MHP Riesen Ludwigsburg Vier Dreier in Folge ziehen Tübingen den Stecker

Von Michael Nachreiner
Jayvon Graves (rechts) war durch seine individuelle Klasse und seine Schnelligkeit kaum zu stoppen. Foto: Eibner-Pressefoto/Roger Buerke

Nach dem Seitenwechsel ziehen die MHP Riesen Ludwigsburg beim 98:79-Derbysieg bei den Tigers vorentscheidend von 48:44 auf 60:44 davon. 

„Ich bin stolz auf die Jungs – vor allem auf ihren Einsatz, ihre Aufmerksamkeit für Details und ihren Fokus. Tübingen ist kein leicht zu spielender Gegner – zumal in dieser Arena“, zollt Josh King seiner Mannschaft Respekt. Vor allem mit der Defensive war der Riesen-Trainer zufrieden. „Nach dem ersten Viertel haben wir einen wirklich guten Job in der Abwehr gemacht.“ Am Ende siegten die MHP Riesen Ludwigsburg bei den Tigers Tübingen souverän mit 98:79.

Für den weiterhin aussetzenden Yorman Polas Bartolo (Leistenverletzung) stand Jacob Patrick in der Startfünf. Dazu fehlte Michael Hughes komplett in der Paul-Horn-Arena. „Zu ihm werden wir demnächst eine Pressemitteilung veröffentlichen“, ließ King Platz für Spekulationen.

Jacob Patrick in Startformation

Dass Jacob Patrick in der Startformation stand, war aber nicht der einzige überraschende Kniff, zu dem Riesen-Trainer King zu Beginn gezwungen war. Sehr früh schickte er Youngster Dominykas Pleta aufs Parkett. „Eddy Edigin hatte schnell zwei Fouls gezogen. Und Jonathan Bähre musste nach Luft schnappen, nachdem er direkt einen Schlag auf den Solarplexus bekommen hatte“, berichtet King. Durch die personellen Umstellungen brauchten die Ludwigsburger relativ lang, ins Spiel zu finden. Im ersten Viertel lagen die Gäste mit bis zu sieben Punkten zurück – 4:11 (5.)

Erst Mitte des zweiten Durchgangs brachte Jayvon Graves die Riesen das erste Mal in Führung. Er hatte sich den Offensivrebound nach einem von ihm selbst verworfenen Freiwurf geangelt und direkt einen Nahdistanzwurf zum 31:30 versenkt (14.).

In der Folge erhöhten die Ludwigsburger auf 37:32 (16.), weil sie immer wieder erfolgreich bei eigenen vergebenen Versuchen nachsetzten und diese im zweiten Anlauf versenkten. Die Tigers ließen sich aber nicht abschütteln. Bis zum Seitenwechsel hielten sie den Rückstand konstant bei fünf, sechs Punkten.

Zu Beginn des dritten Viertels nahmen die Ludwigsburger den Tübingern dann innerhalb von nur 138 Sekunden mit vier Dreiern in Folge den Wind komplett aus den Segeln. Dadurch setzten sie sich von 48:44 (21.) vorentscheidend auf 60:44 (23.) ab. „Das hat uns ein gewisses Polster gegeben“, berichtet King.

Als die Riesen den Vorsprung zum Ende des Abschnitts beim 77:57 auf genau 20 Punkte ausgebaut hatten, war die Partie entschieden. Die Tigers-Fans waren bedient und skandierten zu Beginn des Schlussdurchgangs: „Wir wollen euch kämpfen sehen.“ Die knapp 250 mitgereisten Riesen-Anhänger hatten darauf nur Häme für die Tübinger übrig und verabschiedeten die Tigers und ihre Fans mit Sprechchören bereits in die Zweite Liga.

Übertriebene Härte der Tigers

Beim Versuch, sich gegen die Niederlage zu stemmen, übertrieb es dann auch noch der eine oder andere Tübinger Spieler im vierten Viertel. Für ein Foul an Jayvon Graves fast an der Mittellinie wurde Georgios Kalaitzakis nach Videostudium von den Schiedsrichtern direkt disqualifiziert (31.). Und als Johannes Patrick 77 Sekunden vor Schluss zum Korb zog, foulte ihn Aatu Kivimäki so hart, dass das Vergehen mit einem Unsportlichen Foul geahndet wurde. Der Sieg der Riesen war allerdings nie in Gefahr. Die Tigers verringerten den Rückstand nur ein einziges Mal im Schlussabschnitt auf unter 20 Punkte – 76:95 (38.).  Michael Nachreiner

 
 
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