MHP Riesen Ludwigsburg Keine realistische Chance mehr aufs Playoff-Ticket

Von Michael Nachreiner
Riesen-Kapitän Yorman Polas Bartolo (von rechts) sucht gegen Johnathan Stove eine Anspielstation. Foto: Eibner/Schulz

Nach der 90:91-Niederlage beim MBC müssen die Riesen Ludwigsburg für die Play-ins planen.

Die MHP Riesen Ludwigsburg haben den von Alexander Reil, dem Vorsitzenden des Basketball-Bundesligisten aus der Barockstadt, ausgerufenen „Charaktertest“ beim Syntainics MBC in Weißenfels mit 90:91 verloren. Durch die zweite Niederlage innerhalb von fünf Tagen im Osten Deutschlands haben sie fast alle Chancen auf den sechsten Rang und damit das direkte Ticket für die Playoffs verspielt.

Bei nur noch zwei ausstehenden Partien in der Hauptrunde am Mittwoch (20 Uhr) zu Hause gegen den FC Bayern München und am Sonntag (15.30 Uhr) auswärts bei den Telekom Baskets Bonn müssten die Ludwigsburger (36:28 Punkte) zwei Siege auf Rasta Vechta (40:24) aufholen, das aktuell auf Platz sechs rangiert. Zumindest haben die Riesen den direkten Vergleich mit Vechta gewonnen und würden auch einen Dreier-Vergleich für sich entscheiden, wenn Vechta, Bonn und Ludwigsburg punktgleich wären – vorausgesetzt die Barockstädter gewinnen das Rückspiel in Bonn und beide Konkurrenten aus Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen holen keine Punkte mehr.

King geht mit Riesen ins Gericht

Nach dem 85:91 bei den Rostock Seawolves unter der Woche war auch die Niederlage beim Mitteldeutschen BC ernüchternd. Dementsprechend hart ging Riesen-Coach Josh King mit seinen Spielern ins Gericht: „Wir haben nicht verdient zu gewinnen, da wir nicht auf dem Level gespielt haben, zu dem wir in der Lage sind. Die Weißenfelser haben härter gespielt und den Sieg mehr gewollt. Wir haben dagegen insgesamt nicht genug Spieler, die alles für uns, für die Mannschaft geben.“

Vor allem in der Defensive ließen die Ludwigsburger wieder die Aggressivität vermissen. Die Weißenfelser, die durch den Sieg den Klassenerhalt perfekt machten, hatten in ihrem letzten Heimspiel der Saison leichtes Spiel, zu guten Würfen zu kommen. Beispielhaft war eine Szene im ersten Viertel. Nach gut sechs Minuten durfte Johnathan Stove, ohne dass sich irgendein Ludwigsburger für ihn verantwortlich fühlte, über das gesamte Spielfeld dribbeln und per Dunking abschließen. Insgesamt trafen die Gastgeber 59 Prozent all ihr Versuche aus dem Zwei-Punkte-Bereich und 49 Prozent aus dem Feld.

Dabei war die Ludwigsburger Welt zunächst noch in Ordnung. Bis Mitte des zweiten Viertels führten sie fast durchgängig. Doch dann kippte die Partie. Mit einem 12:1-Lauf drehte der MBC bis zur Halbzeitpause die Partie.

MBC hat immer Antwort parat

Damit hatten die Weißenfelser ihren Rhythmus gefunden und viel Selbstvertrauen getankt. Immer wieder hatten sie nach dem Seitenwechsel die perfekte Antwort auf Ludwigsburger Aktionen parat. „Wenn wir ein wichtiges Spiel gegen den MBC gewinnen wollen, der um den Klassenerhalt kämpft, können wir in der ersten Halbzeit nicht 51 Punkte zulassen. Wir haben zu spät angefangen zu kämpfen“, ärgert sich Riesen-Aufbauspieler Johannes Patrick bei Dyn. Michael Nachreiner

 
 
- Anzeige -