Harlem Globetrotters in Ludwigsburg Basketball-Show der Superlative

Von Niklas Braiger
Spektakulär fliegen die Harlem Globetrotters durch die Lüfte. Hier erzielt Carl „Lights Out“ Garcia (Mitte) ein paar Punkte für die Fan-Lieblinge. Foto: Avanti/Ralf Poller

Bei den Harlem Globetrotters haben die Zuschauer in der MHP-Arena mächtig zu Staunen. Spieler fliegen durch die Lüfte, Zuschauer dürfen auf dem Parkett tanzen, und vieles mehr ist geboten.

Schneller, höher, weiter. Das ist das Motto bei den Auftritten der Harlem Globetrotters. Das Show-Team aus den USA begeistert am Freitagabend die Zuschauer in der Ludwigsburger MHP-Arena mit ihren Basketball-Tricks. Im klassischen Duell mit ihren Erzrivalen, den Washington Generals, die bei jeder Show als Gegner herhalten müssen, stellt sich den Anwesenden nur die Frage: Wer zeigt die verrücktesten Würfe, wer bringt die wildesten Dunkings und wer hat die beeindruckendsten Tricks auf Lager.

Doch neben Basketball gibt es bei der gut eineinhalbstündigen Performance auch einiges an Comedy. So macht Corey „Thunder“ Law bereits vor dem ersten Sprungball ein paar Witze mit dem Schiedsrichter, den er das gesamte Spiel über aufs Korn nimmt. Nach wenigen Minuten hebt er zum Lied „Circle of Life“ im Stile von König der Löwen ein kleines Kind aus dem Publikum hoch – jede dieser Aktionen sorgt für Lacher und viel Applaus im Publikum. Am Ende setzen sich die Globetrotters standesgemäß mit 120:115 durch, eine Niederlage haben sie seit den 1970er Jahren nicht mehr einstecken müssen.

Spieler beweisen Geschickt

Jeder einzelne Spieler der in schwarz gekleideten Fan-Lieblinge zeigt auf dem Feld ein anderes Talent: Darnell „Speedy“ Artis begeistert, wie sein Spitzname zu vermuten lässt, mit seiner Schnelligkeit, Angelo „Spider“ Sharpless hingegen mit waghalsigen Dunks. Auch Rookie Kaylin „Sunshine“ West überzeugt mit ihrem Charme auf dem Platz. Selbst wenn nicht jeder Spielzug immer im Korb landet, die Spieler auf beiden Seiten bieten eine tolle Show – wenn auch die Stimmung in der MHP-Arena zuweilen besser sein könnte. Basketball-Fans, die sich ein Profi-Spiel mit harter Abwehr gewünscht haben, werden enttäuscht – die Defensive der Generals wird bei den einstudierten Spielzügen der Globetrotters umkurvt wie Slalomstangen.

So deutlich, wie es am Ende zu Gunsten der Favoriten ausgeht, sieht es jedoch in dem ersten Viertel nicht aus. Nach einigen tiefen Würfen, die hier sogar vier Punkte wert sich, führen die Außenseiter zwischenzeitlich sogar mit sechs Zählern. Nach der Pause drehen die Globetrotters das Spiel aber zu ihren Gunsten auf 58:56. In Abschnitt zwei gestaltet sich die Partie eng, die Generals gehen aber mit einer 78:77-Führung in die Halbzeitpause.

Ergebnis zweitrangig

Doch um das Ergebnis geht es bei dem Spiel am Ende nicht. Die Show und die Comedy stehen klar im Vordergrund. So wird munter auf dem Parkett getanzt, zwischendrin wird ein Dunk-Wettbewerb veranstaltet und dann werden Fans aufs Feld geholt, um für Entertainment zu sorgen. Einer darf sogar einen Freiwurf werfen, versenkt diesen und sorgt damit für Jubel.

Bis zur Schlusssekunde sorgen die Globetrotters für Lacher, indem etwa Carl „Lights Out“ Garcia als Michael Jackson verkleidet aufs Parkett kommt und ein paar Tanzmoves auspackt, oder einige Spielsequenzen per Zeitlupe nachgestellt werden – Luftballon anstelle eines Basketballs inklusive. Auch ein Jugendspieler der Giants Kornwestheim darf auf dem Parkett sein Können zeigen, auch er warf einen Freiwurf. Doch ungeschoren kommen die Zuschauer nicht davon, auch sie bekommen ihr Fett weg: So sorgen „Speedy“ und Mark „Splash“ Blount dafür, dass einige Reihen mit Wasser nass gespritzt werden.

Hektik nach der Schlusssirene

Nach dem „fünften Viertel“, einer 30-minütigen Autogrammstunde ging alles ganz schnell, die Basketballer haben noch viereinhalb Stunden Busfahrt vor sich. Gruppenbilder mit Familien werden schnell durchgewunken, Zeit für einen Plausch oder Gespräche mit den Spielern bleiben nicht.

 
 
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