Ingersheim/Freiberg Vom Praktikant zum Landessieger

Von Jörg Palitzsch
Landessieger im Behälter- und Apparatebau Jonathan Würth (links) und Meister Tobias Vordermaier (rechts). Foto: /Oliver Bürkle

Der Behälter- und Apparatebauer Jonathan Würth zählt zu den erfolgreichsten Handwerkern im Land. Derzeit besucht er die Meisterschule und bereitet sich auf den Bundeswettbewerb vor.

Nach dem Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks auf Kammerebene haben 25 talentierte Nachwuchskräfte, die in einem Betrieb im Bezirk der Handwerkskammer Region Stuttgart ausgebildet wurden, jetzt auch den Landeswettbewerb gewonnen.

Unter ihnen ist der 20-jährige Ingersheimer Jonathan Würth, der bei der Freiberger Firma Raff und Grund, Spezialist für Edelstahlverarbeitung, seine dreieinhalbjährige Ausbildung absolviert hat.

Handwerkliches Geschick und Interesse, etwas zu lernen

Nach der Realschule hat Würth einige Praktika in Firmen gemacht. Darunter bei einem Dachdecker und Landschaftsgärtner, aber Gefallen habe er schließlich an der Arbeit mit Edelstahl gefunden. Nach der Schule folgte eine duale Ausbildung bei Raff und Grund. Im ersten Lehrjahr war er alle drei Wochen auf der Schule, im zweiten bis zum vierten Lehrjahr gab es Blockunterricht in der Robert-Mayer-Schule, seit 1911 eine gewerbliche Schule für Installations- und Metallbautechnik in Stuttgart.

Die Unterstützung im Betrieb sei immer sehr gut gewesen, so der baden-württembergische Landessieger. Im Betrieb sei man auch sehr schnell auf die Qualitäten des jungen Mannes aufmerksam geworden, sagt der Meister Tobias Vordermaier. „Er hat sich in der Ausbildung sehr viel Mühe gegeben, hat Interesse gezeigt und mitgearbeitet, was man heute nur noch bei Wenigen sieht“, lobt Vordermaier. Hinzu kam der Wille von Würth, etwas zu lernen, sowie sein handwerkliches Geschick.

Praktische Fähigkeiten unter Beweis stellen

Nach der Abschlussprüfung zum Gesellen musste der Ingersheimer ein Werkstück vorlegen, Kammersieger sei er aber über seine Abschlussnoten geworden. In einem Wettbewerb zum Landessieger ging es in einer sechsköpfigen Gruppe dann in die Prxis. Würth baute eine Kupferhalbkugel, von Hand getrieben, und musste verschiedene Bleche schweißen, ein Alublech, ein Edelstahlblech, ein Kupferblech und ein Stahlblech. Hinzu kam ein mit Sand gefülltes Stahlrohr, welches in eine S-Form gebogen werden musste. Bei der Bewertung sei er dann auch der Beste gewesen, sagt Jonathan Würth stolz.

Vollzeit auf der einjährigen Meisterschule

Der nächste Schritt ist nun die Bundesebene, wenn alle anderen Bundesländer bis Ende November auch ihre Landessieger gekürt haben. Dann gibt es keinen praktischen Wettbewerb mehr, es wird nur noch nach Noten und Punkte verglichen und entschieden.

Inzwischen ist Jonathan Würth in Vollzeit schon auf der einjährigen Meisterschule, ebenfalls in der Robert-Mayer-Schule. Dafür gibt es zwar Bafög, die Prüfungen und das Meisterstück muss er allerdings selbst bezahlen. Der Ingersheimer will auch danach bei Raff und Grund in Freiberg bleiben, „wir wären froh darüber“, so Meister Tobias Vordermaier.

Die besten Handwerker aus dem Landkreis

Neben Jonathan Würth gibt es im Landkreis noch weitere Landessiegerinnen und Landessieger. Zu ihnen zählen Simeon Ventruba, Informationselektroniker und Bürosystemtechnik aus Steinheim, beschäftigt bei Beck IT e.K. in Murr, Jona Köpf, Mediengestaltung Digital und Print aus Steinheim, beschäftigt bei der Heinerich GmbH in Pleidelsheim. Marc-Alexander Voigt, Technischer Modellbauer, Karosserie und Produktion aus Markgröningen, beschäftigt bei der AKKA Concept GmbH in Rutesheim und Jonathan Bosch, Elektroniker für Maschinen- und Antriebstechnik aus Vaihingen, beschäftigt bei der Küenle Antriebssysteme GmbH & Co. KG in Hemmingen.

Jörg Palitzsch

 
 
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