Livenacht Ludwigsburg Nachtschwärmer überfluten Kneipen

Von Susanne Yvette Walter
Nicht nur im Ratskeller in Ludwigsburg, sondern in allen anderen Lokalen war der Raum bei der Livenacht schnell voll und die Besucher standen Schlange. Foto: /Oliver Bürkle

Die 14. Livenacht in Ludwigsburg lockt Hunderte Besucher in die Lokale zu den Auftritten der unterschiedlichsten Bands und müssen erst mal Schlange stehen.

Die Live-Nacht in Ludwigsburg lockt an einem lauen Samstagabend in die Barockstadt. Wer ein Plätzchen findet, sitzt draußen oder fließt mit der Welle der Livenacht durch die Stadt. Wer aber glaubt, sein blaues Band am Arm öffne ihm automatisch Tür und Tor zu den Livebühnen in den Restaurants, Bars und sogar Museen, der irrt sich.

Schnell sind die meisten Locations voll

Kaum sind die Gitarren an den Verstärker angeschlossen, drängen sich die Massen schon vor die Bühne und ganz schnell sind die meisten Locations so voll, dass man sich quetschen muss, um überhaupt noch hinein zu kommen. Einzig das MIK-Museum schafft es, dass man zumindest einige Meter vor der Bühne noch Luft holen kann. Das Trio „Red Lounge“ lädt hier zu einer „Celebration – all Night long“ ein. Lionel Ritchie, Daft Punk, Simply Red, Prince, Mark Foster, Cro, Robbie Williams, Die Ärzte, Barry White, Sting und Bob Marley schenkt die Band ihren Atem, charismatisch und anziehend.

Doch wie vor den Bühnen in der Gastrowelt ist auch hier der Platz begrenzt und das Recht, live dabei zu sein, nur wenigen Glücklichen vorbehalten. Viele strecken deshalb nur kurz den Kopf herein und ziehen weiter. Im „Towers“ auf dem Marktplatz ist der Eingang ebenfalls schnell verstopft. Glück hat, wer draußen noch einen freien Stuhl erwischt und wenigstens das hessische Rock-Trio „Mallet“ von Weitem hören kann. Es gehört zu den Dauerbrennern bei der Ludwigsburger Livenacht, genau wie die Band „friendly elf“ aus der Region, die einen Stimmungskracher nach dem nächsten im Ratskeller-Saal serviert. Doch um auch nur einen Blick auf die Musiker werfen zu können, stehen Live-Nacht-Besucher in einer langen Schlange vor dem Saal.

Es gibt offensichtlich viele Menschen mit einem Heißhunger nach Livemusik bei der Livenacht in Ludwigsburg, zumal viele extra deswegen anreisen und zu wenig Locations, in denen Bands auftreten – ein Missverhältnis, das sich möglicherweise beheben lässt, wenn noch mehr Gastronomen und Veranstaltungstempel in Ludwigsburg der Livenacht eine Plattform bieten würden. Das Phänomen dabei: Keiner beklagt sich lautstark darüber, dass er dann doch nicht so live dabei sein kann, wie ihm das die Plakate und damit die Veranstalter suggerieren.

Dabei ist die Musikauswahl wieder einmal genial und deckt viele Stilrichtungen ab. Rock, Pop, Country, Folk und Soul punkten, aber auch Latino-Musik und Discohits aus vergangenen Jahrzehnten – Juwele, die plötzlich wieder schimmern.

Die Livenacht bringt sie alle auf die Bühne. „The sunny side of Life“e zu zelebrieren ist nicht nur die Spezialität von Paolo, der im „Baron Rock“ den Saal in sein Magnetfeld rückt. Mit dabei sind auch John Noville mit einer Karibik-Party im „Cheval Vapeur“ und „Crema Latina“ für eine Fiesta im „Zeitlos“, die KRB Band im „Brauhaus“, Dragon Fire, Soul Trip im „Ennui“ und Just Friends im „Chaplin‘s“. Als Late-Night-Location kam in diesem Jahr neu das BonèMa bei der 14. Livenacht dazu.

 
 
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