Kirchenfusion in Ingersheim Kirchengemeinden auf einem Weg

Von Jörg Palitzsch
Treffpunkt der beiden Gruppen aus den beiden evangelischen Kirchengemeinden, die jeweils in Groß- und Kleiningersheim gestartet waren, war ein großes Zelt des MSC gleich neben der BMX-Bahn. Foto: /Martin Kalb

Unter dem Motto „Georg und Martin kommen zusammen“ fand beim MSC-Gelände ein Fest statt.

Ein Begriff durchzog das Fusionsfest der evangelischen Kirchengemeinden von Groß- und Kleiningersheim am vergangenen Samstag, dem Fest der Heiligen Drei Könige, zur neuen „Evangelischen Kirchengemeinde Ingersheim am Neckar“ wie ein roter Faden: „Gemeinsamkeit“. Auch die Liedauswahl orientierte sich mit „Wir halten aneinander fest, wir gehen aufeinander zu“ und „Vertraut den neuen Wegen“ daran.

Ein Grund für das Fusionsfest beim MSC-Gelände unter dem Motto „Georg und Martin kommen zusammen“ sind die Vorgaben der Landeskirche im Pfarrplan, damit die Gläubigen unter ein religiöses Dach kommen, auch soll die übergemeindliche Zusammenarbeit im Kirchenbezirk an Bedeutung gewinnen. Ein weiterer Grund ist das Zusammenwachsen beider Ortsteile, dieser Zusammenschluss fand allerdings bereits schon im Januar 1972 statt.

Beide Gemeinden machten sich auf den Weg zum Fest

Um das Zusammengehen zu unterstreichen, machten sich am Samstagmittag zwei Gruppen auf den Weg. Die eine von Kleiningersheim, die andere von Großingersheim aus. Treffpunkt war ein großes Zelt des MSC gleich neben der BMX-Bahn. Nur ging es diesmal nicht um die schnellsten Rennzeiten, sondern um den Aufbruch zu einem gemeinsamen neuen Weg. Dies betonten Pfarrerin Pfarrerin Petra Frey, die nach ihrer Amtszeit in Kleiningersheim im Mai in den Ruhestand geht und bis dahin von Pfarrer Dominik Löw aus Hessigheim unterstützt wird, als auch Pfarrer Gunter Bareis aus Lauffen, der dem Begriff „Fusion“ wenig abverlangen konnte.

So handle es sich um weit mehr als um eine Fusion und auch nicht um alten Wein in neuen Schläuchen, so Pfarrer Ingo Gerhard Walter, der künftig die Geschäfte der beiden vereinten Kirchengemeinden führt. Es werde dann nur noch einen Kirchengemeinderat geben, eine Adresse und eine Homepage. Dabei haben beide Kirchengemeinden schon vieles gemeinsam auf den Weg gebracht. Gottesdienste, Konfirmandenunterricht, Kinderbibelwoche, Weltgebetstag und Gemeindebrief bis hin zu Kirchengemeinderatssitzungen. Auch diesem Gremium wird der Zusammenschluss neue Aufgaben mitbringen.

Ein Ingersheim-Lied wird gesungen

Gleichzeitig soll aber auch das jeweils Eigene gewahrt bleiben. So werden weiterhin die Gottesdienste in der Martinskirche und Georgskirche gefeiert, sie beginnen künftig in beiden Gemeinden um 10 Uhr. Auch die einzelnen Gruppen und Kreise, die sich beim MSC-Gelände mit bunten Fahnen präsentierten, werden fortbestehen. Aber es wird künftig mehr auf ein gemeinsames Tun und Wirken geblickt.

Um die neue Verbindung zu unterstreichen, stimmte Pfarrer Walter mit dem Gitarrenkreis zur Melodie des Klassikers „The Lion Sleeps Tonight“ ein Ingersheim-Lied an, damit die Gemeinsamkeit auch in der örtlichen Begrifflichkeit der neuen Kirchengemeinde verankert wird.

Bürgermeisterin Simone Lehnert zeigte sich vor den zahlreichen Gästen zuversichtlich, dass die Fusion gelingen werde, wenn man aufeinander zugehe. Kirche sei nichts Abstraktes, sondern bestehe aus Menschen, die sich in der Gemeinde engagieren. So gibt es schon viele Anknüpfungspunkte, etwa in der Seniorenarbeit, seitens der weltlichen Gemeinde werde man auch künftig auf Augenhöhe zusammenarbeiten.

Nach dem offiziellen Teil wurden den Gästen Rote, Stockbrot und Glühwein angeboten. Beim hellen Schein des offenen Feuers kam man schnell ins Gespräch, zum musikalischen Ausklang spielte die Band „O’dumplings“ irische Folkmusik. Jörg Palitzsch

 
 
- Anzeige -