MHP Riesen Ludwigsburg Tiefe im Kader von Bayern ist zu viel für King-Team

Von Michael Nachreiner
Jayvon Graves (von links) lässt Münchens Leandro Bolmaro stehen. Der Ludwigsburger Flügelspieler war mit 21 Punkten der beste Scorer der Riesen. Foto: /Oliver Bürkle

Die Riesen haben im vierten Viertel die Chance, das Spiel an sich zu reißen. Doch München zieht mit beim 85:80 den Kopf aus der Schlinge.

Die MHP Riesen Ludwigsburg haben die eher durchwachsenen Leistungen in den vergangenen acht Tagen mit den Niederlagen in Rostock und Weißenfels gegen den FC Bayern München vergessen gemacht. Sie lieferten dem Spitzenreiter der Bundesliga im letzten Heimspiel der Hauptrunde einen Kampf auf Augenhöhe und hatten Mitte des vierten Viertels sogar die Chance, die Partie an sich zu reißen. Nach einem Offensivfoul von Issac Bonga, einem Rückspiel von Andreas Obst und einem Schrittfehler von Sylvain Francisco sowie vier Fehlwürfen der Bayern in einer drei Minuten langen Phase zwischen der 31. und 34. Minute kamen die Riesen auf 65:66 heran. Die Führung übernahmen sie aber nicht. Denn dann übernahm Vladimir Lucic Verantwortung und sorgte mit zwei Treffern wieder für eine 70:65-Führung der Münchner.

Drei Weltmeister von der Bank

„Wir haben die Stopps gehabt, also die Bayern am Scoren gehindert, und hatten auch ziemlich gute Würfe. Da war die Chance vorhanden. Doch der Ball wollte nicht durch den Ring gehen“, berichtet Ludwigsburgs Trainer Josh King und ergänzt: „Ich bin wirklich stolz auf den Einsatz, den die Jungs gezeigt haben.“ Am Ende brachten die Münchner den 85:80-Sieg über die Zeit.

Obwohl die Riesen mit viel Selbstvertrauen in die Partie starteten und zu Beginn direkt vier Dreier trafen, ging das erste Viertel in der ausverkauften MHP-Arena an die Gäste. Die Münchner hatten allerdings auch den Vorteil, dass die drei deutschen Weltmeister Andreas Obst, Isaac Bonga und Niels Giffey von der Bank kamen.

Beim 27:16 nach zehn Minuten schien alles für die Münchner laufen. Die Ludwigsburger ließen sich aber nicht abschütteln. Immer, wenn die Gastgeber aber herankamen, hatten die Bayern die richtige Antworten parat. So verkürzte Johannes Patrick mit zwei Freiwürfen auf 30:34 (15.). Doch kurz darauf waren die Gäste wieder auf 41:32 enteilt (16.). Direkt nach dem Seitenwechsel hatte Yorman Polas Bartolo ebenfalls von der Freiwurflinie den Rückstand der Riesen auf 47:51 verringert (23.). Doch wieder zogen die Münchner auf 64:57 davon (29.).

Graves feiert Wiederauferstehung

Zu Beginn des Schlussabschnitts schien sich die Partie dann wirklich zu drehen. Die Riesen verkürzten auf 65:66 (35.). Doch nur rund 80 Sekunden später waren die Bayern wieder mit 73:65 in Führung. Diesen Vorsprung ließen sich die Gäste nicht mehr nehmen. Die Riesen versuchten zwar durch Fouls noch mal alles. Doch auf mehr als 80:84 sieben Sekunden vor dem Ende kamen sie nicht mehr heran.

Gegen München feierte auch Jayvon Graves eine Art Wiederauferstehung. Der Riesen-Flügelspieler durchlebte eine harte Zeit in den vergangenen Wochen, stand in der Offensive oft neben sich. Doch gegen die Bayern war er wieder mit 21 Punkten der beste Scorer der Ludwigsburger – bei einer Wurfquote von 50 Prozent. „Ich habe immer weiter hart gearbeitet. Denn ich war mir sicher, dass meine Würfe wieder fallen werden“, berichtet der US-Amerikaner.

 
 
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