MHP Riesen Ludwigsburg Barockstädter stehen trotz Niederlage sicher im Viertelfinale

Von Niklas Braiger
Jayvon Graves (Mitte) war teilweise nur mit unfairen Mitteln zu stoppen, wie hier von Ismet Akpinar. Foto: IMAGO/Seskim Photo

Zwar verlieren die Ludwigsburger mit 91:93 gegen Galatasaray, dank des besseren Korbverhältnisses reicht das aber trotzdem fürs Weiterkommen.

Vor dem Gastspiel der MHP Riesen Ludwigsburg in der Basketball-Champions-League bei Galatasaray Istanbul war klar: Selbst bei einer Niederlage könnte der Einzug ins Viertelfinale klargemacht werden. Da die Barockstädter das Hinspiel dominant mit 100:80 gewonnen hatten, würden die Männer von Trainer Josh King selbst dann das Ticket für die nächste Runde buchen, wenn sie mit 19 Punkten verlieren würden. Und von diesem Puffer machen die Schwaben auch gebrauch, am Ende reicht ein gutes Schlussviertel für ein 91:93.

„Es ist ein großer Erfolg, es in die Top acht geschafft zu haben“, sagt King nach dem Spiel, auch Jayvon Graves (mit 26 Punkten Topscorer der Riesen) bestätigt das. Doch, dass es nicht für den Sieg reicht, wurmt den Coach: „Wir wollten beides schaffen. Aber es war etwas zu wenig, was viel damit zu tun hatte, wie wir in der ersten Halbzeit verteidigt haben.“ Denn schon von Beginn an kriegen die Riesen die Hausherren nicht gestoppt. Es entwickelt sich ein munteres Scheibenschießen in den ersten rund sechs Minuten, in denen Galatasaray allerdings zumeist die Führung behält. Erst Desure Buies Dreier zum 18:17 bringt die Gäste vom Neckar in Front (7.). Doch dann ist Sand im Getriebe der Ludwigsburger: Ein 11:0-Lauf sorgt dafür, dass die Türken bis zur ersten Unterbrechung zum 28:18 ausgleichen.

Jordans erste Punkte für Riesen

Ein weiterer Dreier von Dee Bost stellt nach der Pause auf 39:25 (13.) und erzwingt eine Auszeit von King – und die scheint Wirkung zu zeigen. Neuzugang Devonta Jordan sorgt beim 31:41 für seine ersten Punkte im Riesen-Dress, die Barockstädter stehen mittlerweile deutlich kompakter und sprechen sich besser ab. Allerdings fehlt offensiv die Effizienz, weshalb die Riesen den Abstand bis zur Halbzeitpause nicht verkleinern können und mit einem Rückstand von zwölf Punkten in die Kabine gehen (54:42).

Im dritten Viertel geht es genau so weiter: Die Ludwigsburger schaffen es nicht, konstant eine sichere Abwehrreihe zu stellen. Wenn die Deckung doch mal gut steht, hapert es in der Offensive. So hält Istanbul den zweistelligen Vorsprung beinahe das gesamte Viertel über aufrecht und hat nach Ablauf der dritten zehn Minuten mit 78:65 die Nase vorn.

Schlussviertel bringt Klarheit

Wie bereits gegen Dijon in der Vorwoche ist das vierte Viertel erneut das entscheidende für die Riesen. Ein Dreier von Silas Melson (35.) verkürzt auf 84:78 und sorgt für die Vorentscheidung, denn die Türken wirken geschlagen. Als Klemen Prepelic gut dreieinhalb Minuten vor Schluss mit einem technischen Foul bestraft wird und er dadurch seine fünfte Strafe gegen sich erhält – wodurch er nicht mehr am Spiel teilnehmen darf – ist die Luft endgültig raus. Der Slowene hatte den Ludwigsburgern zuvor fast über das gesamte Spiel vor allem Defensiv mächtig Probleme bereitet. Mit der letzten Aktion hat Graves tatsächlich noch die Chance, das Spiel in die Verlängerung zu bringen, als er bei einem Dreierversuch von Bost gefoult wird. Die Freiwürfe bringt er aber nicht im Korb unter.

Damit stehen die Riesen sicher im Viertelfinale, egal, wie die letzten drei Spiel in Gruppe J enden. Am letzten Spieltag – nächsten Mittwoch (20 Uhr) – müssen sie vor heimischer Kulisse mit sechs oder mehr Punkten gegen Bonn gewinnen, um den Gruppensieg zu holen. Niklas Braiger

 
 
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