Gemeinderat Sersheim Rat will Bürgerbeteiligung zur Windkraft

Von Michaela Glemser
In diesem Bereich vorne links könnte auf dem Eichwald-Gelände ein Windrad gebaut werden. Foto: /Martin Kalb

Sersheimer Gemeinderäte befürworten Errichtung im Zweckverbandsgebiet „Eichwald“.

Die Teilfortschreibung des Regionalplans des Verbands Region Stuttgart zur Ausweisung von Vorranggebieten für die Errichtung von Windenergieanlagen ist in aller Munde. Damit beschäftigten sich auch die Sersheimer Gemeinderäte in ihrer jüngsten Sitzung.

Während sie auf eigener Gemarkung nur eine kleine geeignete Fläche für Windenergieanlagen haben, die jedoch nicht mit einem Windrad bebaut werden soll, gibt es auf der Gemarkung des Zweckverbandsgebiets „Eichwald“ ein Areal, auf dem mindestens eine Windkraftanlage errichtet werden kann.

Verbandskommunen einig

Besagtes Vorranggebiet liegt mit einem Teilbereich im Zweckverband, aber auch auf der Gemarkung der Nachbargemeinden Vaihingen und Oberriexingen. „Ich erwarte von den Kommunen, die an unserer Gemarkungsgrenze eine Windkraftanlage errichten möchten, eine Zusammenarbeit mit Sersheim“, machte Gemeinderat Gerd Langer deutlich. Sersheims Bürgermeister Jürgen Scholz betonte, dass sich die Verbandskommunen des „Eichwalds“ einig beim weiteren Vorgehen seien. Die Vertreter des Zweckverbands wollen auf der Vorrangfläche mindestens ein Windrad erstellen. Artenschutzrechtliche Untersuchungen seien im Vorranggebiet bereits in der Vergangenheit durchgeführt worden, sagte Scholz. Nach einem Grundsatzbeschluss zur Errichtung mindestens einer Windkraftanlage in der Verbandsversammlung des Zweckverbands sollen die Verantwortlichen der Energie & Wasser Eichwald GmbH, an welcher der Zweckverband selbst und die Stadtwerke Bietigheim-Bissingen beteiligt sind, die entsprechenden Planungsleistungen für das Genehmigungsverfahren beauftragen.

Für Bürgerbeteiligung

„Ich bin auf jeden Fall für eine Bürgerbeteiligung bei der Windkraftanlage“, so das Sersheimer Ratsmitglied Langer. Bürgermeister Scholz erwiderte, dass die genossenschaftliche Tendenz für die Betreibung der Anlage befürwortet werde, aber die Mehrheit möglicher Anteile in öffentlicher Hand verbleiben sollte. Scholz gab auch zu verstehen, dass gegen die Teilfortschreibung des Regionalplans bisher etwa 2500 Einwendungen eingegangen seien. Es gebe aber auch inzwischen zahlreiche Investoren und Projektentwickler, die sich im Bereich der künftigen Vorranggebiete Grundstücke von den Eigentümern sichern wollten.

„Eher zwei Windräder“

Gemeinderat Langer verwies darauf, dass er eher zwei statt nur ein Windrad bevorzuge. Abschließend beauftragten die Sersheimer Ratsmitglieder einhellig ihre Vertreter in der Zweckverbandsversammlung „Eichwald“ den Grundsatzbeschluss in diesem Sinne zu treffen. Auch die Gemeinderäte in Sachsenheim hatten bereits die Errichtung einer Windkraftanlage im Gebiet befürwortet. Kritische Stimmen gab es dabei aber wegen der Nähe des Vorranggebiets zum Naturdenkmal der „Alten Landebahn“.

Ein mögliches Windrad kann bis zu 285 Meter hoch sein. Auch eine Freiflächen-Photovoltaikanlage soll im Eichwald als weiterer Beitrag zur Energiewende entstehen.  Michaela Glemser

 
 
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