Sachsenheim Großes Interesse am Hausnotruf

Von Michaela Glemser
Auch die Kirchliche Sozialstation stellte sich auf der Messe „Generation Plus“ vor. Foto: /Oliver Bürkle

Zahlreiche Besucher informieren sich auf der Messe „Generation Plus“ im Sachsenheimer Kulturhaus über verschiedene Angebote.

Die Beschwerlichkeiten des Alters können urplötzlich kommen. Ich will darauf vorbereitet sein und finde es toll, dass es eine solche Messe mit unterschiedlichen Angeboten für Senioren in unserer Stadt gibt“, erzählte Elly Volz aus Sachsenheim, die sich interessiert an den Ständen der Aussteller auf der Messe „Generation Plus“ im Kulturhaus umblickte. 13 Anbieter informierten die Besucher über verschiedene Offerten für ältere Menschen, von Hausnotruf bis Aromatherapie.

4200 Sachsenheimer über 65

Entstanden war die Idee zu dieser Messe am Runden Tisch „Seniorenangebote“, der regelmäßig in der Stadt stattfindet, denn immerhin sind inzwischen in Sachsenheim 22 Prozent der Bürger und damit mehr als 4200 Menschen 65 Jahre und älter.

„Sachsenheim hat sich auf den Weg zu einer demenzfreundlichen Kommune gemacht. Aber auch sonst wollen wir Informationen und Anregungen für Senioren in der Stadt bieten. Daher danke ich Nicole Raichle, Sven Kaiser und ihrem ehrenamtlichen Team für die Organisation“, betonte Bürgermeister Holger Albrich in seiner Eröffnungsrede.

Besonders große Nachfrage bei den Besuchern genoss der Hausnotruf. „Die Senioren erhalten das Notrufgerät mit einem Funksender als Kette oder Armband und sind darüber 24 Stunden mit unserer Notrufzentrale verbunden. Bei Bedarf können so die nötigen Hilfsmaßnahmen eingeleitet werden“, erklärte Miriam Wehner, Ehrenamtskoordinatorin beim DRK-Kreisverband Ludwigsburg.

Jutta Berkemer-Ziegler vom DRK-Ortsverband Sachsenheim stellte am Stand nebenan die sogenannte „Notfalldose“ vor, in der alle wichtigen Informationen wie ein Medikamentenplan oder Vorerkrankungen verzeichnet werden können. „Entsprechende Aufkleber können an der Wohnungstür oder der Kühlschranktür angebracht werden. So weiß der Rettungsdienst, der normalerweise keine Schranktüren öffnen darf, sofort Bescheid“, schilderte Berkemer-Ziegler.

Woopie war der Star

Das besondere Interesse der Besucher zog Therapiehund Woopie auf sich. Die siebenjährige Labradoodle-Dame ist mit ihrer Besitzerin Michaela Sowoidnich unter anderem in den Einrichtungen auf der Karlshöhe in Ludwigsburg im Einsatz. „Woopie gelingt es ganz schnell, Beziehungen zu den älteren Menschen herzustellen und ihre Gefühle anzusprechen. Sie genießt es von ihnen gestreichelt und berührt zu werden“, erklärte Sowoidnich von der Rettungshundestaffel im Landkreis Ludwigsburg.

Um Gefühle ging es auch am Stand des Ambulanten Hospizdienstes der Kirchlichen Sozialstation Sachsenheim. „Wir haben derzeit 20 Ehrenamtliche im Einsatz, die unter anderem bei der Begleitung der Sterbenden auch Veeh-Harfen einsetzen“, berichtete Christine Burkhardt. Diese Musikinstrumente können ohne Vorkenntnisse gespielt werden und zaubern so manchem Patienten ein Lächeln auf die Lippen. „Viele Menschen werden bei den Klängen auch ruhiger, erinnern sich an bekannte Melodien und nehmen die Schwingungen der Instrumente auf“, sagte Thomas Veigel, der selbst schon eine Veeh-Harfe bei der Sterbebegleitung gespielt hat.

Andrea Neuffer vom Pflegeheim Sonnenfeld setzte statt Musik auf unterschiedliche Düfte und Öle, um zum Wohlbefinden der älteren Menschen beizutragen. „Wir haben für jeden unserer Wohnbereiche eine eigene Erste-Hilfe-Box mit unterschiedlichen Ölen und Sprays. Ein Raumduft mit Mandelöl und Lavendel beruhigt zum Beispiel sehr“, stellte Neuffer fest.

Pflegeplätze sind leider rar

Sie konnte ebenso wie Melanie Daub vom Kleeblattheim in Großsachsenheim interessierten Besuchern derzeit keine Hoffnung auf freie Plätze machen. Beide Heime sind vollbelegt, und die Wartezeiten auf einen Platz manchmal sehr unterschiedlich. „Es kann bis zu zwei Jahren dauern und bisweilen geht es auch ganz schnell“, so Neuffer.

Im Fokus der Aufmerksamkeit der zahlreichen Messebesucher standen auch die fundierten Fachvorträge vom gesunden Essen über Vorsorgevollmachten bis zu Präventionstipps der Polizei. Für das leibliche Wohl der Messebesucher sorgten die Sachsenheimer Landfrauen mit Maultaschen, Saitenwürstle und Kuchen. 

 
 
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