Sozialer Wohnungsbau Nur Löchgau ist gut aufgestellt

Von Jürgen Kunz
In der Löfflerstraße hat die Gemeinde Löchgau 18 mietpreisgebundene Wohnungen gebaut. Foto: /Oliver Bürkle

Löchgau hat 41 mietpreisgebundene Wohnungen, in Freudental und Erligheim gibt es keine Sozialwohnungen und in Bönnigheim hofft man auf die Wiederaufnahme von Förderungen.

Wie sieht es beim sozialen Wohnungsbau beziehungsweise bezahlbaren Wohnungen im nördlichen Landkreis aus? Bekanntlich fehlen im Kreis Ludwigsburg nach den Zahlen des Pestel-Instituts 6000 Wohnungen. Die BZ hat in Bönnigheim, Erligheim, Freudental und Löchgau nachgefragt.

Im Eigentum der Stadt Bönnigheim gibt es, so Bürgermeister Albrecht Dautel, nur etwa zehn Wohnungen mit günstigen Mieten, er nennt aber in diesem Zusammenhang die rund 25 betreuten Wohnungen im Bönnigheimer Kleeblattheim. Im Wohnbauprojekt der Bietigheimer Wohnbau im Schlossfeld entstehen, wir Dautel erklärt, zurzeit 27 Wohnungen, von denen sechs mit einer Mietpreisbindung ab Juli vermietet werden, was einem Anteil von rund 20 Prozent entspricht.

In den Startlöchern stehe ein Projekt mit 24 Wohnungen der Bürgergenossenschaft Wohnen, die 2022 vom Landkreis gegründet wurde und an der auch etliche Kreiskommunen, wie die Stadt Bönnigheim, beteiligt sind. Die Stadt hat dafür ein Grundstück im Wert von rund 1,2 Millionen Euro bereitgestellt, wie Dautel ausführt: „Der Bau beginnt, sobald es wieder Fördergelder gibt“, erklärt der Bürgermeister, zurzeit liege aber die Landesbauförderung auf Eis. In diesem Projekt im Schlossfeld sollen laut dem Schultes 24 mietpreisgebundene Wohnungen entstehen.

Rainer Schäuffele, Bürgermeister in Erligheim, erklärt auf BZ-Nachfrage: „Wir haben in fünf Gebäuden insgesamt nur noch acht preiswerte Wohnungen, die aber nicht offiziell als Sozialwohnungen bezeichnet werden.“ Alle anderen Wohnungen dieser Art seien inzwischen von Flüchtlingen bewohnt.

In der Gemeinde gebe es immer wieder einzelne Anfragen, aber keine Warteliste. „Es gibt sicherlich einen Bedarf, der aber nicht erfasst ist“, so der Bürgermeister. Bei dem Sanierungsareal „Grüner Baum/Große Scheune“ seien preiswerte Wohnungen „nur kurz ein Thema“ gewesen. Diese seien mit dem Gesamtkonzept nicht zu finanzieren und für potenzielle Investoren insbesondere im denkmalgeschützten Bereich nicht interessant. Schäuffele: „Zukünftig müsste jedoch bei Innenentwicklungen auf die Schaffung von preiswertem Wohnraum und Fördermöglichkeiten geachtet werden.“

In Freudental gibt aktuell keine öffentlich geförderten Wohnungen, sagt Michaele Mallok, Leiterin des Haupt-, Personal- und Ordnungsamts der Gemeinde. Auf der Warteliste für eine solche Wohnung mit Wohnberechtigungsscheininhabern stünden aktuell elf Berechtigte (Familien und Singles). Mallok: „Wir als finanzschwache Kommune haben keine finanziellen Mittel, um solche Wohnungen zu bauen.“ Leider fänden sich aktuell auch keine Eigentümer in Freudental, die in solche Wohnungen als Kapitalanlage investieren möchten, da diese Wohnungen mietpreisgebunden seien.

Ganz anders stellt sich die Situation in Löchgau da, wie Bürgermeister Robert Feil erklärt. 2023 hat die Gemeinde Löchgau zwei Gebäude mit 18 mietpreisgebundenen Wohnungen fertiggestellt. Das Investitionsvolumen betrug rund sechs Millionen Euro. Circa 2,1 Millionen Euro an Zuschüssen wurden bewilligt. Zur Finanzierung dienten auch die Bauplatzerlöse für die Mehrfamilienhäuser aus dem Baugebiet Lüssen. „Mit den neuen Wohneinheiten konnte dem aus Löchgau bestehenden Bedarf gut Rechnung getragen werden“, betont Feil. Daneben hat die Gemeinde weitere 23 mietpreisgebundene Wohnungen im Bestand. Bei den rund 30 nicht mietpreisgebundenen Wohneinheiten der Gemeinde Löchgau beträgt die Durchschnittsmiete 7,66 Euro pro Quadratmeter. Feil merkt an: „Auch hier kommt die Gemeinde Löchgau ihrer sozialen Verantwortung nach.“ Für die Unterbindung geflüchteter Menschen wurden neben der Anmietung von Wohnraum auch einige Gebäude/Wohnungen erworben und saniert. „Hier sehen wir weiteres Potenial, künftig bezahlbaren Wohnraum für die Allgemeinheit zur Verfügung stellen zu können“, sagt der Löchgau Bürgermeister.

 
 
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