohl im Hinblick auf die Wärmeerzeugung als auch die Wärmeverteilung einen weiteren Ausbau zu ermöglichen.

Eine weitere Investition gibt es deshalb in die Wärmeleitungen in der Schlesierstraße und Württemberger Straße für insgesamt 963 000 Euro. Die Zuschüsse belaufen sich auf 963 000 Euro. Für die Verbindung der Wärmenetze Zentrum und Wasen ist die Weiterverlegung von der Banater Straße über die Schlesierstraße und die Hardtstraße bis zur Talstraße erforderlich.

Für das Teilstück der Schlesierstraße bis zur Hardtstraße, als auch für die Verbindung der Wärmenetze über die Banater Straße über die Württemberger Straße bis auf Höhe der neuen Oscar-Paret-Schule erfolgten nun die Planungsbeschlüsse, die in Baubeschlüsse münden sollen. Die Tiefbauarbeiten an der Württemberger Straße werden auch Auswirkungen auf den Freiberger Busbahnhof haben. Beide Maßnahmen sollen 2024 ausgeführt werden. Ob neben der Wärmeleitung in der Schlesierstraße auch die Erneuerung der Wasserleitung und der Abwasserleitung erforderlich sind, wird noch geprüft.

Wärmepreis steigt wohl

Die Investitionen des Eigenbetriebs Städtischer Versorgungsbetrieb Freiberg fließen in die Kalkulation der Wärmepreise ein. Es ist davon auszugehen, so die Verwaltung, dass der Wärmepreis mittelfristig auf rund 13 bis 15 Cent pro Kilowattstunde steigen wird. Damit könne dann eine weitestgehend aus regenerativen Energien erzeugte Wärme genutzt werden.

Die kommunale Wärmeplanung soll bis in einem Jahr abgeschlossen sein, sagte Erster Beigeordneter Stefan Kegreiß. Während Michael Frey (OGL) eine schnelle Vermarktung anmahnte, rief Stefan Goedeckemeyer (CDU) zur Eile. So habe man das Thema seit 2020 in sieben Sitzungen debattiert, jetzt müsse man entscheiden. Das Gremium folgte diesem Aufruf einstimmig.

 
 
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