Ingersheim Feuerwehr: Alarm unterbricht Hauptversammlung

Von Jörg Palitzsch
Zwischen Kommandant Andreas Fritz (links) und Bürgermeisterin Simone Lehnert die Gruppe, die aus der Jugendfeuerwehr übergetreten ist, rechts neben der Bürgermeisterin Benedict Scheller und Sebastian Dürl. Foto: /Oliver Bürkle

Filmreif: Nach der Rede von Kommandant Andreas Fritz wird die Wehr plötzlich zum Einsatz gerufen.

Wie schnell und schlagkräftig die Ingersheimer Feuerwehr ist, zeigte sich bei der Hauptversammlung am Samstag. Exakt nach der 20-minütigen Rede von Kommandant Andreas Fritz wurde im Feuerwehrhaus um 19.25 Uhr der Alarm ausgelöst. Auf einem großen Monitor war die Einsatzstelle und der Hilferuf zu lesen: Seniorenresidenz in der Wilhelmstraße, eine Person in der Wohnung eingeschlossen. In kürzester Zeit tauschte eine Mannschaft von Feuerwehrleuten filmreif den Anzug gegen die Feuerwehrkleidung, nach zwei Minuten fuhren die Fahrzeuge vom Hof in Richtung Einsatzstelle. Nach gut 20 Minuten war der Einsatz schon wieder beendet und die Aufregung legte sich. Der Sozialdienst hatte die Wohnungstür mit einem Schlüssel geöffnet, zu Schaden kam niemand.

1800 Stunden geübt

Zuvor berichtete Kommandant Fritz in der Fahrzeughalle von einem „normalen“ Einsatzjahr 2023, das für die Wehr schon am 1. Januar um 1.30 Uhr begann. Damit endeten die Silvesterfeiern für die Feuerwehrleute, gemeldet war ein Brand in der Talstraße. Letztendlich handelte es sich um ein Lagerfeuer im Brühl, man beendete den Einsatz „ohne eine weitere Tätigkeit“. Am 11. Januar wurde es dann spektakulärer. Eine Garage brannte, die Feuerwehr konnte, so der Kommandant, in letzter Sekunde eine Person retten. Die gefährliche Lage zeigte sich nach den Löscharbeiten, in der Garage lagerten Batterien und Batteriesäure.

645 Stunden im Einsatz

Bei allen Einsätzen war die Wehr im vergangenen Jahr insgesamt 645 Stunden im Einsatz. Neun Personen wurden gerettet, für eine Person kam jede Hilfe zu spät. Von den Einsatzkräften wurde diszipliniert und routiniert gehandelt, die Zeiten für Übungen seien gut angelegt, so das Fazit von Fritz vor seiner Mannschaft. Für diese unterschiedlichen Übungen wurden mehr als 1800 Stunden und für die Lehrgänge 640 Stunden aufgewendet, wie aus den anschließenden Berichten von Jens Schaaf für den Atemschutz und die Maschinisten hervorging. Weitere Berichte kamen von Wolfgang Veigel für die Alterswehr, von Alexander Mann für die Jugendfeuerwehr und Schriftführer sowie Kassier in Personalunion, Bernhard Burk.

Während Kommandant Andreas Fritz die gute Zusammenarbeit mit der Verwaltung und dem Gemeinderat hervorhob, zeigte sich Bürgermeisterin Simone Lehnert beeindruckt, wie die Feuerwehr im aktuellen Notfall bei der Alarmierung professionell und schnell gehandelt habe. Die Ausübung eines Ehrenamtes sei nicht selbstverständlich, die Gemeinde unterstütze die Wehr auch künftig in all ihren Belangen. Ein besonderes Lob gab es von Lehnert für die Jugendfeuerwehr, anschließend nahm sie die Beförderungen und Ehrungen vor.

Feuerwehrfest im April

Feuerwehrfest im April

So wurde Philipp Laiss zum Löschmeister befördert. Das Feuerwehrabzeichen in Silber für 25 Jahre Dienst bei der Wehr erhielten Steffen Bulling, Sebastian Dürl und Benedict Scheller. 50 Jahre in der Wehr sind Helmut Bäuerle und Albrecht Krauter, 60 Jahre Wolfgang Friedrich. Aus der Jugendfeuerwehr sind Jette Nägele, Nicolas Oppel, Jakob Schaaf, Connor Schubert, Lukas Wegst und Michel Würth übergetreten.

Der Mitgliederstand in der Einsatzabteilung zum 28. Januar beläuft sich auf 61 Männer und fünf Frauen, in der Alterwehr sind 33 Feuerwehrleute und in der Jugendwehr neun Jungen sowie ein Mädchen. Beim nächsten Feuerwehrfest von 6. bis 8. April kann sich die Einwohnerschaft ein Bild von der Leistungsfähigkeit ihrer Feuerwehr machen.  

 
 
- Anzeige -