Kreis Ludwigsburg gegen Hebammen-Mangel Förderkonzept für neue Praxen

Von Uwe Mollenkopf
Das Konzept zur Unterstützung von Hebammen im Kreis Ludwigsburg wurde modifiziert. Foto: Conny Heinkel

Im Landkreis Ludwigsburg herrscht immer noch ein akuter Hebammen-Mangel. Laut einem Kreistagsbeschluss gibt es jetzt Geld auf fünf Jahre verteilt für neue Praxen. Bislang kamen erst drei Anfragen.

Bereits im Juli 2020 hat der Kreistag ein Förderkonzept beschlossen, durch das dem seit geraumer Zeit im Landkreis Ludwigsburg beklagten Hebammenmangel entgegengewirkt werden soll. Auf Wunsch der Hebammen wurden jetzt die Auszahlungsmodalitäten geändert.

Wie der Kreistag in seiner Sitzung am Freitag beschloss, wird der Zuschuss im Unterschied zur bisherigen Regelung, bei der eine Einmalzahlung pro Hebammenpraxis vorgesehen war, nun auf fünf Jahre aufgeteilt. Der Grund: Dies ist für die Betroffenen steuerlich günstiger.

Die Neuregelung sieht vor, dass es einen einmaligen Einrichtungskostenzuschuss im ersten Jahr gibt und einen Betriebskostenzuschuss, der sich auf die fünf geförderten Jahre gleichmäßig verteilt. Bis zum Jahr 2029 will der Kreis dafür Fördermittel in Höhe von 299 000 Euro zur Verfügung stellen, noch einmal dieselbe Summe soll im Rahmen einer 50:50-Finanzierung von den Kommunen kommen. 

Hebammen verpflichten sich für fünf Jahre

Voraussetzungen für die Förderung sind, dass mehrere Hebammen eine Praxis gründen oder einzelne Hebammen Praxisräume in Kooperation mit einem Frauen-/Kinderarzt beziehen. Sie müssen sich verpflichten, die Praxis mindestens fünf Jahre innerhalb der ursprünglichen Kommune zu betreiben, eine Verlagerung der Praxisräume innerhalb der Kommune ist aber möglich. Im Jahr 2020 war die Förderung noch nicht in Anspruch genommen worden, im Jahr 2021 hatten sich drei Praxen gemeldet. In diesem Jahr sollen zwei weitere hinzukommen.

Kreisrat Christian Herbst (SPD) warf die Frage auf, warum bisher nur in drei Fällen gefördert wird und vermutete, dass dies mit dem hohen bürokratischen Aufwand zusammenhängen könne.Viola Noack (FDP) erklärte, ihre Fraktion habe sich mit der Entscheidung über das Förderprogramm schwer getan, denn dies sei keine Aufgabe der Kommunen. Stattdessen sah sie die Krankenkassen in der Pflicht, mehr zu zahlen. Dennoch stimmten auch die Liberalen zu, so Noack, die aber in einem Jahr einen Bericht der Verwaltung zu dem Thema forderte. So fiel der Beschluss des Kreistags am Ende einstimmig aus.

 
 
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