Sachsenheim Sachsenheim will fahrradfreundlicher werden

Von Michaela Glemser
In Sachsenheim soll das Radwegenetz wird Foto: /Martin Kalb

Die Gemeinderäte genehmigen die „Radstrategie Sachsenheim 2030“ mit dem Aufbau eines lückenlosen Radnetzes auf vier Hauptrouten. 

Der 401. Rang von 474 teilnehmenden Kommunen beim Fahrrad-Klima-Test 2022 des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) war den Verantwortlichen der Sachsenheimer Stadtverwaltung entschieden zu wenig. Daher soll die „Radstrategie Sachsenheim 2030“ entwickelt werden, deren einzelne Schritte der Fachbereichsleiter für Stadtentwicklung und Nachhaltigkeit, Michael Ilk, in der jüngsten Gemeinderatssitzung vorstellte.

Stadtteile miteinander verbinden

Zunächst geht es darum, ein sogenanntes „Radschnellwegenetz“ im Stadtgebiet aufzubauen und dieses hinsichtlich mehr Sicherheit und mehr Fahrkomfort zu optimieren. Innerhalb dieses Radwegenetzes sollen alle Stadtteile miteinander durchgängig verbunden sein, wobei vier Radhauptrouten zwischen wichtigen Zielpunkten im Stadtgebiet im Fokus stehen.

Von Häfnerhaslach zum Bahnhof

So soll eine lückenlose Radstrecke von Häfnerhaslach bis zum Bahnhof in Großsachsenheim ausgebaut werden ebenso wie vom Gewerbepark „Eichwald“ zum Bahnhof. Auch das Gewerbegebiet „Holderbüschle“ soll auf diese Weise an den Bahnhof angebunden werden. Weiterhin soll vom Areal „Birkenfeld“ im Stadtteil Kleinsachsenheim eine durchgängige Radstrecke nach Großsachsenheim zum Bahnhof führen. Die Umsetzung und weitere Ausarbeitung dieser vier Hauptrouten soll gemeinsam mit einem externen Fachbüro erfolgen. Auch die Bürger der Stadt Sachsenheim, fahrradkundige Mitglieder des Gemeinderats sowie die Vertreter des Radteams bei der Stadtverwaltung werden im Rahmen eines Workshops in die Planungen einbezogen.

Die ausgearbeiteten Maßnahmen sollen Teil der „Radstrategie Sachsenheim 2030“ sein, die künftig stetig ergänzt und fortgeschrieben werden soll. „Außerdem möchten wir gerne am Bahnhof Abstellboxen für Fahrräder errichten, deren Kosten bis zu 90 Prozent gefördert werden. Auch eine Radservice-Station wäre sinnvoll“, machte Ilk deutlich. Für diese Station am Bahnhof könnten sogar Zuschüsse in Höhe von bis zu 100 Prozent der Kosten winken.

Ladesäulen für Elektroräder sind ebenfalls im Gespräch, wobei derzeit noch Standorte geprüft und die entsprechenden Kosten ermittelt werden. Das Sachsenheimer Radwegenetz soll an die übergeordneten Radwegenetze angeschlossen werden. Vorteile erhoffen sich die Vertreter der Stadtverwaltung auch von Sachsenheims Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft „Fahrrad- und Fußgängerfreundlicher Kommunen in Baden-Württemberg e.V.“ (AGFK-BW). Für einen Mitgliedsbeitrag von rund 1000 Euro pro Jahr kann die Stadt auf Unterstützung bei der Rad- und Fußverkehrsförderung setzen, von der Informations- und Öffentlichkeitsarbeit des Vereins profitieren sowie sich intensiv mit den anderen über 100 Landkreisen, Städten und Gemeinden in Baden-Württemberg austauschen, die bereits Mitglied in diesem Verein sind.

Radfahren fördert Klimaschutz

„Es geht uns bei allen Bemühungen darum, möglichst viele Menschen auf das Fahrrad zu bekommen. Dies ist ein Verkehrsmittel, das die eigene Gesundheit und den Klimaschutz fördert“, betonte Bürgermeister Holger Albrich.

Gemeinderat Ralf Nägele (FWV) verwies darauf, dass auch dringend etwas gegen den Fahrrad-Vandalismus am Bahnhof unternommen werde müsse. Fachbereichsleiter Ilk erwiderte, dass die neuen Abstellboxen Vandalismus-sicher seien. Ratsmitglied Florian Essig (CDU) stellte klar, dass ein Radschnellwegenetz im Kirbachtal mit asphaltierten Radwegen utopisch und nicht zu verwirklichen sei. Bei einer Enthaltung stimmten die Gemeinderäte den vorgestellten Konzeptionsschritten zu. 

 
 
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