SG BBM Bietigheim Zwickau hält eine Halbzeit lang mit dem Spitzenreiter mit

Von Niklas Braiger
Isabelle Andersson erzielte das 40. Tor der SG und darf nicht nur den Sieg feiern, sonder auch Zimtschnecken backen. Foto: Marco Wolf

Der BSV bietet Bietigheim 30 Minuten lang Paroli, bricht dann aber ein. Die SG steht nach der Pause deutlich stabiler.

Bis zum Halbzeitpfiff sieht es so aus, als könnte der BSV Sachsen Zwickau am 20. Spieltag der Handball Bundesliga der Frauen an einer Sensation schnuppern und den schier übermächtigen Gegner ärgern. Doch in Durchgang zwei kommt die SG BBM Bietigheim in Fahrt, steht deutlich kompakter in der Defensive und bleibt im Angriff enorm effektiv. Nach dem 19:16-Pausenstand fegen die Ellentälerinnen in den zweiten 30 Minuten über die Gäste hinweg und gewinnen am Ende dann doch erwartet klar mit 40:25.

Wie bereits gegen die HSG Bensheim/Auerbach unter der Woche fehlt zu Beginn im Abwehrverbund der Gastgeberinnen die Zuteilung, wie bereits gegen die HSG Bensheim/Auerbach unter der Woche rutschen die Außenverteidigerinnen zu weit ins Zentrum und geben allen voran Emma Montag (vier Tore in Durchgang eins) zu viel Platz. „Wir haben im Angriff gute Lösungen gefunden, haben dann auch getroffen, dadurch haben wir gut mitgehalten“, sagt die 19-Jährige nach der Partie. Wenn die Rechtsaußen des BSV nicht zum Zug kommt, dann kümmert sich Ema Hrvatin um die Sache, die Slowenin netzt als zweitbeste Torschützin der HBF fünf Mal – und das Variantenreich. Zum 6:8 dreht sie den Ball an Gabriela Moreschi im SG-Tor aus spitzem Winkel vorbei (9.), vier Minuten später knallt sie den Ball zum 9:11 aus zehn Metern über zwei Gegenspielerinnen in den Winkel.

Stabilität nach der Pause

Doch in der Kabine scheint SG-Trainer Jakob Vestergaard die richtigen Worte zu finden, erst in der 42. Minute fällt der erste Zwickauer Treffer aus dem Spiel heraus durch Laila Ihlefeldt (27:18), zwei Minuten zuvor war sie bereits von der Siebenmeter-Linie erfolgreich. Die frühere Jugendspielerin der SG traf insgesamt fünf Mal – alle Treffer erzielte sie in Durchgang zwei. „Die Ansage war, dass die Abwehr besser werden muss, dass wir uns konzentrieren müssen. Das haben wir gut umgesetzt“, berichtet Bietigheims Rückraumspielerin Kelly Dulfer. „Die Abwehr war viel viel besser in der zweiten Halbzeit, deswegen haben wir auch hoch gewonnen“, freut sich Vestergaard über die zwei Punkte.

Den Schlusspunkt der Partie setzt Isabelle Andersson, die mit zwei Toren kurz vor Ende die 40-Tore-Marke knackt, worüber sich die Mannschaft freuen darf: „Beim 40. Tor muss du etwas backen für das gesamte Team. Letztes Mal war es Sofia Hvenfelt, die einen Karottenkuchen gemacht hat. Ich backe immer Zimtschnecken für das Team und alle lieben si. Aber sie brauchen so lange“, erzählt die Schwedin, die dank vieler Rotationen einige Spielzeit bekommt.

Däne bemängelt Spielplan

Um die Zimtschnecken zu backen, hat Andersson jetzt aber erst mal zweieinhalb Wochen Zeit, da jetzt die Nationalmannschaftspause ansteht – zum Ärger von Vestergaard: „Egal was ich gern möchte, es ist so. Ich finde es ist schade und auch scheiße, dass wir am Mittwoch gegen Neckarsulm spielen sollen, weil das ist nicht fair. Deutschland hat sechs Spiele in den nächsten zehn Tagen, wir haben viele Nationalspielerinnen und deswegen finde ich es komisch, dass wir Mittwoch spielen.“ Wenn er Glück hat, wir das Spiel allerdings ein zweites Mal verlegt, da an diesem Spieltag die Partie in der Ballei gegen den SV Union Halle-Neustadt abgesagt wurde: Der Hallenboden war laut der HBF unbespielbar. Niklas Braiger

 
 
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