SG BBM Bietigheim Ellentäler verlieren die Spitze aus den Augen

Von Niklas Braiger
Alexander Velz (am Ball) ist zwar mit sechs Toren bester Werfer der SG BBM Bietigheim, am Ende reicht es aber nicht für einen Sieg beim 1. VfL Potsdam. Foto:  

Nach der 31:34-Niederlage beim 1. VfL Potsdam hat die SG BBM Bietigheim jetzt sechs Punkte Rückstand auf Platz eins und könnte am Sonntag punktgleich mit Hamm-Westfalen auf Rang drei rutschen.

Wie im Hinspiel ist die SG BBM Bietigheim zumindest 30 Minuten lang auf Augenhöhe mit dem Tabellenführer der Zweiten Handball-Bundesliga, dem VfL Potsdam. Doch nach der Pause ist bei den Ellentälern der Wurm drin, insbesondere offensiv. Führen die Gäste zur Halbzeitsirene noch mit 17:16, sind sie zehn Minuten später mit 19:23 im Hintertreffen. Bis zum Schlusspfiff schafft es die SG nicht, die Partie noch zu drehen, und verliert das Spitzenspiel mit 31:34.

Im Positionsangriff tun sich die Hausherren in Durchgang eins lange schwer, die 6-0-Abwehr der Bietigheimer steht sehr kompakt. Zwischen der 20. und 30. Minute fallen nur vier Tore für die Brandenburger, davon die meisten in der zweiten Welle. So ziehen die Schwaben von 12:14 (23.) bis zur Pausensirene vorbei. Auch im Angriff geht die SG wie ein heißes Messer durch Butter durch das VfL-Bollwerk. Egal, ob Jonathan Fischer am Kreis, Christian Schäfer auf Außen oder Alexander Velz im Rückraum, Bietigheim findet die Lücken. Lasse Ludwig im Potsdamer Tor kommt hier und da zwar zu Paraden, die Abpraller landen aber zumeist bei den Gegnern in blau.

Nach der Pause bricht die SG ein

In der Kabine scheint VfL-Coach Bob Hanning allerdings die richtigen Worte zu finden. Max Beneke – Toptorschütze der laufenden Zweitliga-Saison – dreht auf, am Ende kommt er auf zehn Treffer. Die Hintermannschaft der SG kriegt kaum mehr Zugriff, auch offensiv hapert es zu Beginn gewaltig: Es vergehen rund vier Minuten, bis die Gäste ihr erstes Tor markieren. Bis dahin sind die Hausherren auf 19:17 vorbeigezogen. Nach dem 23:19 für den VfL durch Josip Simic nimmt SG-Coach Iker Romero eine Auszeit, die auch kurzzeitig zu helfen scheint. Zwar bringt Velz die Ellentäler in der 47. Minute wieder auf 25:26 heran, doch prompt schaltet der VfL in den sechsten Gang und zieht mit einem 5:1-Lauf wieder davon. Das ist auch Ludwig im Tor geschuldet, der mit am Ende 14 Paraden einen nicht unerheblichen Anteil an der Führung der Potsdamer hat.

Es entwickelt sich ein wildes Hin und Her, erst treffen beide Angriffsreihen nach Belieben, da die Verteidiger nicht schnell genug den Weg zurück in die Formation finden, dann schmeißen beide Mannschaften die Bälle weg – egal, ob durch Fehlpässe oder Fehlwürfe. Diese Hektik unterbricht Hanning sechseinhalb Minuten vor dem Ende bei 32:29-Führung seiner „Adler“ mit einer Auszeit, in der er Ruhe von seinen Schützlingen fordert: „Spielt mit Kopf das Ding weiter, wir haben alle Trümpfe in der Hand.“

Routiniert runtergespielt

Im Stile eines wahren Spitzenreiters bringen die Gastgeber den Sieg über die Ziellinie. Beneke macht mit dem 34:29 rund drei Minuten vor Schluss den Deckel drauf. Damit bleibt der VfL auch in der 24. Begegnung in Folge ungeschlagen, am dritten Spieltag gab es zuletzt eine Niederlage für die Brandenburger. Die SG BBM hat damit jetzt sechs Punkte Rückstand auf den Tabellenführer, mit einem Sieg des ASV Hamm-Westfalen am Sonntag gegen den VfL Eintracht Hagen würde der SG-Verfolger nach Punkten gleichziehen.

Velz sieht nach der Partie nur Kleinigkeiten als ausschlaggebenden Faktor für die Niederlage: „Vielleicht sind es ein, zwei Paraden, ein, zwei technische Fehler oder ein, zwei Würfe, die den Unterschied machen.“ Trotzdem bleibt der Spielmacher optimistisch: „Wie es Iker sagt, es sind alles Endspiele, wir schauen von Spiel zu Spiel und schauen auf uns. Wenn wir alles gewinnen, dann steigen wir auf.“

 
 
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